Schloss Sachsengang

Schloss Sachsengang
Eingang zur Burg Sachsengang

Eingang zur Burg Sachsengang

Staat Österreich
Ort Groß-Enzersdorf
Entstehungszeit 1030
Burgentyp ehem. Wasserburg
Erhaltungszustand Großteil der Bausubstanz aus dem 17. Jahrhundert, gut erhalten.
Geographische Lage 48° 10′ N, 16° 35′ O48.1740916.58524152Koordinaten: 48° 10′ 26,7″ N, 16° 35′ 6,9″ O
Höhenlage 152 m ü. A.
Schloss Sachsengang (Niederösterreich)
Schloss Sachsengang (Niederösterreich)

Das Schloss Sachsengang ist eine frühmittelalterliche Wehranlage am Nordrand der Donauauen, gelegen in der Ortschaft Oberhausen in der Gemeinde Groß-Enzersdorf im Bezirk Gänserndorf in Niederösterreich. Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag).[1]

Lagebeschreibung

Die frühmittelalterliche Wehranlage am Nordrand der Donauauen bildete ursprünglich mit der Burg Oberhausen eine Wehreinheit. Die Gesamtanlage steht innerhalb einer ehemaligen Donauschlinge auf einem mittelalterlichen Hausberg.[2]

Geschichte

Das Schloss wurde 1030 als Besitz des Bistums Freising genannt und gehörte ab dem 12. Jahrhundert bis 1412 der Familie Sachsenganger, war in der Mitte des 16. Jahrhunderts ein Jagdschloss der Habsburger und von 1590 bis 1652 Sitz der Familie Berchtold. Danach war es Eigentum des Vicedomamts, bevor es 1655 Johann Konrad von Richthausen sowie 1659 Jakob von Thavonat erwarb. In der Folge gehörte es dem Haus Clam-Martinic.[2] Heute befindet sich das Schloss im Eigentum der Familien Ettmayer, Nägerl, Niemann, Erb, von Henneberg und Gabardi-Nägerl.

Architektur

Vorburg

Die Anlage besteht aus einer Vorburg und einer, von einem Wassergraben umgebenen Hauptburg, die im Kern aus dem 12. Jahrhundert stammt. Im Bereich der ehemaligen Vorburg befindet sich hinter einem rundbogigen Einfahrtstor heute in geräumiger Wirtschaftshof mit ein- und zweigeschoßigen Gebäuden. Deren Fassaden sind schlicht gegliedert und stammen überwiegend vom Ende des 18. Jahrhunderts. Eine Steinbrücke führt zur Hauptburg.[2]

Hauptburg

Der Kernbau ist von einer zinnenbekrönten Umfassungsmauer umgeben. Ein Rundbogentor mit Wappenstein führt von der Steinbrücke in den Vorhofbereich der Hauptburg. In diesem befinden sich zwei Steintafel die mit den Jahreszahlen 1809 und 1945 versehen sind.[2]

Die Hauptburg ist ein dreigeschoßiger Bau über einem ovalen Grundriss rund um einen vieleckigen Hof. Dieser Bau wurde in den Jahren 1654 bis 1672 errichtet. Der Mauerkern stammt aus dem Mittelalter. Im Norden der Burganlage befindet sich der viergeschoßige Turm über einem rechteckigen Grundriss. Der Turm ist flach gedeckt und war der ehemalige Bergfried der Wehranlage. Er wird durch einen Zinnenkranz und ein kleines Polygonaltürmchen bekrönt. Die Fassadengestaltung der Hauptburg ist schlicht und stammt aus dem 17. und vom Anfang des 19. Jahrhunderts. Durch ein Rechteckportal mit Sprenggiebel gelangt man in die Torhalle. Im Sprenggiebel befindet sich das Wappen der Familie Thavonat. Die Torhalle ist zweijochig und kreuzgratgewölbt. Sie stammt aus dem 17. Jahrhundert. Die Räume im Erdgeschoß sind teilweise tonnengewölbt und weisen Stichkappen auf. Die Gewölbe entstanden im 17. Jahrhundert. In den übrigen Geschoßen finden sich überwiegend Flachdecken, die teilweise schlichten Stuckdekor aufweisen. Dieser wurde am Anfang des 19. Jahrhunderts ergänzt.[2]

Literatur

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 6. Band: Ronthal bis Schönborn. Mechitaristen, Wien 1835, S. 54 (SachsengangInternet Archive; mit einem Nachtrag zum 5. Band: Pellendorf; b) Riedenthal (Groß-)).
  • DEHIO-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Niederösterreich. Nördlich der Donau. Oberhausen. Schloss Sachsengang. Bundesdenkmalamt (Hrsg.), Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1990, ISBN 3-7031-0585-2, S. 811f.

Weblinks

Commons: Schloss Sachsengang – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag zu Schloss Sachsengang in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
  • Schloss Sachsengang. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg; abgerufen am 1. Januar 1900 
  • Schloss Sachsengang. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl; abgerufen am 1. Januar 1900 

Einzelnachweise

  1. Niederösterreich – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. (Memento vom 20. Februar 2018 im Internet Archive; PDF) (CSV). Bundesdenkmalamt, Stand: 17. Jänner 2018.
  2. a b c d e DEHIO-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Niederösterreich. Nördlich der Donau. Oberhausen. Schloss Sachsengang. Bundesdenkmalamt (Hrsg.), Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1990, ISBN 3-7031-0585-2, S. 811f.

Schloss Altprerau | Schloss Angern | Schloss Asparn | Schloss Bisamberg | Schloss Dürnkrut | Schloss Ebenthal | Schloss Eckartsau | Schloss Ernstbrunn | Burgruine Falkenstein | Schloss Fünfkirchen | Schloss Gatterburg | Schloss Glaswein | Schloss Göllersdorf | Schloss Grafenegg | Burgruine Grafenweiden | Schloss Groß | Schloss Großharras | Schloss Großrußbach | Schloss Groß-Schweinbarth | Schloss Guntersdorf | Schloss Hagenberg | Ruine Hanselburg | Schloss Hof | Schloss Immendorf | Schloss Jedenspeigen | Schloss Juliusburg | Burg Kaja | Schloss Kirchstetten | Burg Kreuzenstein | Schloss Ladendorf | Schloss Limberg | Schloss Loosdorf | Schloss Mailberg | Schloss Maissau | Schloss Marchegg | Schloss Matzen | Schloss Mühlbach | Schloss Niederabsdorf | Schloss Niederfellabrunn | Schloss Niederkreuzstetten | Schloss Niederleis | Schloss Niederweiden | Schloss Obersiebenbrunn | Schloss Oberstockstall | Schloss Orth | Schloss Pellendorf | Schloss Poysbrunn | Schloss Rabensburg | Schloss Sachsengang | Schloss Schmida | Schloss Schönborn | Schloss Schrattenthal | Schloss Seebarn (Harmannsdorf) | Schloss Seebarn am Wagram | Schloss Seefeld | Schloss Sonnberg | Burgruine Staatz | Schloss Thürnthal | Schloss Ulrichskirchen | Schloss Unterdürnbach | Schloss Walkersdorf | Schloss Walterskirchen | Schloss Wetzdorf | Schloss Wilfersdorf | Schloss Winklberg | Schloss Wolkersdorf | Schloss Würmla

Normdaten (Geografikum): GND: 1068780940 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 315523769