Plinthosol

Bodenprofil eines Plinthosol

Plinthosol ist eine der 32 Referenzbodengruppen der World Reference Base for Soil Resources (WRB). Plinthosole sind gekennzeichnet durch hohe Gehalte an Eisenoxiden. Die Anreicherung erfolgt im Verlaufe der Ferrallitisierung. In manchen Fällen kommt noch eine Zufuhr durch aufsteigendes Grundwasser oder Hangzugwasser hinzu. Durch (meist nicht mehr rezente) von Stauwasser ausgelöste Redoxprozesse ergeben sich charakteristische räumliche Muster, vornehmlich in Form von Fe-Oxid-Konkretionen.

Je nach Ausbildung gibt es verschiedene diagnostische Horizonte. Diese Horizonte können weich oder mäßig verhärtet sein (plinthic horizon), zahlreiche einzelne harte Konkretionen oder Bruchstücke eines petroplinthic Horizonts enthalten (pisoplinthic horizon) oder kontinuierlich verhärtet sein (petroplinthic horizon). Plinthic Horizonte werden in einigen Ländern abgebaut, getrocknet und zu Ziegeln (altgriech.: plinthos = Ziegel) verarbeitet, die wiederum zum Bauen von Häusern und Straßen genutzt werden.

Aufgrund der speziellen Bedingungen für die Bodenbildung bedecken Plinthosole kaum größere zusammenhängende Flächen. Am meisten sind sie in den Sommerfeuchten Tropen anzutreffen, gelegentlich auch in den Immerfeuchten Tropen oder in den Subtropen. Reliktisch gibt es sie auch in der gemäßigten Zone, dann oft von neueren Bodenbildungen begraben.

Der geringe Wurzelraum und, im Falle des petroplinthic Horizonts, die Undurchlässigkeit für Wasser lässt kaum Ackerbau zu, bestenfalls kann Forst- oder Weidewirtschaft betrieben werden.

Weblinks

  • Profilfotos (mit Klassifikation) WRB homepage
  • Profilfotos (mit Klassifikation) IUSS World of Soils

Literatur

  • IUSS Working Group WRB: World Reference Base for Soil Resources, fourth edition. International Union of Soil Sciences, Vienna 2022, ISBN 979-8-9862451-1-9. ([1]).
  • W. Zech, P. Schad, G. Hintermaier-Erhard: Böden der Welt. 2. Auflage. Springer-Spektrum, Heidelberg 2014. ISBN 978-3-642-36574-4.
  • W. Amelung, H.-P. Blume, H. Fleige, R. Horn, E. Kandeler, I. Kögel-Knabner, R. Kretschmar, K. Stahr, B.-M. Wilke: Scheffer/Schachtschabel Lehrbuch der Bodenkunde. 17. Auflage. Heidelberg 2018. ISBN 978-3-662-55870-6.
V
Referenzbodengruppen der WRB (in der Reihenfolge des Schlüssels)
Organische Böden (1)

Histosol (HS)

Anthropogene Böden (2)

Anthrosol (AT) | Technosol (TC)

Böden mit eingeschränkter Durchwurzelung (3)

Cryosol (CR) | Leptosol (LP) | Solonetz (SN) | Vertisol (VR) | Solonchak (SC)

Durch speziellen Eisen- und/oder Aluminiumchemismus geprägte Böden (4)

Gleysol (GL) | Andosol (AN) | Podzol (PZ) | Plinthosol (PT) | Planosol (PL) | Stagnosol (ST) | Nitisol (NT) | Ferralsol (FR)

Ausgeprägte Humusanreicherung im mineralischen Oberboden (5)

Chernozem (CH) | Kastanozem (KS) | Phaeozem (PH) | Umbrisol (UM)

Böden mit Anreicherung von Salzen oder Siliziumverbindungen (6)

Durisol (DU) | Gypsisol (GY) | Calcisol (CL)

Böden mit Tonanreicherung im Unterboden (7)

Retisol (RT) | Acrisol (AC) | Lixisol (LX) | Alisol (AL) | Luvisol (LV)

Wenig differenzierte Böden (8)

Cambisol (CM) | Fluvisol (FL) | Arenosol (AR) | Regosol (RG)