Milena Rezková

Milena Rezková


Miloslava Rezková im Jahr 1968

Voller Name Miloslava Rezková-Hübnerová
Nation Tschechoslowakei Tschechoslowakei
Tschechien Tschechien
Geburtstag 22. Juli 1950
Geburtsort Prag
Größe 174 cm
Sterbedatum 19. Oktober 2014 (64 Jahre)
Karriere
Disziplin Hochsprung
Bestleistung 1,87 m
Karriereende 1977
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Gold Mexiko-Stadt 1968 1,82 m
Logo der EAA Europameisterschaften
Gold Athen 1969 1,83 m

Milena Rezková (eigentlich Miloslava Rezková, zeitweise Hübnerová; * 22. Juli 1950 in Prag; † 19. Oktober 2014) war eine tschechische Hochspringerin, die für die Tschechoslowakei startend 1968 Olympiasiegerin wurde.

Mit 1,69 m war sie für eine Hochspringerin ungewöhnlich klein. Erst jenseits des 20. Lebensjahres wuchs sie noch 5 Zentimeter. Außer durch ihre Größe war sie durch immer wiederkehrende Hüftprobleme sowie durch ihre Kurzsichtigkeit (3 Dioptrien) gehandicapt. Da sie vor jedem Sprung die Brille abnahm, konnte sie die Latte nur verschwommen erkennen. Sie startete für den Verein Roter Stern Prag.

Leben

Zusammen mit ihrer Schwester wuchs sie in Holešovice auf, wo sie die Masaryk-Schule besuchte. Das sportlich begabte Mädchen tanzte Ballett und betrieb Rhythmische Sportgymnastik. Zur Leichtathletik kam sie durch Zufall, als sie eine erkrankte Mitschülerin bei einem Hochsprungwettkampf vertrat und auf Anhieb gewann. Als 13-Jährige hatte sie eine Bestleistung von 1,33 m zu verzeichnen.

Ins Rampenlicht der Öffentlichkeit trat sie 1968, als sie in Jablonec nad Nisou überraschend die Landesmeisterschaft gewann. Zum Jahresbeginn hatte ihre persönliche Bestleistung bei 1,66 m gelegen. In der Hallensaison konnte sie sich auf 1,70 m steigern. Nun erfolgte in Jablonec eine Leistungsexplosion auf 1,82 m. Den Rat ihres Trainers Rudolf Hübner, sich durch nichts aus der Ruhe bringen zu lassen, befolgte sie auf eigentümliche Weise: Bei den Olympischen Spielen in Mexiko-Stadt vertrieb sie sich die Zeit zwischen den Sprüngen mit der Lektüre von Jerome K. Jeromes heiterem Buch Drei Mann in einem Boot, wobei sie zuweilen herzlich auflachte.

Nach ihren beiden Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen 1968 und den Leichtathletik-Europameisterschaften 1969 in Athen konnte sie keine weiteren Medaillen mehr gewinnen. Ihre Siegeshöhe von Athen reichte zwei Jahre später bei den Europameisterschaften in Helsinki nur für den fünften Platz, bei den Olympischen Spielen 1972 in München kam sie mit 1,82 m auf Rang 15, und bei den Europameisterschaften 1974 in Rom wurde sie mit 1,86 m Fünfte.

Viermal wurde sie nationale Meisterin (1968, 1969, 1972 und 1974).[1] Im Jahr 1969 wurde sie zur tschechoslowakischen Sportlerin des Jahres gekürt. Ihren letzten Wettkampf bestritt sie 1977 in Tallinn.

Ihre 1970 geschlossene Ehe mit Rudolf Hübner scheiterte. Die alleinerziehende Mutter von Linda (* 1975) und Jiří (* 1982) wurde von Roter Stern Prag als Jugend-Trainerin beschäftigt. Miloslava Rezková bezeichnete ihr Leben mit Ausnahme der Jahre als Spitzensportlerin als „sehr alltäglich“. Sie starb am 19. Oktober 2014 im Alter von 64 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung.[2][3]

Internationale Platzierungen

Weblinks

  • Athletenporträt auf der Website des tschechischen Leichtathletikverbandes

Einzelnachweise

  1. gbrathletics: Czechoslovakian Championships
  2. Tschechische Hochsprung-Olympiasiegerin Rezkova gestorben
  3. Miloslava Rezkova, Gold Medal Olympic High Jumper, Dies at 64. Nachruf in The New York Times vom 20. Oktober 2014 (tschechisch, abgerufen am 21. Oktober 2014).
Olympiasiegerinnen im Hochsprung

1928: Kanada 1921 Ethel Catherwood | 1932: Vereinigte Staaten 48 Jean Shiley | 1936: Ungarn 1918 Ibolya Csák | 1948: Vereinigte Staaten 48 Alice Coachman | 1952: Sudafrika 1928 Esther Brand | 1956: Vereinigte Staaten 48 Mildred McDaniel | 1960: Rumänien 1952 Iolanda Balaș | 1964: Rumänien 1952 Iolanda Balaș | 1968: Tschechoslowakei Milena Rezková | 1972: Deutschland Bundesrepublik Ulrike Meyfarth | 1976: Deutschland Demokratische Republik 1949 Rosemarie Ackermann | 1980: ItalienItalien Sara Simeoni | 1984: Deutschland Bundesrepublik Ulrike Meyfarth | 1988: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Louise Ritter | 1992: Deutschland Heike Henkel | 1996: Bulgarien Stefka Kostadinowa | 2000: RusslandRussland Jelena Jelessina | 2004: RusslandRussland Jelena Slessarenko | 2008: Belgien Tia Hellebaut | 2012: RusslandRussland Anna Tschitscherowa | 2016: SpanienSpanien Ruth Beitia | 2020: Olympia Marija Lassizkene

Europameisterinnen im Hochsprung

1938: Ibolya Csák | 1946: Anne-Marie Colchen | 1950: Sheila Alexander | 1954: Thelma Hopkins | 1958: Iolanda Balaș | 1962: Iolanda Balaș | 1966: Taissija Tschentschik | 1969: Milena Rezková | 1971: Ilona Gusenbauer | 1974: Rosemarie Witschas | 1978: Sara Simeoni | 1982: Ulrike Meyfarth | 1986: Stefka Kostadinowa | 1990: Heike Henkel | 1994: Britta Bilač | 1998: Monica Dinescu | 2002: Kajsa Bergqvist | 2006: Tia Hellebaut | 2010: Blanka Vlašić | 2012: Ruth Beitia | 2014: Ruth Beitia | 2016: Ruth Beitia | 2018: Marija Lassizkene | 2022: Jaroslawa Mahutschich

Personendaten
NAME Rezková, Milena
ALTERNATIVNAMEN Rezková, Miloslava; Hübnerová, Milena
KURZBESCHREIBUNG tschechoslowakische Hochspringerin
GEBURTSDATUM 22. Juli 1950
GEBURTSORT Prag
STERBEDATUM 19. Oktober 2014