Streitkräfte der Slowakischen Republik

Streitkräfte der Slowakischen Republik
Ozbrojené sily Slovenskej republiky

Führung

Oberbefehlshaber:

Präsidentin Zuzana Čaputová

Verteidigungsminister:

Peter Gajdoš

Militärischer Befehlshaber:

Chef GenStab
General Daniel Zmeko

Militärische Führung:

Generalstab

Sitz des Hauptquartiers:

Bratislava

Teilstreitkräfte:

Heer

Luftstreitkräfte
Spezialoperationskräfte

Militärische Stärke

Aktive Soldaten:

13.800 (2023)^[1]

Reservisten:

0 (2022)^[2]

Wehrpflicht:

Nein

Wehrtauglichkeitsalter:

Haushalt

Militärbudget:

2,63 Milliarden EUR (2024)^[3]

Anteil am Bruttoinlandsprodukt:

2,0 % (2024)^[3]

Geschichte

Gründung:

1. Januar 1993

Die Streitkräfte der Slowakischen Republik, auch Slowakische Streitkräfte oder Streitkräfte der Slowakei (slowakisch Ozbrojené sily Slovenskej republiky; 1993–2002 auch Armáda Slovenskej republiky) sind die bewaffneten Streitkräfte der Slowakei.

Geschichte

Im Jahr 1993 erfolgte die Trennung der Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik in die Tschechische Republik und die Slowakische Republik. Die Soldaten der Tschechoslowakischen Armee durften selbst entscheiden, ob sie zukünftig in den Tschechischen Streitkräften oder in den Slowakischen Streitkräften dienen wollten. Seit 2004 ist die Slowakei Mitglied der NATO und der EU.

Organisation

Die Streitkräfte der Slowakischen Republik befinden sich im Organisationsbereich des Verteidigungsministeriums der Slowakischen Republik und sind truppendienstlich dem Generalstab der Slowakischen Streitkräfte unterstellt. Sie untergliedern sich in die Teilstreitkräfte

Heer (Pozemné sily Slovenskej republiky),
Luftstreitkräfte (Vzdušné sily Slovenskej republiky)
Spezialoperationskräfte (seit 2019)

und die

Ausbildungs- und Unterstützungskräfte (Sily podpory a výcviku Slovenskej republiky).

Truppenstärke und Ausrüstung

Die Streitkräfte bestehen seit etwa 2006 aus Berufssoldaten mit einem Anteil von rund 8,65 % Soldatinnen (Stand Juni 2007)^[4]. Die Slowakei verfügte im Jahr 2019 etwa über 11.700 Soldaten, im Jahr 2016 waren es noch 13.500. Das Land hat derzeit 22 Kampfpanzer. Die Luftstreitkräfte verfügen über 24 Kampfflugzeuge.^[5]

Ausrüstung der Luftstreitkräfte

Die Ausrüstung wurde zum größten Teil aus den Beständen der tschechoslowakischen Luftstreitkräfte übernommen, wobei in den letzten Jahren einige Maschinen stillgelegt, modernisiert oder durch neue ersetzt wurden. Am bedeutendsten dürfte dabei der Zugang von zwei Alenia C-27J-Transportmaschinen sein. Auch für die Mikojan-Gurewitsch MiG-29-Kampfjets der Truppe wird aktuell nach einem Nachfolgemodell gesucht. Unklar ist noch, welche und wie viele Maschinen beschafft werden sollen und ob diese gekauft oder geleast werden sollen.

Aktuell verfügt die Luftwaffe unter anderem über:

Ausrüstung Heer

Kampfpanzer:

Tschechien: T-72M1 – 30 (Stand August 2013)^[6]
Tschechien: T-72M2 Moderna – nur einige Probeversionen sind verfügbar

Transportpanzer:

Sowjetunion: BVP-2 Schützenpanzer – 91
Sowjetunion: BVP-1 Schützenpanzer – 162
Sowjetunion: BPsV-1 Spähpanzer (basiert auf dem BMP-1) – 71
Tschechien: Tatrapan in verschiedenen Versionen

Artillerie:

Tschechien: DANA
Tschechien: ZUZANA

Ausrüstung Nahkampf

Handfeuerwaffen:

Tschechien Pistole vz. 82
Tschechien Samopal vz. 58 Standard-Sturmgewehr
Vereinigte Staaten M-16 Sturmgewehr
Deutschland Heckler & Koch G36 – benutzt vom 5. Sondereinsatzregiment
Deutschland Heckler & Koch HK416 – benutzt vom 5. Sondereinsatzregiment, seit 2009 sind das HK416 und das HK417 Standardsturmgewehre des Regimentes
Deutschland Heckler & Koch HK417
Belgien FN MINIMI Para
Tschechien Samopal vz. 61
Deutschland Heckler & Koch MP5 benutzt vom 5. Sondereinsatzregiment
Vereinigte Staaten Barrett M82.50cal Scharfschützengewehr
Deutschland Heckler & Koch UMP benutzt vom 5. Sondereinsatzregiment und der Militärpolizei
Tschechien UK vz. 59 Maschinengewehr
Sowjetunion Dragunow-Scharfschützengewehr (SWD)
Slowakei Grand Power K100
Vereinigtes Konigreich Accuracy International Arctic Warfare 12.7 AW.50 MK2. Scharfschützengewehr
Sowjetunion 9K111 Fagot
Schweden FFV Carl Gustaf benutzt von den Sondereinsatzkräften
Sowjetunion AGS-17 Automatischer Granatwerfer
Tschechien RPG-75 Reaktive Panzerbüchse
Deutschland SIG Sauer SSG 3000

Friedenseinsätze der slowakischen Streitkräfte

In den 1990er-Jahren nahmen die slowakischen Streitkräfte an den UN-Missionen UNAVEM II und UNAVEM III in Angola teil.^[7]^[8] Ab 1998 nahm das slowakische Militär an den Missionen SFOR, ab 1999 an KFOR und ab 2001 an ISAF teil.

Weblinks

Commons: Streitkräfte der Slowakischen Republik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Slowakisches Verteidigungsministerium (slowakisch)
Rastislav Báchora: Bratislava zwischen Moskau, Brüssel und Washington. In: Österreichische Militärische Zeitschrift, Ausgabe 3/2004

Einzelnachweise

↑ Defence expenditure of NATO countries (2014-2023). nato.int, 14. März 2024, abgerufen am 6. April 2024 (englisch).
↑ https://www.globalfirepower.com/country-military-strength-detail.php?country_id=slovakia. Abgerufen am 24. Juni 2022 (englisch).
↑ ^a ^b Obranné výdavky by mali v roku 2024 dosiahnuť 2,63 miliardy eur. cenastatu.sme.sk, 12. Dezember 2023, abgerufen am 6. April 2024 (slowakisch).
↑ Slovak National Briefing. (Memento vom 13. November 2010 im Internet Archive) (PDF; 15 kB) nato.int, S. 1.
↑ Slovakia Military Strength Globalfirepower, abgerufen am 23. Juli 2016.
↑ Defence Statistics 2013. (PDF; 223 kB) dasa.mod.uk, S. 10.
↑ UNAVEM III Facts and Figures as of 30 June 1997. (Memento vom 29. Juni 2013 im Internet Archive) un.org
↑ Angola UNAVEM II – Facts and figures. Auf un.org