Friedensdenkmal in Hiroshima

Friedensdenkmal in Hiroshima
UNESCO-Welterbe UNESCO-Welterbe-Emblem

Friedensdenkmal in Hiroshima
Vertragsstaat(en): Japan Japan
Typ: Kultur
Kriterien: (vi)
Fläche: 0,4 ha
Pufferzone: 43 ha
Referenz-Nr.: 775
UNESCO-Region: Asien und Pazifik
Geschichte der Einschreibung
Einschreibung: 1996  (Sitzung 20)

Das Friedensdenkmal in Hiroshima (jap. 広島平和記念碑, Hiroshima heiwa kinenhi), auch Atombombenkuppel (原爆ドーム gembaku dōmu, engl. Atomic Bomb Dome, oft fälschlicherweise mit Atombombendom wiedergegeben) ist eine Gedenkstätte für den ersten kriegerischen Einsatz einer Atombombe. Es befindet sich im Friedenspark von Hiroshima.

Geschichte

Gebäude vor dem Atombombenabwurf
Friedensdenkmal (2012)

Das Gebäude wurde nach einem Entwurf des tschechischen Architekten Jan Letzel erbaut und im April 1915 fertiggestellt als „Produktausstellungshalle der Präfektur Hiroshima“ (広島県物産陳列館, Hiroshima-ken Bussan Chinretsukan). 1921 wurde es in „Ausstellungsort für Handelswaren der Präfektur Hiroshima“ (広島県立商品陳列所, Hiroshima-kenritsu Shōhin Chinretsusho) und 1933 in „Halle zur Förderung der Industrie der Präfektur Hiroshima“ (広島県産業奨励館, Hiroshima-ken Sangyō Shōreikan) umbenannt. Das Gebäude wurde am 6. August 1945 um 8:16 Uhr Ortszeit durch die vom US-Bomber Enola Gay abgeworfene US-amerikanische Atombombe „Little Boy“ zerstört und brannte völlig aus. Alle zu diesem Zeitpunkt darin arbeitenden Menschen kamen um.

Trotz des geringen Abstands von 140 m vom Bodennullpunkt (Ground Zero) blieben viele Gebäudestrukturen erhalten, u. a. die charakteristische Stützkonstruktion des Kuppeldachs, der das Denkmal seinen heutigen Namen verdankt. Die Überreste werden seit dem Abwurf in ihrem damaligen Zustand konserviert.

Im Dezember 1996 erklärte sie die UNESCO zum Weltkulturerbe mit der Begründung, dass es „nicht nur ein starkes Symbol der zerstörerischsten Kraft sei, die je von der Menschheit geschaffen wurde; es drücke zudem die Hoffnung auf Weltfrieden und der endgültigen Beseitigung aller Kernwaffen aus“.[1] Die Volksrepublik China äußerte Vorbehalte, dass eine Anerkennung von Revisionisten ausgenutzt werden könne, und die USA lehnten diese Anerkennung aus „Mangel an historischer Perspektive“ ab.[2]

Siehe auch

Literatur

  • Natascha Albus u. a.: Das UNESCO-Welterbe – Monumente der Menschheit – Wunder der Natur. Kunth, München 2015, ISBN 978-395504-207-3, S. 461.
  • Isa Ducke, Natascha Thoma, Manuela Hunfeld: Japan. 13. Auflage. Baedeker, Ostfildern 2016, ISBN 978-3-8297-1395-5, S. 289.

Weblinks

Commons: Friedensdenkmal in Hiroshima – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • The Atomic Bomb Dome. In: Offizielle Website von Hiroshima (englisch)
  • Friedensdenkmal in Hiroshima. In: Hiroshima-Navi.or.jp
  • Friedensdenkmal in Hiroshima bei Google Arts & Culture
  • Jan Knüsel: Vom Haus zum Mahnmal. In: Asienspiegel.ch, 5. April 2015
  • Hiroshima Peace Memorial (Genbaku Dome) auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch)
  • Hiroshima Peace Memorial (Genbaku Dome) auf dem YouTube-Kanal der UNESCO, 21. März 2012 (Video, 2:48 Min., englisch)

Einzelnachweise

  1. Hiroshima Peace Memorial (Genbaku Dome). In: Website des Welterbezentrums der UNESCO. Abgerufen am 9. September 2017 (englisch). 
  2. Annex V: Statements by China and the United States of America during the Inscription of the Hiroshima Peace Memorial (Genbaku Dome). In: UNESCO.org. Abgerufen am 2. Dezember 2011 (englisch). 

Kulturerbe: Buddhistische Heiligtümer von Hōryū-ji (1993) | Himeji-jō (1993) | Historisches Kyōto (Kyōto, Uji und Ōtsu) (1994) | Historische Dörfer von Shirakawa-gō und Gokayama (1995) | Friedensdenkmal in Hiroshima (1996) | Shinto-Schrein von Itsukushima (1996) | Baudenkmäler und Gärten der Kaiserstadt Nara (Gangō-ji, Heijō-kyō, Kasuga-Taisha, Kasugayama-Urwald, Kōfuku-ji, Tōdai-ji, Tōshōdai-ji, Yakushi-ji) (1998) | Schreine und Tempel von Nikkō (Futarasan-Schrein, Rinnō-ji, Tōshōgū) (1999) | Gusuku und weitere Stätten des Königreichs Ryūkyū (2000) | Heilige Stätten und Pilgerstraßen in den Kii-Bergen (2004) | Iwami-Ginzan-Silbermine und Kulturlandschaft (2007) | Tempel, Gärten und archäologische Stätten von Hiraizumi (2011) | Fuji-san (2013) | Stätten der Seidenspinnerei in Tomioka (2014) | Stätten der industriellen Revolution in der Meiji-Zeit (2015) | Das architektonische Werk von Le Corbusier: Nationalmuseum für westliche Kunst (2016) | Heilige Insel Okinoshima und zugehörige Stätten in der Region Munakata (2017) | Verborgene christliche Stätten in der Region Nagasaki (2018) | Kofun-Gruppe von Mozu-Foruichi (2019) | Prähistorische Stätten der Jomon in Nordjapan (2021)

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34.395708333333132.4534Koordinaten: 34° 23′ 44,5″ N, 132° 27′ 12,2″ O

Normdaten (Körperschaft): LCCN: nr92019567 | NDL: 01227133 | VIAF: 158019593