Itsukushima-Schrein

Itsukushima-Shintō-Schrein
厳島神社
UNESCO-Welterbe UNESCO-Welterbe-Emblem

Das Torii des Itsukushima-Schreins scheint bei Flut auf dem Wasser zu schweben
Vertragsstaat(en): Japan Japan
Typ: Kultur
Kriterien: (i)(ii)(iv)(vi)
Fläche: 431,2 ha
Referenz-Nr.: 776
UNESCO-Region: Asien und Pazifik
Geschichte der Einschreibung
Einschreibung: 1996  (Sitzung 20)

Der Itsukushima-Schrein (japanisch 厳島神社 Itsukushima-jinja) ist ein Shintō-Schrein auf der Insel Miyajima in Hatsukaichi in der Präfektur Hiroshima in Japan.

Die japanische Regierung hat die Anlage 1952 zur Besonderen historischen Stätte (tokubetsu shiseki) erklärt, sowie mehrere Gebäude und Gegenstände zu Nationalschätzen. Seit 1996 gehört er zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Geschichte

Der Schrein entstand im 6. Jahrhundert und existiert in der heutigen Form seit 1168. Damals wurde der Bau durch den Kriegsherren Taira no Kiyomori finanziert. Die Architektur des Schreins, die aus pierartig über die Bucht gebauten Bauwerken besteht, ging auf den heiligen Status der Insel zurück, die einfache Bürger nicht betreten durften. Ein Zugang war nur mit dem Boot durch das Torii möglich. Neben dem Schrein befindet sich eine Nō-Bühne.

Im Marōdo-jinja (einem sessha) werden fünf Kami verehrt, die jeweils durch zwei mitama repräsentiert werden, jedes mit einem eigenen go-shintai. Zu den im Schrein verehrten Kami gehören die Munakata-Kami: Tagori-hime, Tagitsu-hime und Ichikishima-hime. Sie sind weibliche See-Kami.

Das Tor (Torii) des Itsukushima-Schreins ist eine der bekanntesten Touristenattraktionen Japans. Es gehört zum eher seltenen Typ der sechsbeinigen ryōbu-torii. Die Ansicht des Tores vor dem Berg Misen ist eine der drei bekanntesten Ansichten Japans (neben der Nehrung Amanohashidate und den Matsushima-Inseln in der gleichnamigen Bucht). Das Tor existiert seit 1168, das derzeitige Tor wurde 1875 aus Campherholz errichtet. Es ist 16 m hoch und hat einen vierbeinigen Stil (yotsu ashi), um zusätzliche Stabilität zu erreichen.

Das Tor ist nur bei Hochwasser von Wasser umgeben, bei Niedrigwasser kann es von der Insel zu Fuß erreicht werden. Dann ist das Sammeln von Muscheln am Tor beliebt.

Am 5. September 2004 wurde der Schrein durch einen Taifun schwer beschädigt, die Stege und das Dach wurden teilweise zerstört. Der Schrein wurde zeitweilig für die Öffentlichkeit geschlossen. Im März 2005 wurde er wieder eröffnet, die Reparaturen gehen jedoch weiter.

Bilder

  • Panorama des Hauptschreins mit seinen über dem Wasser errichteten Gebäuden
    Panorama des Hauptschreins mit seinen über dem Wasser errichteten Gebäuden
  • Haupt- und Gebetshalle des Hauptschreins
    Haupt- und Gebetshalle des Hauptschreins
  • Innenansicht der Gebetshalle
    Innenansicht der Gebetshalle
  • Kadomarōdo-Schrein (links), Rakubō (rechts) und Fünfstöckige Pagode (hinten)
    Kadomarōdo-Schrein (links), Rakubō (rechts) und Fünfstöckige Pagode (hinten)
  • Reinigungshalle des Marōdo-Schreins (Nationalschatz)
    Reinigungshalle des Marōdo-Schreins (Nationalschatz)
  • Sake-Fässer in einem der Gebäude des Schreins
    Sake-Fässer in einem der Gebäude des Schreins
  • Bogenbrücke
    Bogenbrücke
  • Torii bei Ebbe mit Größenvergleich zu einem Menschen
    Torii bei Ebbe mit Größenvergleich zu einem Menschen
  • Steinernes Torii am Uferdamm des Schreins
    Steinernes Torii am Uferdamm des Schreins

Siehe auch

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Itsukushima Shrine. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 640.

Weblinks

Commons: Itsukushima-Schrein – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  • Satō Masato: „Itsukushima Shinkō“. In: Encyclopedia of Shinto. Kokugaku-in, 11. November 2006 (englisch)
  • Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).

Kulturerbe: Buddhistische Heiligtümer von Hōryū-ji (1993) | Himeji-jō (1993) | Historisches Kyōto (Kyōto, Uji und Ōtsu) (1994) | Historische Dörfer von Shirakawa-gō und Gokayama (1995) | Friedensdenkmal in Hiroshima (1996) | Shinto-Schrein von Itsukushima (1996) | Baudenkmäler und Gärten der Kaiserstadt Nara (Gangō-ji, Heijō-kyō, Kasuga-Taisha, Kasugayama-Urwald, Kōfuku-ji, Tōdai-ji, Tōshōdai-ji, Yakushi-ji) (1998) | Schreine und Tempel von Nikkō (Futarasan-Schrein, Rinnō-ji, Tōshōgū) (1999) | Gusuku und weitere Stätten des Königreichs Ryūkyū (2000) | Heilige Stätten und Pilgerstraßen in den Kii-Bergen (2004) | Iwami-Ginzan-Silbermine und Kulturlandschaft (2007) | Tempel, Gärten und archäologische Stätten von Hiraizumi (2011) | Fuji-san (2013) | Stätten der Seidenspinnerei in Tomioka (2014) | Stätten der industriellen Revolution in der Meiji-Zeit (2015) | Das architektonische Werk von Le Corbusier: Nationalmuseum für westliche Kunst (2016) | Heilige Insel Okinoshima und zugehörige Stätten in der Region Munakata (2017) | Verborgene christliche Stätten in der Region Nagasaki (2018) | Kofun-Gruppe von Mozu-Foruichi (2019) | Prähistorische Stätten der Jomon in Nordjapan (2021)

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34.295977777778132.31984166667Koordinaten: 34° 17′ 45,5″ N, 132° 19′ 11,4″ O