Naturschutzgebiet Friedrichsmoor

53.4702711.56126Koordinaten: 53° 28′ 13″ N, 11° 33′ 40,5″ O

Karte: Mecklenburg-Vorpommern
marker
Naturschutzgebiet Friedrichsmoor

Das Naturschutzgebiet Friedrichsmoor ist ein 155 Hektar umfassendes Naturschutzgebiet in der Lewitz-Landschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Die namensgebende Ortschaft Friedrichsmoor befindet sich einen Kilometer südlich. Durch das Gebiet verläuft der Breite Graben aus Richtung des nördlich gelegenen Störkanals. Direkt nordöstlich des Störkanals schließt das Naturschutzgebiet Fischteiche in der Lewitz an. Die Ausweisung erfolgte am 22. Juli 1938 mit einer Verkleinerung im Jahr 1961. Es soll ein bewaldeter Ausschnitt der Lewitz erhalten und entwickelt werden, der sich durch wechselnde Wasser- und Bodenverhältnisse auszeichnet.

Stieleiche (Naturdenkmal) im NSG Friedrichsmoor

Der Gebietszustand wird als befriedigend eingestuft. Absenkungen des Grundwasserspiegels führten zur Nährstoffanreicherung im Boden und verstärktem Gehölzwachstum. Das Naturschutzgebiet wird im Rahmen der forstlichen Grundlagenforschung als Naturwaldreservat untersucht.

Die Flächen sind Teil des EU-Vogelschutzgebiets Lewitz.[1]

Durch das Gebiet führen öffentliche Wege, die ein Betreten ermöglichen.

Geschichte

Die Flächen wurden entscheidend durch das abtauende Gletscherwasser während der letzte Eiszeit geprägt. Umfangreiche Sanderflächen wurden angespült, die durch Grundwassernähe versumpften und bewaldeten. Bereits im Mittelalter waren die Flächen jedoch waldfrei und wurden erst ab dem 19. Jahrhundert mit Rotbuche und Schwarz-Erle aufgeforstet. Das Ziehen von Gräben zur Grundwasserabsenkung ermöglichte sogar die Pflanzung von Stiel-Eichen auf den ehemals feuchten Flächen.

Pflanzen- und Tierwelt

Die Eingriffe in das Grundwasserregime führten zu einer veränderten Pflanzen- und Tierwelt. Es finden sich aktuell Bruchwälder mit Erlen und Birken.[2] Auf den Waldwiesen wächst die Sumpf-Dotterblume. Im Gebiet brüten alle im Bundesland vorkommenden Spechtarten, weiterhin Hohltaube und Seeadler, Rotkehlchen, Fitis, Zilpzalp und Baumpieper. Gelegentlich wurden Schwarzstorch und Wendehals beobachtet.

Literatur

  • Friedrichsmoor 29. In: Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern. Demmler-Verlag, Schwerin 2003, ISBN 3-910150-52-7, S. 650 f. 
Commons: Naturschutzgebiet Friedrichsmoor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Kartenportal Umwelt des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern (Hinweise) mit Geodaten

Einzelnachweise

  1. Standarddatenbogen EU-Vogelschutzgebiet Lewitz
  2. Biotopbogen Erlenwald im Nordosten des Großen Wulfshorstes (PDF; 18 kB)
Naturschutzgebiete im Landkreis Ludwigslust-Parchim
Naturschutzgebiet
Naturschutzgebiet
Wappen Landkreis Ludwigslust-Parchim
Wappen Landkreis Ludwigslust-Parchim

Alte Elde bei Kuppentin | Binnensalzwiese bei Sülten | Blaues Wasser | Boissower See und Südteil des Neuenkirchener Sees | Bolzer See | Brantensee | Bretziner Heide | Daschower Moor | Dünenkiefernwald am Langhagensee | Durchbruchstal der Warnow und Mildenitz | Döpe | Fischteiche in der Lewitz | Friedrichsmoor | Gägelower See | Gehlsbachtal | Görslower Ufer | Grambower Moor | Großer und Kleiner Serrahn | Großes Moor bei Darze | Jellen | Kläden | Klädener Plage und Mildenitz-Durchbruchstal | Klinker Plage | Krummes Moor | Langenhägener Seewiesen | Marienfließ | Moorrinne von Klein Salitz bis zum Neuenkirchener See | Nieklitzer Moor | Niendorfer-Bernstorfer Binnensee | Nordufer Langhagensee und Kleiner Langhagensee | Nordufer Plauer See | Paschensee | Pipermoor/Mühlbachtal | Plauer Stadtwald | Quaßliner Moor | Ramper Moor | Sabelsee | Schaalelauf | Sonnenberg | Stecknitz-Delvenau | Strangen | Techin | Töpferberg | Trockenhänge am Petersberg | Trockenhänge bei Jülchendorf und Schönlager See | Upahler und Lenzener See | Wallmoor | Wangeliner See | Warnowseen | Warnowtal bei Karnin | Weißes Moor | Wüstemoor am Blanksee

Ehemalige Naturschutzgebiete: Binnendünen bei Klein Schmölen | Bollenberg bei Gothmann | Elbdeichvorland | Elbhang Vierwald | Krainke von Quelle bis Mündung in die Sude | Löcknitztal-Altlauf | Rögnitzwiesen bei Neu Lübtheen | Rüterberg | Schaaleniederung von Zahrendorf bis Blücher | Sudeniederung zwischen Boizenburg und Besitz | Togerwiesen bei Garlitz