Schäferstündchen

Dieser Artikel behandelt den Ausdruck für eine intime erotische Begegnung; für den DDR-Fernsehfilm (1986) von Eberhard Schäfer siehe Schäferstündchen (1986).
François Boucher (1703–1770): Pastorale

Schäferstündchen (französisch heure du berger) ist ein auf die Bukolische Dichtung bzw. Schäferdichtung des 18. Jahrhunderts zurückgehender Ausdruck für eine intime erotische Begegnung. Das erste Vorkommen des Begriffs Schäferstunde im Deutschen wird auf 1711 datiert, während in der Schäfer- bzw. Hirtendichtung selbst der Ausdruck ab etwa 1740 vorkommt. Die heute übliche Variante Schäferstündchen kam später auf.

In Gemälden wird das Schäferstündchen oft als Idylle in der Form einer Pastorale dargestellt.

„Leierklang aus Paradieses Fernen,
Harfenschwung aus angenehmern Sternen
Ras’ ich in mein trunknes Ohr zu ziehn;
Meine Muse fühlt die Schäferstunde,
Wenn von deinem wollustheißen Munde
Silbertöne ungern fliehn.“

Friedrich Schiller: Die Entzückung an Laura

Schiffsname

L’Heure du Berger war auch der Name der französischen Fregatte, deren Besatzung im Jahr 1767 die Insel Tristan da Cunha erkundete.

Literatur

  • Schäferstunde, f. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 14: R–Schiefe – (VIII). S. Hirzel, Leipzig 1893, Sp. 2011–2032 (woerterbuchnetz.de). 

Weblinks

Wiktionary: Schäferstündchen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Gerhard Müller: Schäferstündchen. 4. März 2016; abgerufen am 31. Oktober 2020.