Lindy Ruff

Kanada  Lindy Ruff

Geburtsdatum 17. Februar 1960
Geburtsort Warburg, Alberta, Kanada
Größe 188 cm
Gewicht 86 kg

Position Verteidiger
Schusshand Links

Draft

NHL Entry Draft 1979, 2. Runde, 32. Position
Buffalo Sabres

Karrierestationen

1976–1977 Taber Golden Suns
1977–1979 Lethbridge Broncos
1979–1989 Buffalo Sabres
1989–1991 New York Rangers
1991–1992 Rochester Americans
1992–1993 San Diego Gulls

Lindy Cameron Ruff (* 17. Februar 1960 in Warburg, Alberta) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler und derzeitiger -trainer, der für die Buffalo Sabres und die New York Rangers in der National Hockey League aktiv war. Als Cheftrainer betreute er anschließend die Buffalo Sabres, die Dallas Stars und die New Jersey Devils, bevor er im April 2024 ein zweites Mal bei den Sabres engagiert wurde und für diese seither tätig ist.

Karriere als Spieler

Lindy Ruff begann seine Karriere 1976 in der kanadischen Juniorenliga WCHL, die heutige Western Hockey League, bei den Lethbridge Broncos, für die er bis 1979 spielte. Im NHL Entry Draft 1979 wurde er von den Buffalo Sabres in der zweiten Runde an Position 32 ausgewählt.

Nachdem zwei Verteidiger der Sabres zu Beginn der Saison 1979/80 ausfielen, nahm Ruff eine Position in der Defensive ein und konnte sich somit einen Stammplatz im Team erkämpfen. Er wechselte im Laufe seiner Karriere allerdings öfters zwischen den Positionen als Stürmer und Verteidiger. Gleich in seiner ersten Saison schaffte er es mit den Sabres auf Platz zwei in der NHL und bis ins Halbfinale um den Stanley Cup. Näher sollte er in seiner Spielerkarriere nicht mehr an den Stanley Cup herankommen.

Aufgrund seiner Führungsqualitäten ernannten ihn die Sabres 1986 zum Mannschaftskapitän. Im März 1989 wurde er zu den New York Rangers transferiert, wo er in zweieinhalb Jahren aber nur 83 Mal zum Einsatz kam.

1991/92 spielte er für die Rochester Americans in der unterklassigen AHL, ehe er seine Karriere nach der Saison 1992/93 bei den San Diego Gulls in der IHL beendete.

Lindy Ruff war bekannt für seinen Einsatz, seine Führungsqualitäten und für seine physische Härte.

NHL-Spielerstatistik

Saisons Spiele Tore Assists Punkte Strafminuten
Reguläre Saison 12 691 105 195 300 1.264
Playoffs 9 52 11 13 24 193

Karriere als Trainer

Kanada  Lindy Ruff
Trainerstationen
1993–1997 Florida Panthers (Assistenztrainer)
1997–2013 Buffalo Sabres
2013–2017 Dallas Stars
2017–2020 New York Rangers (Assistenztrainer)
2020–2024 New Jersey Devils
seit 2024 Buffalo Sabres

1993 heuerte Lindy Ruff bei dem gerade neugegründeten NHL-Team Florida Panthers als Assistenz-Trainer von Roger Neilson an. Die Panthers hatten für ein neues Team einen sehr guten Start in ihre erste Saison und verpassten die Playoffs nur knapp mit einem Punkt Rückstand hinter den New York Islanders. In der Spielzeit 1994/95 scheiterten sie erneut um einen Punkt am Einzug in die Endrunde. Cheftrainer Neilson wurde entlassen und durch Doug MacLean ersetzt, Lindy Ruff blieb weiterhin Assistenztrainer.

Der Trainerwechsel machte sich bezahlt, in der Saison 1995/96 belegten die Panthers Platz vier der Eastern Conference und kämpften sich in den Playoffs von Runde zu Runde, unterlagen im Stanley-Cup-Finale jedoch deutlich in vier Spielen gegen die Colorado Avalanche. In der Saison 1996/97 schafften sie es erneut in die Playoffs, schieden aber diesmal in der ersten Runde aus.

Lindy Ruff bekam nach der Saison das Angebot von den Buffalo Sabres, deren Kapitän er als Spieler war, Cheftrainer zu werden und er unterschrieb am 21. Juli 1997 einen Vertrag bei seinem ehemaligen Team. Unter ihm erzielte das Team in den ersten beiden Jahren einige Erfolge. 1999 kamen sie bis ins Finale der Eastern Conference und 2000 bis ins Stanley-Cup-Finale, welches sie gegen die Dallas Stars verloren.

Nach den zwei erfolgreichen Jahren erreichten die Sabres zweimal die Playoffs, konnten sich jedoch dreimal in Folge nicht qualifizieren. Erst in der Spielzeit 2005/06 gelang erneut der Sprung in die Endrunde und der Einzug ins Eastern-Conference-Finale. Da Ruff das Ergebnis der Sabres in der regulären Saison um 25 Punkte im Vergleich zur vorgehenden Spielzeit steigerte, wurde er mit dem Jack Adams Award als bester Trainer der National Hockey League ausgezeichnet.

Zu Beginn der Saison 2006/07 stellten die Sabres den Startrekord der Toronto Maple Leafs mit zehn Siegen in Folge ein. Und auch im Laufe der restlichen Saison präsentierten sich die Sabres in Bestform. Im Januar 2007 wurde Lindy Ruff zum Trainer der Eastern Conference für das NHL All Star-Game ernannt, da sein Team zu dem Zeitpunkt auf dem ersten Platz im Osten lag. Im Februar 2007 sorgte Ruff für Aufregung in einem Spiel gegen die Ottawa Senators. Nachdem Starspieler Chris Drury sich nach einem Check von Ottawas Chris Phillips verletzt hatte und es dafür keine Strafe gab, schickte Ruff mit Adam Mair, Andrew Peters und Patrick Kaleta die Reihe mit seinen härtesten Spielern aufs Eis, die die beste Sturmreihe der Senators in eine Massenschlägerei verwickelte. Zwischen Ruff und Ottawas Trainer Bryan Murray, der General Manager der Florida Panthers war, als Ruff dort als Assistenz-Trainer arbeitete, kam es daraufhin zu einem heftigen Wortgefecht. Lindy Ruff erhielt wenige Tage darauf von der NHL eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 US-Dollar. Die Buffalo Sabres schlossen die reguläre Saison schließlich als bestes Team der NHL ab und gewannen zum ersten Mal die Presidents’ Trophy. Hauptgrund für den Erfolg war der ausgeglichene Kader des Teams, da mit Chris Drury, Jason Pominville, Thomas Vanek und Daniel Brière vier Spieler mindestens 30 Tore erzielten.

Am 6. Januar 2011 verbuchte Ruff seinen 500. Sieg als Trainer in der NHL, als die Sabres mit 3:0 bei den San Jose Sharks gewannen.

Lindy Ruff wurde nach einem holprigen Start der Sabres in die durch den Lockout verkürzte Saison am 20. Februar 2013 von seinen Aufgaben als Sabres-Headcoach entbunden.[1] Bis zu diesem Zeitpunkt war keiner der aktuellen Trainer der NHL so lange bei seinem Team angestellt wie Lindy Ruff. Im Juni 2013 übernahm er den Posten des Cheftrainers der Dallas Stars.[2] In Dallas erreichte Ruff zweimal die Playoffs und führte die Stars einmal an die Spitze der Central Division, ohne jedoch dauerhaften Erfolg etablieren zu können. Sein auslaufender Vertrag wurde nach der Saison 2016/17 nicht verlängert, sodass er im Juli 2017 von den New York Rangers als Assistent von Alain Vigneault verpflichtet wurde.

Nach drei Jahren als Co-Trainer der Rangers wurde er im Juli 2020 von den New Jersey Devils als Cheftrainer verpflichtet.[3] Dort wiederum war er etwa dreieinhalb Saisons aktiv, ehe man sich im März 2024 von ihm trennte und seinen bisherigen Assistenten Travis Green interimsweise engagierte.

Nur wenig später gaben die Buffalo Sabres im April 2024 die Rückkehr von Ruff als deren Cheftrainer bekannt. Dort trat der Kanadier, der das Team zuletzt von 1997 bis 2013 betreute, die Nachfolge von Don Granato an.

NHL-Trainerstatistik

Stand: Ende der Saison 2023/24

Saisons Spiele S N U OTL
Reguläre Saison 23 1774 864 679 78 153
Playoffs 11 132 71 61

S=Siege; N=Niederlagen; U=Unentschieden; OTL=Niederlage nach Verlängerung bzw. Shootout

Erfolge und Auszeichnungen

Als Cheftrainer

Weblinks

Einzelnachweise

  1. eishockey-24.de, Archivierte Kopie (Memento vom 10. März 2013 im Internet Archive)
  2. Stars hire Ruff to become new head coach. The Sports Network, 21. Juni 2013, abgerufen am 21. Juni 2013 (englisch). 
  3. Espn News Services: Ruff named Devils' coach, Fitzgerald stays GM. In: espn.com. 9. Juli 2020, abgerufen am 15. Juli 2020 (englisch). 
Logo der Buffalo Sabres

Torhüter: Eric Comrie | Devon Levi | Ukko-Pekka Luukkonen 
Verteidiger: Jacob Bryson | Bowen Byram | Connor Clifton | Rasmus Dahlin (A) | Ryan Johnson | Henri Jokiharju | Owen Power | Mattias Samuelsson 
Angreifer: Zach Benson | Dylan Cozens | Zemgus Girgensons (A) | Jordan Greenway | Tyson Jost | Peyton Krebs | Victor Olofsson | John-Jason Peterka | Jack Quinn | Eric Robinson | Jeff Skinner | Tage Thompson | Alex Tuch (A
Cheftrainer: Lindy Ruff   Assistenztrainer: Mike Bales | Matt Ellis | Marty Wilford   General Manager: Kevyn Adams

Cheftrainer der Franchises der National Hockey League

Greg Cronin (Anaheim) | André Tourigny (Arizona) | Jim Montgomery (Boston) | Lindy Ruff (Buffalo) | Ryan Huska (Calgary) | Rod Brind’Amour (Carolina) | Luke Richardson (Chicago) | Jared Bednar (Colorado) | Pascal Vincent (Columbus) | Peter DeBoer (Dallas) | Derek Lalonde (Detroit) | Kris Knoblauch (Edmonton) | Paul Maurice (Florida) | Jim Hiller (Los Angeles) | John Hynes (Minnesota) | Martin St. Louis (Montréal) | Andrew Brunette (Nashville) | New Jersey: vakant | Patrick Roy (NY Islanders) | Peter Laviolette (NY Rangers) | Travis Green (Ottawa) | John Tortorella (Philadelphia) | Mike Sullivan (Pittsburgh) | Drew Bannister (St. Louis) | San Jose: vakant | Seattle: vakant | Jon Cooper (Tampa Bay) | Toronto: vakant | Rick Tocchet (Vancouver) | Bruce Cassidy (Vegas) | Spencer Carbery (Washington) | Winnipeg: vakant

Gewinner des Jack Adams Awards

1974 Shero | 1975 Pulford | 1976 Cherry | 1977 Bowman | 1978 Kromm | 1979 Arbour | 1980 Quinn | 1981 Berenson | 1982 Watt | 1983 Tessier | 1984 Murray | 1985 Keenan | 1986 Sather | 1987 Demers | 1988 Demers | 1989 Burns | 1990 Murdoch | 1991 B. Sutter | 1992 Quinn | 1993 Burns | 1994 Lemaire | 1995 Crawford | 1996 Bowman | 1997 Nolan | 1998 Burns | 1999 Martin | 2000 Quenneville | 2001 Barber | 2002 Francis | 2003 Lemaire | 2004 Tortorella | 2005 – | 2006 Ruff | 2007 Vigneault | 2008 Boudreau | 2009 Julien | 2010 Tippett | 2011 Bylsma | 2012 Hitchcock | 2013 MacLean | 2014 Roy | 2015 Hartley | 2016 Trotz | 2017 Tortorella | 2018 Gallant | 2019 Trotz | 2020 Cassidy | 2021 Brind’Amour | 2022 D. Sutter | 2023 Montgomery

Cheftrainer und General Manager der Buffalo Sabres

Cheftrainer: Punch Imlach (1970–1972) | Joe Crozier (1972–1974) | Floyd Smith (1974–1977) | Marcel Pronovost (1977–1978) | Bill Inglis (1978–1979) | Scotty Bowman (1979–1980) | Roger Neilson (1980–1981) | Jim Roberts (1981–1982) | Scotty Bowman (1982–1985) | Jim Schoenfeld (1985–1986) | Scotty Bowman (1986–1987) | Craig Ramsay (1987) | Ted Sator (1987–1989) | Rick Dudley (1989–1991) | John Muckler (1991–1995) | Ted Nolan (1995–1997) | Lindy Ruff (1997–2013) | Ron Rolston (2013) | Ted Nolan (2013–2015) | Dan Bylsma (2015–2017) | Phil Housley (2017–2019) | Ralph Krueger (2019–2021) | Don Granato (2021–2024) | Lindy Ruff (seit 2024)

General Manager: Punch Imlach (1970–1978) | John Anderson (1978–1979) | Scotty Bowman (1979–1987) | Gerry Meehan (1987–1993) | John Muckler (1993–1997) | Darcy Regier (1997–2013) | Tim Murray (2014–2017) | Jason Botterill (2017–2020) | Kevyn Adams (seit 2020)

Cheftrainer und General Manager der Dallas Stars

Cheftrainer: Bob Gainey (1993–1996) | Ken Hitchcock (1996–2002) | Rick Wilson (2002) | Dave Tippett (2002–2009) | Marc Crawford (2009–2011) | Glen Gulutzan (2011–2013) | Lindy Ruff (2013–2017) | Ken Hitchcock (2017–2018) | Jim Montgomery (2018–2019) | Rick Bowness (2019–2022) | Peter DeBoer (seit 2022)

General Manager: Bob Gainey (1993–2002) | Doug Armstrong (2002–2007) | Brett Hull & Les Jackson (2007–2009) | Joe Nieuwendyk (2009–2013) | Jim Nill (seit 2013)

Cheftrainer und General Manager der New Jersey Devils

Cheftrainer: Bill MacMillan (1982–1983) | Tom McVie (1983–1984) | Doug Carpenter (1984–1988) | Jim Schoenfeld (1988–1989) | John Cunniff (1989–1991) | Tom McVie (1991–1992) | Herb Brooks (1992–1993) | Jacques Lemaire (1993–1998) | Robbie Ftorek (1998–2000) | Larry Robinson (2000–2002) | Kevin Constantine (2002) | Pat Burns (2002–2005) | Larry Robinson (2005) | Lou Lamoriello (2005–2006) | Claude Julien (2006–2007) | Lou Lamoriello (2007) | Brent Sutter (2007–2009) | Jacques Lemaire (2009–2010) | John MacLean (2010) | Jacques Lemaire (2010–2011) | Peter DeBoer (2011–2014) | Adam Oates & Scott Stevens (2014–2015) | John Hynes (2015–2019) | Alain Nasreddine (2019–2020) | Lindy Ruff (2020–2024) | Travis Green (2024)

General Manager: Bill MacMillan (1982–1983) | Max McNab (1983–1987) | Lou Lamoriello (1987–2015) | Ray Shero (2015–2020) | Tom Fitzgerald (seit 2020)

Mannschaftskapitäne der Buffalo Sabres

Floyd Smith (1970–1971) | Gerry Meehan (1971–1974) | Jim Schoenfeld (1974–1977) | Danny Gare (1977–1981) | Gilbert Perreault (1981–1986) | Lindy Ruff (1986–1989) | Mike Foligno (1989–1990) | Mike Ramsey (1990–1992) | Pat LaFontaine (1992–1997) | Alexander Mogilny (1993–1994; interim) | Michael Peca (1997–2000) | Donald Audette (1997–1998; interim) | nicht vergeben (2000–2001) | Stu Barnes (2001–2003) | Miroslav Šatan (Oktober 2003) | Chris Drury (November 2003) | James Patrick (Dezember 2003) | Jean-Pierre Dumont (Januar 2004) | Daniel Brière (Februar 2004) | Chris Drury (März/April 2004) | Daniel Brière & Chris Drury (2005–2007) | Jochen Hecht (Oktober 2007) | Toni Lydman (November 2007) | Brian Campbell (Dezember 2007) | Jaroslav Špaček (Januar 2008) | Jochen Hecht (Februar 2008) | Jason Pominville (März/April 2008) | Craig Rivet (2008–2011) | Jason Pominville (2011–2013) | Thomas Vanek & Steve Ott (2013) | Steve Ott (2013–2014) | Brian Gionta (2014–2017) | nicht vergeben (2017–2018) | Jack Eichel (2018–2021) | Kyle Okposo (2022–2024)

Personendaten
NAME Ruff, Lindy
ALTERNATIVNAMEN Ruff, Lindy Cameron (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG kanadischer Eishockeyspieler und -trainer
GEBURTSDATUM 17. Februar 1960
GEBURTSORT Warburg, Alberta, Kanada