Taktische Kennzeichen für Luftfahrzeuge der Bundeswehr

Das Eiserne Kreuz, Hoheitszeichen der Luftfahrzeuge der Bundeswehr.

Die taktischen Kennzeichen für Luftfahrzeuge der Bundeswehr dienen zur Einordnung der verschiedenen Luftfahrzeuge der Bundeswehr sowie als Luftfahrzeugkennzeichen. Alle Luftfahrzeuge, bemannte und unbemannte, sind mit einem taktischen Kennzeichen versehen. Ausgenommen sind Fluggeräte mit einem Gewicht von weniger als 20 Kilogramm. Das Kennzeichen setzt sich zusammen aus einer führenden zweistelligen Zahl, die einem Flugzeugmuster zugewiesen wird, gefolgt vom Eisernen Kreuz sowie einer weiteren zweistelligen Zahl. Flugzeugmustern, die in einer Stückzahl größer 100 Flugzeuge eingesetzt werden, sind mehr als eine führende Ziffernfolge zugewiesen.

Aktuelle Zuweisungen

Flugzeuge

  • 10+01 bis 10+03: Airbus A350-900 (Maschine 10+02 wurde als letzte A350 am 16. März 2023 an die Bundeswehr für den aktiven Dienst übergeben)[1][2][3]
  • 14+02 bis 14+08: Bombardier Global 5000/6000[4]
  • 15+01 bis 15+03: Airbus A319CJ (letzterer für "Open Skies"-Missionen)
  • 15+04: Airbus A321
  • 15+10 und 15+11: Airbus A321LR[5][6]
  • 30+01 bis 31+xx: Eurofighter Typhoon
  • 43+01 bis 46+22: IDS Panavia Tornado
  • 46+23 bis 46+57: ECR Panavia Tornado
  • 54+01 bis 54+xx: Airbus A400M
  • 55+01 bis 55+03: Lockheed C-130J-30 Super Hercules[7][8][9]
  • 57+04 bis 57+05: Dornier Do-228 NG (früher auch 57+01 bis 57+03, mittlerweile ausgemustert)
  • 60+01 bis 60+08: Lockheed P-3C Orion
  • 63+01 bis 63+05: Boeing P-8A Poseidon (Zulauf ab 2025 geplant)[10]

Hubschrauber

  • 74+01 bis 74+70: Eurocopter Tiger
  • 76+01 bis 76+15: Airbus H145M LUH SOF (für Spezialeinsatzkräfte)
  • 77+01 bis 77+08: Airbus H145 LUH SAR
  • 78+01 bis 78+40, 79+01 bis 79+42: NH90 TTH (Heeresflieger; die ursprüngliche Luftwaffenvariante erhielt die 79er Nummernreihe)
  • 79+50 bis 79+68: NH90 NTH Sea Lion (Marineflieger)
  • 82+01 bis 82+03: Aérospatiale AS 352 Cougar (VIP Hubschrauber)
  • 82+51 bis 82+65: Eurocopter EC 135 (Ausbildungshubschrauber)
  • 83+01 bis 83+26: Westland Sea Lynx Mk.88 (als Bordhubschrauber bei den Marinefliegern)
  • 84+01 bis 85+12: Sikorsky CH-53
  • 89+50 bis 89+71: Westland Sea King Mk.41 (als SAR-Hubschrauber bei den Marinefliegern)

Unbemannte Luftfahrzeuge

Sonstiges

  • 98+01 bis 99+99: Freigehalten für Luftfahrzeuge der WTD61 (Prototypen usw.)

Ehemalige Kennzeichenfolgen

Vor 1968 waren die Kennzeichen nach einem alphanumerischen System (mit zwei Buchstaben und drei Ziffern) geordnet und wurden auf individuellen Flugzeugen meist mehrfach geändert. Seit dem 1. Januar 1968 besteht das Kennzeichen – wie in der Einleitung beschrieben – aus vier Ziffern und bleibt fest mit dem Flugzeug verbunden. In dem 1968 umgestellten Kennzeichensystem waren früher auch andere als die derzeit geflogenen Flugzeugtypen enthalten.

Die untenstehende Tabelle spiegelt jedoch nicht in allen Fällen die Gesamtzahl der insgesamt betriebenen Maschinen des jeweiligen Typs wider, sondern nur die zum Stichtag der Umstellung noch vorhandenen. So waren beispielsweise von den 428 seit 1957 gelieferten Do 27 im Januar 1968 nur noch 265 im Einsatz, um die neuen Kennzeichen erhalten zu können.[11][12][13]

Bei mehrfach vergebenen Kennzeichenreihen werden in diesem Abschnitt zusätzlich die Einsatzzeiträume erwähnt.

Übergangs- und Sonderkennzeichen

Passagierflugzeuge, VIP-Flugzeuge, Flugbereitschaft BMVg

Kampfflugzeuge

Transportflugzeuge

Verbindungsflugzeuge

Marineflugzeuge

Hubschrauber

Schulflugzeuge; ab 1990: von den LSK der NVA übernommene Hubschrauber

Sonstige

Siehe auch

Literatur

  • Wolfgang Flume: Die Ausrüstung der Bundeswehr 2009. cpm-Verlag, S. 114.
  • Anordnung des Bundespräsidenten über die Kennzeichnung der Luftfahrzeuge und Kampffahrzeuge der Bundeswehr. (BPräsKennzAnO, Ausfertigungsdatum 1. Oktober 1956)
  • Geschichte der Luftwaffe – Flugzeugkennungen bis 1968. In: Luftwaffe.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 17. August 2023. 
  • Geschichte der Luftwaffe: Startseite > Waffen und Technik > Hintergrundinformationen > Flugzeugkennungen seit 1968 (Memento vom 28. Januar 2016 im Internet Archive)

Einzelnachweise

  1. Patrick Zwerger: Airbus A350-900: Das ist das neue Flaggschiff der Flugbereitschaft. 20. August 2020, abgerufen am 6. Dezember 2021. 
  2. NDR: Airbus A350 "Konrad Adenauer" an die Bundeswehr übergeben. Abgerufen am 29. November 2022. 
  3. Lufthansa Technik übergibt Airbus A350 „Theodor Heuss“ -... In: bundeswehr-journal. 17. März 2023, abgerufen am 23. März 2023 (englisch). 
  4. Niclas Rebbelmund: Deutsche Luftwaffe, D-AEND (14+08). In: eddh-airport. 16. November 2021, abgerufen am 24. Februar 2022 (deutsch). 
  5. Merkels Wutanruf und der neue A321 LR der Flugbereitschaft. In: aeroTELEGRAPH. 23. Juni 2022, abgerufen am 29. Juni 2022 (Schweizer Hochdeutsch). 
  6. Übernahme durch das BAAINBw in Hamburg: Zweite A321LR für die Luftwaffe. 14. August 2022, abgerufen am 17. August 2022. 
  7. Soldat & Technik: Erste C-130J in der Lackierung der Luftwaffe 21. August 2021
  8. KS: Überführung aus Marietta: Zweite C-130J der Luftwaffe in Evreux. 26. Juni 2022, abgerufen am 1. Juli 2022. 
  9. ES&T Redaktion: Das 3. Transportflugzeug C-130J an die Bundeswehr ausgeliefert. 26. August 2022, abgerufen am 7. Januar 2023 (deutsch). 
  10. ES&T Redaktion: P-8A Poseidon mit unterem Seitenleitwerk aus Deutschland. Abgerufen am 4. Dezember 2021 (deutsch). 
  11. Paul A. Jackson: German Military Aviation 1956–1976. Midland Counties Publications, Hinckley 1976, ISBN 0-904597-03-2.
  12. Gerhard Lang: Die Flugzeuge der Bundeswehr. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-613-02743-5, S. 300–351.
  13. FF Flugzeugforum, Autor "TF-104G": BW-Kennungen seit 1968, erstellt am 3. November 2006.
  14. Patrick Zwerger: „Hermann Köhl“ geht in Rente: Deutschlands letzte A310 sagt Lebewohl. 21. Februar 2022, abgerufen am 22. Februar 2022. 
  15. A310. Abgerufen am 27. November 2021. 
  16. Tür eines A310 geht an das Haus der Geschichte. Abgerufen am 27. November 2021. 
  17. Airbus A310 geht aus der Nutzung: A330 und A400M übernehmen. Abgerufen am 1. Juli 2022. 
  18. Matthias Gebauer: Flugbereitschaft: Fehler von Lufthansa-Technikern lösten Unfallflug aus. In: Der Spiegel. 25. November 2019, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 22. Februar 2022]). 
  19. aero.de: Mit sofortiger Wirkung: Dienstende für die letzte A340 der Flugbereitschaft. 30. Oktober 2023, abgerufen am 30. Oktober 2023. 
  20. ES&T Redaktion: Abschiedstour der Transall. Abgerufen am 27. November 2021 (deutsch).