Kevin O’Halloran

Kevin O’Halloran (* 3. März 1937 in Katanning, Western Australia; † 5. Juli 1976 in Kojonup, Western Australia) war ein australischer Schwimmer, der eine olympische Goldmedaille gewann.

Leben

Kevin O’Halloran wuchs auf einer Farm auf, auf der sein Großvater um 1900 mit der Schafzucht begonnen hatte. Im Zweiten Weltkrieg ging der Vater zur Armee und die Mutter zog mit den Kindern nach Katanning, wo es auch ein öffentliches Schwimmbad gab. Dort lernte Kevin O’Halloran schwimmen und entwickelte sich zu einem der besten Schwimmer Westaustraliens. 1955 nahm er erstmals an den australischen Meisterschaften teil und belegte den fünften Platz über 110 Yards Freistil. Im Jahr darauf erkämpfte er die Bronzemedaille über 440 Yards Freistil, über 220 Yards Freistil wurde er Vierter.

Bei den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne qualifizierte sich die australische 4-mal-200-Meter-Freistilstaffel in der Besetzung John Devitt, Gary Chapman, Graham Hamilton und Murray Garretty mit der insgesamt fünftbesten Vorlaufzeit für das Finale. Im Endlauf schwammen Kevin O’Halloran, John Devitt, Murray Rose und Jon Henricks in neuer Weltrekordzeit über 16 Sekunden schneller als die Staffel im Vorlauf und gewannen die Goldmedaille mit acht Sekunden Vorsprung vor der Staffel aus den Vereinigten Staaten und mit elf Sekunden Vorsprung auf die sowjetische Staffel, die den alten Weltrekord gehalten hatte.[1] Die Schwimmer, die nur im Staffelvorlauf eingesetzt wurden, erhielten gemäß den bis 1980 gültigen Regeln keine Medaille. Am gleichen Tag, an dem die Staffelvorläufe stattgefunden hatten, qualifizierten sich mit Murray Rose, Kevin O’Halloran und Gary Winram drei Australier für das Finale über 400 Meter Freistil. Im Endlauf siegte Murray Rose vor dem Japaner Tsuyoshi Yamanaka und George Breen aus den Vereinigten Staaten. O’Halloran schlug 0,4 Sekunden nach Breen als Vierter an, Winram wurde Sechster.[2]

Kevin O’Hallorans Karriere endete 1958, nachdem er sich nicht für die Teilnahme an den British Empire and Commonwealth Games qualifizieren konnte. Mitte der 1960er Jahre übernahm er die Farm von seinem Vater. 1976 wurde er neben seinem Gewehr tot an einem Zaun auf seiner Farm aufgefunden. Die Untersuchung der Todesumstände ergab, dass O’Halloran beim Versuch, den Zaun zu überqueren, gestürzt war und sich dabei ein Schuss aus seinem Gewehr gelöst hatte.

Weblinks

  • Kevin O’Halloran in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)

Fußnoten

  1. 4-mal-200-Meter-Freistilstaffel 1956 in der Datenbank von Olympedia.org (englisch), abgerufen am 20. November 2022.
  2. 400 Meter Freistil 1956 in der Datenbank von Olympedia.org (englisch), abgerufen am 20. November 2022.
Olympiasieger in der 4 × 200-m-Freistilstaffel

1908: Vereinigtes Konigreich 1801 Derbyshire, Radimilovic, Foster, Taylor (GBR) | 1912: Australasien Healy, Champion, Boardman, Hardwick (ANZ) | 1920: Vereinigte Staaten 48 McGillivray, Kealoha, Ross, Kahanamoku (USA) | 1924: Vereinigte Staaten 48 Weissmüller, O’Connor, Glancy, Breyer, Howell (USA) | 1928: Vereinigte Staaten 48 Weissmüller, Clapp, Laufer, Kojac (USA) | 1932: Japan 1870Japan Yusa, Miyazaki, Yokoyama, Toyoda (JPN) | 1936: Japan 1870Japan Yusa, Sugiura, Arai, Taguchi (JPN) | 1948: Vereinigte Staaten 48 Ris, McLane, Wolf, Smith (USA) | 1952: Vereinigte Staaten 48 Moore, Woolsey, Konno, McLane (USA) | 1956: AustralienAustralien O’Halloran, Devitt, Rose, Henricks (AUS) | 1960: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Harrison, Blick, Troy, Farrell (USA) | 1964: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Schollander, Clark, Saari, Ilman (USA) | 1968: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Schollander, Spitz, Nelson, Rerych (USA) | 1972: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Spitz, Kinsella, Tyler, Genter (USA) | 1976: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bruner, Furniss, Naber, Montgomery (USA) | 1980: Sowjetunion 1955 Kopljakow, Salnikow, Stukolkin, Krylow (URS) | 1984: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Heath, Larson, Float, Hayes (USA) | 1988: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dalbey, Cetlinski, Gjertsen, Biondi (USA) | 1992: Vereintes Team Lepikow, Pyschnenko, Tajanowitsch, Sadowy, Kudrjawzew, Muchin (EUN) | 1996: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Davis, Hudepohl, Schumacher, Berube, Olsen (USA) | 2000: AustralienAustralien Thorpe, Klim, Pearson, Kirby, Hackett, Kowalski (AUS) | 2004: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Phelps, Lochte, Vanderkaay, Keller, Ketchum, Goldblatt (USA) | 2008: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Phelps, Lochte, Berens, Vanderkaay, Walters, Vendt, Keller (USA) | 2012: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Lochte, Dwyer, Berens, Phelps, Houchin, McLean, Tarwater (USA) | 2016: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dwyer, Haas, Lochte, Phelps, Smith, Conger, Bentz (USA) | 2020: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Dean, Guy, Richards, Scott, Jarvis (GBR)

Liste der Olympiasieger im Schwimmen

Personendaten
NAME O’Halloran, Kevin
KURZBESCHREIBUNG australischer Schwimmer
GEBURTSDATUM 3. März 1937
GEBURTSORT Katanning, Western Australia
STERBEDATUM 5. Juli 1976
STERBEORT Kojonup, Western Australia