Vanderlei de Lima

Vanderlei de Lima (2004)

Vanderlei Cordeiro de Lima (* 11. August 1969 in Cruzeiro do Oeste, Paraná) ist ein ehemaliger brasilianischer Langstreckenläufer, der sich auf den Marathon spezialisiert hatte.

Leben und Wirken

1996 gewann er den Tokyo International Men’s Marathon in 2:08:38h, 1997 wurde er Zweiter beim Seoul International Marathon und belegte bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Athen den 23. Platz. 1998 wurde de Lima Zweiter in Tokio mit seiner persönlichen Bestzeit von 2:08:31h. Im selben Jahr wurde er Fünfter beim New-York-City-Marathon. 1999 gewann er den Marathon der Panamerikanischen Spiele in Winnipeg und wurde Dritter beim Fukuoka-Marathon in 2:08:40h. Im Jahr darauf wurde er Dritter beim Rotterdam-Marathon in 2:08:34 und belegte beim Marathon der Olympischen Spiele in Sydney den 75. Platz.

2002 siegte er beim São-Paulo-Marathon. 2004 gewann er in 2:09:39 Hamburg-Marathon.

Beim Marathonlauf der Olympischen Spiele 2004 in Athen wurde er durch einen spektakulären Zwischenfall weltbekannt. Dort setzte er sich schon bei KM 20 vom Rest des Feldes ab und hatte zwischenzeitlich einen Vorsprung von anderthalb Minuten auf das Verfolgerfeld. Fünf Kilometer vor dem Ziel war der Vorsprung auf gut eine halbe Minute geschrumpft, als de Lima von Cornelius Horan, der aus der Zuschauermenge sprang, von der Straße gezerrt wurde. Der Brasilianer verlor wegen dieses Zwischenfalls etwa 20 Sekunden, kam aus dem Rhythmus und wurde kurz darauf von Stefano Baldini und Mebrahtom Keflezighi überholt. De Lima hielt jedoch durch und konnte bis ins Ziel den Bronzerang verteidigen. Jacques Rogge, damaliger Präsident des IOC, überreichte am 29. August 2004 de Lima die Pierre-de-Coubertin-Medaille für exemplarischen Sportsgeist.

Lima bei der Entzündung der olympischen Flamme (2016)

Bei der Eröffnung der Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro war er Schlussläufer des olympischen Fackellaufs und entzündete im Maracanã-Stadion die olympische Flamme.

Literatur

  • Renata Adrião D'Angelo: Vanderlei Cordeiro de Lima: a maratona de uma vida. Rio de Janeiro, Casa da Palavra, Comitê Olímpico Brasileiro, 2007 (Perfil do atleta 2), ISBN 9788577340309

Weblinks

Commons: Vanderlei de Lima – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Vanderlei de Lima in der Datenbank von World Athletics (englisch)
  • Athletenporträt auf marathoninfo.free.fr
  • Italian first, American surprising second in bizarre marathon – Defrocked Irish priest attacks runner – De Lima to get sportsmanship medal following marathon, Berichte von AP und Reuters über den Zwischenfall in Athen, 29./30. August 2004

Juan Antonio Samaranch | Emil Zátopek | Spencer Eccles | Vanderlei de Lima | Klaus-Peter Thaler | Jelena Belowa | Shaul Ladany | Ron Harvey | Michael Hwang | Eduard Alexandrowitsch von Falz-Fein

Normdaten (Person): LCCN: n2008215371 | VIAF: 24084497 | Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 12. März 2019.
Personendaten
NAME Lima, Vanderlei de
ALTERNATIVNAMEN Lima, Vanderlei Cordeiro de (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG brasilianischer Marathonläufer
GEBURTSDATUM 11. August 1969
GEBURTSORT Cruzeiro do Oeste, Paraná