Usedomer Musikfestival

Schloss Stolpe, eine Spielstätte des Usedomer Musikfestivals
Kraftwerk Peenemünde, eine weitere Spielstätte

Das Usedomer Musikfestival ist ein Musikfestival mit dem Schwerpunkt Klassische Musik, das seit 1994 jährlich in mehreren Spielorten auf der Insel Usedom und in der Stadt Wolgast stattfindet.

Geschichte und Organisation

Veranstalter des Musikfestivals ist der Förderverein Usedomer Musikfreunde mit Sitz in Heringsdorf. Neben dem Land Mecklenburg-Vorpommern, dem Landkreis Ostvorpommern, den Gemeinden der Insel sowie den Städten Usedom und Wolgast wird das Festival überwiegend durch regional ansässige Sponsoren gefördert. Das Usedomer Musikfestival findet im Herbst statt. Die Anziehungskraft der musikalischen Veranstaltungen in der Nachsaison auf in- und ausländische Gäste ist inzwischen ein wichtiger Faktor für die traditionelle Tourismuswirtschaft auf der Insel. Das Usedomer Musikfestival basiert auf einer Idee des Usedomer Hoteliers Werner Molik. Im Rahmen seiner Überlegungen, Opernfestspiele auf der Insel zu veranstalten (um den Tourismus in der Nebensaison anzukurbeln), holte er den Opernsänger Reymond Urbanski im Jahre 1993 nach Usedom. Im folgenden Jahr holten beide Thomas Hummel (Kulturmanager und nicht zu verwechseln mit dem Komponisten und Musikinformatiker Thomas Hummel) für das Festival nach Usedom. Molik prägte während seiner Jahre als Vorsitzender des Fördervereins bis 2006 die Entwicklung des Festivals.

Die erste Veranstaltungsreihe fand im Sommer 1994 mit Kurt Masur als Schirmherrn statt. Masur stellte Kontakt zur Stiftung Young Concert Artists her, deren Preisträger seit 1995 Gastauftritte auf Usedom absolvieren. Auch der musikalische Nachwuchs aus der Region erhält durch die Zusammenarbeit mit den Musikschulen in Wolgast und Świnoujście eine Plattform.

2002 wurde das Usedomer Musikfestival international bekannt, als Mstislav Rostropovich das „War Requiem“ von Benjamin Britten in der ehemaligen Turbinenhalle des Kraftwerks Peenemünde, das zur Heeresversuchsanstalt gehörte, dirigierte. Weitere international bekannte Künstler und Orchester, die im Rahmen des Festivals auftraten, waren unter anderen Krzysztof Penderecki, Kristjan Järvi, Paavo Järvi, Neeme Järvi, Gidon Kremer und die Kremerata Baltica, das Borodin-Quartett, das Esbjörn Svensson Trio (e.s.t), Anja Silja, David Geringas, Andrej Hoteev[1], Christian Lindberg, Bo Skovhus, Peter Jablonski, Jan Garbarek, das Nordische Kammerorchester, das NDR Elbphilharmonie Orchester und das Symphonieorchester des Dänischen Rundfunks.

Jährlich werden Themenschwerpunkte zu bestimmten Ländern des Ostseeraumes gesetzt. So waren bisher Lettland, Estland, Litauen, Russland, Polen, Finnland (2005), Schweden (2006), Norwegen (2007), Dänemark (2008), das historische Preußen (2009), Lettland (2010), Litauen (2011), Russland (2012)[2], Polen (2014) und Finnland (2015) musikalische Stationen. Zu den Themen werden jeweils ergänzende Ausstellungen und Vorträge angeboten.

Das Festival ist Mitgliedsorganisation der European Festivals Association.

Spielorte und Spielstätten

Einzelnachweise

  1. Andrej Hoteev:Official biography
  2. Pressemitteilung 6. Dezember 2011

Weblinks

Dachverbände und Veranstalter
Berliner Festspiele BOZAR Festival (Brüssel) • Bulgarian Festivals Association • Estnische Musik-Festivals • Finnland Festivals • Association of Irish Festival Events • Italia Festival • Norway Festivals • Serbian Festivals Association • Sweden Festivals

Mehr-Sparten-Festivals
Europalia (Brüssel) • Mittelfest (Cividale del Friuli) • Dubrovnik Festival • Edinburgh International Festival • Emilia Romagna Festival • Israel Festival • Izmir International Festival • Ljubljana Festival • Malta Festival • Festival d’automne (Paris) • Festival Roma Europa

Open-Air
Aspendos International Opera and Ballet Festival • Baalbeck International Festival • Beiteddine Festival • Chorégies d’Orange • Festival de Wiltz

Musik und Musiktheater
Festival d’Aix-en-Provence Al Bustan Festival • International Ankara Music Festival • International Antalya Piano festival • Bergen International Festival • Beirut Chants Festival • D-Marin Classical Music Festival (Bodrum) • Budapest Spring Festival • Festival Internacional de Música Castell de Peralada George Enescu Festival (Bukarest) • Festival van Vlaanderen Gstaad Menuhin Festival Haydn in Eszterháza • Audi-Sommerkonzerte Ingolstadt • Festival de Estoril Lisboa • Lucerne Festival MITO SettembreMusica (Mailand und Turin) • Festival della Valle d’Itria (Martina Franca) • Meraner Musikwochen • Festival Mitte Europa Mosel Musikfestival Pavia Barocca • Rossini Opera Festival Pesaro Ravenna Festival • Rheingau Musik Festival Internationale März-Musik-Tage (Russe) • Sarajevo Winter • Schleswig-Holstein Musik Festival • Sochi Winter-Festival • Stresa Festival • Festival Internacional de Música y Danza Ciudad de Úbeda • Usedomer Musikfestival • Varna Festival • Vilnius Festival • Settimane Musicale al Teatro Olympico (Vicenza) • Festival de Wallonie Festiwal Ludwiga van Beethovena Warschau • Wratislavia Cantans Musik-Biennale Zagreb

Schauspiel
Tiflis Festival • Festival Internacional de Teatro Clásico de Mérida

Bildende Kunst
Georgian International Festival of Arts

Wettbewerbe
Armel Opera Competition and Festival