Monica Theodorescu

Monica Theodorescu (2015)

Monica Theodorescu (* 2. März 1963 in Halle (Westf.)) ist eine ehemalige deutsche Dressurreiterin und derzeitige Trainerin. Seit 2012 ist sie die Bundestrainerin der deutschen Dressurreiter.

Werdegang

Sportlerin

Monica Theodorescu bekam ihr erstes Turnierpferd namens Colorado im Alter von 12 Jahren. Mit ihm entwickelte sie sich bis zur Grand-Prix-Reife und nahm an den Europameisterschaften der Junioren teil. Ihr erster großer Erfolg war der Sieg beim Dressur-Derby. Mit 19 Jahren startete sie das erste Mal beim CHIO Aachen. Ihr nächstes Pferd war Lexikon, mit dem sie die Juniorenmeisterschaften gewann.

Sie gewann mit deutschen Dressurmannschaften bei den Olympischen Spielen 1988 (mit Ganimedes), 1992 (mit Grunox) und 1996 jeweils die Goldmedaille. 1988 erreichte sie in der Einzelwertung den 6. Platz, 1996 den 4. Platz. Bei Weltreiterspielen 1990 gewann sie Gold mit der Mannschaft und Bronze in der Einzelwertung. Zuvor hatte sie im selben Jahr mit Ganimedes die Deutsche Meisterschaft der Dressurreiterinnen gewonnen.

Beim Weltcupfinale in Göteborg 1992 wurde sie Dritte, 1993 und 1994 gewann sie das Weltcupfinale mit Ganimedes. Bei den Europameisterschaften 1993 in Lipica erreichte sie mit der Mannschaft den Gewinn der Goldmedaille und in der Einzelwertung Silber. Bei den Europameisterschaften 2007 in La Mandria kam sie mit der Mannschaft auf den 2. Platz, im Einzel wurde sie mit Whisper Siebte im Grand Prix Spécial und Elfte in der Grand Prix Kür.[1] Bei den Europameisterschaften 2009 in Windsor gewann sie mit der Mannschaft Bronze, in der Einzelwertung erreichte sie die Plätze 13 (GP Spécial) und Neun (GP Kür).[2]

1992 wurde sie mit dem Bambi ausgezeichnet. Außerdem ist sie Trägerin des Silbernen Lorbeerblattes.

Trainerin

Seit dem 1. Oktober 2012 ist Theodorescu die Bundestrainerin der deutschen Dressurreiter. Sie folgte damit auf Jonny Hilberath, der das Amt kommissarisch nach dem Tod von Holger Schmezer im April 2012 übernommen hatte.

Monica Theodorescu betrieb zunächst weiterhin ihre Reitanlage bei Sassenberg-Füchtorf. Seit Februar 2017 ist Theodorescu im Bundesleistungszentrum Warendorf tätig. Die Ausbildung der Pferde erfolgt durch Angestellte, um Interessenkonflikte mit ihrer Trainertätigkeit zu vermeiden.[3][4]

Erfolge als Dressurreiterin

  • 2000: Sieg im Grand Prix in Steinhagen mit Renaissance, 4. Platz im Grand Prix bei den German Masters Stuttgart mit Renaissance, 2. Platz im Finale des Nürnberger Burg-Pokals mit L´Etoile
  • 2001: 4. Platz im Grand Prix Spécial und in der Grand Prix Kür in Mannheim mit Renaissance Fleur[5], 2. Platz in der Grand Prix Kür in Arnheim, 2. Platz im Grand Prix und Grand Prix Spécial beim CHIO Aachen, 1. Platz Grand Prix Special in Wiesbaden
  • 2002: 1. Platz beim Grand Prix und 2. Platz bei der Weltcup-Kür in Maastricht
  • 2003: 1. Plätze in den Weltcup-Küren in Neumünster und San Patrignano, 1. Platz in der Grand Prix in San Patrignano[1][6]

In den folgenden Jahren konnte sie keine größeren internationalen Erfolge feiern, Ausnahme war hierbei der Sieg im Finale des Nürnberger Burg-Pokals 2005. Ende 2006 kehrte sie mit Whisper, einem Württemberger Fuchs-Wallach (* 1998) im Besitz von Ann-Kathrin Linsenhoff[7], in den internationalen Sport zurück.

  • 2007: 1. Platz im Grand Prix Special in Bad Salzuflen, 1. Platz im Grand Prix Special in Dortmund, 1. Platz im Grand Prix Special in Hagen a.T.W., 1. Platz im Grand Prix beim Festhallenturnier Frankfurt a. M.
  • 2008: 2. Platz im Grand Prix und 3. Platz in der Grand Prix Kür beim CDI 4* im Rahmen des CHIO Aachen, 1. Platz im Grand Prix Spécial sowie 2. Platz im Grand Prix und in der Grand Prix Kür beim CDIO 3* in Mondorf-les-Bains, 2. Platz im Grand Prix und 3. Platz in der Grand Prix Kür bei den Stuttgart German Masters, 2. Platz im Grand Prix und in der Grand Prix Kür beim Festhallenturnier Frankfurt a. M.
  • 2009: 3. Platz in der Grand Prix und in der Weltcup-Kür in Neumünster, 3. Platz im Grand Prix und im Grand Prix Spécial beim CDI 4* Wiesbaden, 2. Platz im Grand Prix und 3. Platz im Grand Prix Spécial beim CDI 3* Verden, 2. Platz im Grand Prix und in der Grand Prix Kür beim CDI-W Lyon, 2. Platz im Grand Prix und 3. Platz im Grand Prix Spécial bei den Stuttgart German Masters, 2. Platz im Grand Prix und in der Grand Prix Kür beim Festhallenturnier Frankfurt a. M.
  • 2010: 3. Platz im Grand Prix Spécial beim CDI 4* Wiesbaden, 2. Platz im Grand Prix und Grand Prix Spécial beim CDI 4* im Rahmen des CHIO Aachen
  • 2011: 1. Platz im Grand Prix und 3. Platz in der Grand Prix Kür beim CDI 3* Mailand-Rho, 3. Platz in der Grand Prix Kür beim CDI-W Lyon

(alle aufgeführten Erfolge aus den Jahren 2007 bis 2011 mit Whisper)[8]

Privates

Ihre Eltern waren gleichfalls erfolgreiche Reiter. Ihr Vater George (* 1. Oktober 1925 in Bukarest † 2007) nahm 1956 für Rumänien an den Olympischen Spielen teil. Ihre Mutter Inge Theodorescu, gebürtige Fellgiebel, (* 18. Oktober 1925; † 11. April 2010) war eine Spring- und Dressurreiterin, die kurze Zeit mit Hans Günter Winkler verheiratet war. Deren Vater war der deutsche Landstallmeister und Hippologe Hans Fellgiebel.

Monica Theodorescu ist gelernte Übersetzerin. Seit Mai 2011 ist sie verheiratet.[9]

Weblinks

Commons: Monica Theodorescu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Monica Theodorescu in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)

Einzelnachweise

  1. a b Kurz-Biografie auf stuttgart-german-masters.de (Memento vom 29. Juli 2009 im Internet Archive)
  2. Ergebnis Europameisterschaften Dressur 2009: Mannschaftswertung (PDF; 101 kB)
  3. Ein Dreigestirn für Deutschlands Dressurreiter, St. Georg, 5. September 2012
  4. Von Füchtorf nach Warendorf – Monica Theodorescu zieht um, St. Georg, 22. Dezember 2016
  5. 30. April 2001: Scarlatti sichert sich Platz drei im Grand Prix Special des Mannheimer Maimarktturnieres. Abgerufen am 10. Februar 2013. 
  6. Besuch bei der neuen Dressur-Bundestrainerin Monica Theodorescu... 17. Oktober 2012
  7. FEI-Pferdedatenbank: Whisper 128
  8. Erfolgsdatenbank der FEI (Memento vom 19. Juni 2010 im Internet Archive)
  9. Zweites Meisterschafts-Gold für Rath mit Totilas, Dieter Ludwig, 19. Juni 2011

1928: (Deutsches Reich GER) von Langen, Linkenbach, von Lotzbeck | 1932: (Dritte Französische Republik FRA) Jousseaume, Lesage, Marion | 1936: (Deutsches Reich NS GER) Gerhard, Pollay, von Oppeln-Bronikowski | 1948: (Frankreich 1946 FRA) Buret, Jousseaume, Saint-Fort Paillard | 1952: (SchwedenSchweden SWE) Boltenstern jr., Persson, Saint Cyr | 1956: (SchwedenSchweden SWE) Boltenstern jr., Persson, Saint Cyr | 1964: (Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch EUA) Boldt, Klimke, Neckermann | 1968: (Deutschland BR FRG) Linsenhoff, Klimke, Neckermann | 1972: (Sowjetunion 1955 URS) Kalita, Kisimow, Petuschkowa | 1976: (Deutschland Bundesrepublik FRG) Boldt, Grillo, Klimke | 1980: (Sowjetunion 1955 URS) Kowschow, Wira Missewytsch, Ugrjumow | 1984: (Deutschland Bundesrepublik FRG) Klimke, Krug, Sauer | 1988: (Deutschland Bundesrepublik FRG) Linsenhoff, Klimke, Theodorescu, Uphoff | 1992: (Deutschland GER) Balkenhol, Theodorescu, Uphoff, Werth | 1996: (Deutschland GER) Balkenhol, Schaudt, Theodorescu, Werth | 2000: (Deutschland GER) Capellmann, Salzgeber, Simons, Werth | 2004: (Deutschland GER) Kemmer, Salzgeber, Schaudt, Schmidt | 2008: (Deutschland GER) Kemmer, Capellmann, Werth | 2012: (Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich GBR) Dujardin, Hester, Bechtolsheimer | 2016: (Deutschland GER) Rothenberger, Schneider, Bröring-Sprehe, Werth | 2020: (Deutschland GER) Schneider, Werth, von Bredow-Werndl

Damen – 1959: Madeleine Winter | 1960 bis 1963: Rosemarie Springer | 1964: Ines von Badewitz | 1965: Rosemarie Springer | 1966 und 1967: Vroni Meier-Johann | 1969: Ilsebill Becher | 1970: Karin Schlüter | 1971: Liselott Linsenhoff | 1973 bis 1975: Karin Schlüter | 1977: Gabriela Grillo | 1978: Ilsebill Becher | 1979 bis 1983: Gabriela Grillo | 1984: Gabriele Disterer | 1985: Ingeborg Fischer | 1986 und 1987: Gina Capellmann | 1988 und 1989: Nicole Uphoff | 1990: Monica Theodorescu | 1991 und 1992: Isabell Werth | 1993: Nicole Uphoff | 1994: Karin Rehbein | 1995 bis 1998: Isabell Werth | 1999: Nadine Capellmann-Biffar | 2000: Ulla Salzgeber | 2001 und 2002: Nadine Capellmann | 2003 und 2004: Ulla Salzgeber | 2005 und 2006: Heike Kemmer | 2007 und 2008: Isabell Werth

Herren – 1959 bis 1961: Willi Schultheis | 1962: Josef Neckermann | 1963: Walter Günther | 1966: Harry Boldt | 1967: Reiner Klimke | 1969: Josef Neckermann | 1970: Wolfgang Haug | 1971: Josef Neckermann | 1973: Harry Boldt | 1974: Josef Neckermann | 1975: Reiner Klimke | 1977: Harry Boldt | 1978: Reiner Klimke | 1979 und 1980: Uwe Schulten-Baumer jun. | 1981: Reiner Klimke | 1982: Uwe Schulten-Baumer jun. | 1983 bis 1986: Reiner Klimke | 1987: Johann Hinnemann | 1988: Reiner Klimke | 1989 und 1990: Sven Rothenberger | 1991 bis 1993: Klaus Balkenhol | 1994: Martin Schaudt | 1995 und 1996: Klaus Balkenhol | 1997: Martin Schaudt | 1998 und 1999: Jürgen Wirths | 2000: Michael Klimke | 2001: Rudolf Zeilinger | 2002 und 2003: Klaus Husenbeth | 2004: Martin Schaudt | 2005: Hubertus Schmidt | 2006: Klaus Husenbeth | 2007: Hubertus Schmidt | 2008: Matthias A. Rath

Grand Prix Spécial – 2009: Isabell Werth | 2010: Isabell Werth | 2011: Matthias A. Rath | 2012 und 2013: Helen Langehanenberg | 2014 und 2015: Kristina Sprehe | 2016 und 2017: Isabell Werth | 2018: Sönke Rothenberger | 2019: Dorothee Schneider | 2020 und 2021: Jessica von Bredow-Werndl | 2022: Dorothee Schneider

Grand Prix Kür – 2009: Matthias A. Rath | 2010: Isabell Werth | 2011: Matthias A. Rath | 2012 und 2013: Helen Langehanenberg | 2014 und 2015: Kristina Sprehe | 2016: Dorothee Schneider | 2017: Isabell Werth | 2018: Sönke Rothenberger | 2019 und 2020: Isabell Werth | 2021: Jessica von Bredow-Werndl | 2022: Isabell Werth

Personendaten
NAME Theodorescu, Monica
KURZBESCHREIBUNG deutsche Dressurreiterin und Trainerin
GEBURTSDATUM 2. März 1963
GEBURTSORT Halle (Westf.)