Umweltprobenbank des Bundes

Die Umweltprobenbank des Bundes (Abkürzung UPB) ermöglicht es, in Deutschland den Zustand und die Belastung der Menschen durch Schadstoffe zu bestimmten Zeitpunkten zu untersuchen. Im Humanbereich datieren die ersten Proben von 1981, im Umweltbereich von 1985.[1]

Das Archiv für Umweltproben befindet sich im Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie in Schmallenberg-Grafschaft, dasjenige für Humanproben in der Nähe von Münster.[2]

Dem Umweltbundesamt obliegt die Administration, Koordination, Datenhaltung und Bewertung der Ergebnisse. Beim Betrieb wird es durch sechs externe Institutionen unterstützt.[3]

Proben

Proben werden in sechs Typen von Ökosystemen erhoben:[4]

  • Agrar-Ökosysteme
  • Ballungsraumnahe Ökosysteme
  • Fließgewässer-Ökosysteme
  • Forst-Ökosysteme
  • Marine Ökosysteme
  • Naturnahe terrestrische Ökosysteme

Es werden genommen:[5]

  • Limnische Proben (Schwebstoffe und tierische Proben aus Flüssen und Seen)
  • Marine Proben (Meerestiere, Meerespflanzen und Seevögel)
  • Terrestrische Proben (Landtiere und -pflanzen)
  • Humanproben (Körperflüssigkeiten und Haare)

Die untersuchten Stoffe oder Stoffgruppen sind toxisch oder von sonstiger Relevanz:[6]

  • Metalle
  • Nichtmetalle
  • Metallorganische Verbindungen
  • Chlorkohlenwasserstoffe
  • DDT und Metabolite
  • Hexachlorcyclohexan
  • Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe
  • Phthalate
  • Bisphenol A
  • Biozide
  • Perfluorierte und polyfluorierte Alkylverbindungen
  • Polycyclische Moschusduftstoffe
  • Alkylphenolverbindungen
  • Hexabromcyclododecan

Literatur

  • V. Krieg, R. Wisniewski: Errichtung einer Datenbank zur Umweltprobenbank. In: BMFT Bundesministerium für Forschung und Technologie – Umweltprobenbank 1988 S. 107–112. Springer, Berlin, Heidelberg, doi:10.1007/978-3-642-72872-3_11.
  • M. Stoeppler: Bedeutung von Umweltprobenbanken – Anorganisch-analytische Aufgabenstellungen und erste Ergebnisse des Deutschen Umweltprobenbankprogramms. In: Fresenius’ Zeitschrift für Analytische Chemie. 317, 1984, S. 228–235, doi:10.1007/BF00494467.
  • R. Klein, M. Paulus, G. Wagner, P. Müller: Biomonitoring und Umweltprobenbank. In: Umweltwissenschaften und Schadstoff-Forschung. 6, 1994, S. 223, doi:10.1007/BF03166364.
  • Hendrik Emons: Umweltprobenbank und Analytische Chemie, in: Nachrichten aus Chemie, Technik und Laboratorium 45 (1997), Seite 896–900.

Weblinks

  • https://umweltprobenbank.de
  • https://www.umweltbundesamt.de/themen/gesundheit/belastung-des-menschen-ermitteln/umweltprobenbank-des-bundes

Einzelnachweise

  1. Umweltbundesamt, Umweltprobenbank des Bundes: Zeitbezüge – Umweltprobenbank des Bundes. In: umweltprobenbank.de. Abgerufen im 1. Januar 1 
  2. Umweltbundesamt, Umweltprobenbank des Bundes: Archiv – Umweltprobenbank des Bundes. In: umweltprobenbank.de. Abgerufen im 1. Januar 1 
  3. Umweltbundesamt, Umweltprobenbank des Bundes: Entwicklung und Organisation – Umweltprobenbank des Bundes. In: umweltprobenbank.de. Abgerufen im 1. Januar 1 
  4. Umweltbundesamt, Umweltprobenbank des Bundes: Ökosysteme – Umweltprobenbank des Bundes. In: umweltprobenbank.de. Abgerufen im 1. Januar 1 
  5. Umweltbundesamt, Umweltprobenbank des Bundes: Probenarten – Umweltprobenbank des Bundes. In: umweltprobenbank.de. Abgerufen im 1. Januar 1 
  6. Umweltbundesamt, Umweltprobenbank des Bundes: Analyte – Umweltprobenbank des Bundes. In: umweltprobenbank.de. Abgerufen im 1. Januar 1