Lukas Dauser

Lukas Dauser

Lukas Dauser bei den Europameisterschaften 2022

Persönliche Informationen
Nationalität: Deutschland Deutschland
Disziplin Gerätturnen
Spezialgerät/e: Barren
Verein: TSV Unterhaching (Einzelmeisterschaft)/KTV Straubenhardt (Mannschaft/Bundesliga)
Trainer: Hubert Brylok (Halle) / Kurt Szilier (München)
Geburtstag: 15. Juni 1993
Geburtsort: Ebersberg
Größe: 172 cm
Gewicht: 64 kg
Medaillen
Olympische Ringe Olympische Spiele
Silber 2020 Tokio Barren
Logo der FIG Weltmeisterschaften
Silber 2022 Liverpool Barren
Gold 2023 Antwerpen Barren
Logo der UEG Europameisterschaften
Silber 2017 Cluj-Napoca Barren
Bronze 2021 Basel Barren
Turn-Weltcup
Gold 2015 São Paulo Barren
Bronze 2016 Cottbus Barren
Gold 2023 Paris Barren
Deutsche Meisterschaften
Gold 2016 Barren
Gold 2017 Mehrkampf
Gold 2021 Mehrkampf
Gold 2021 Boden
Gold 2021 Barren
Silber 2013 Sprung
Silber 2016 Reck
Silber 2021 Reck
Silber 2021 Pauschenpferd
Bronze 2014 Sprung
Bronze 2014 Mehrkampf
Deutsche Juniorenmeisterschaften
Gold 2011 Barren

Lukas Dauser (* 15. Juni 1993 in Ebersberg) ist ein deutscher Kunstturner und Sportsoldat bei der Bundeswehr. Bei den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio gewann er die Silbermedaille am Barren. 2023 wurde er in Antwerpen Weltmeister am Barren.

Leben

Dauser wuchs zunächst in Glonn auf,[1] wohnte und trainierte von 2012 bis 2020 am Stützpunkt in Berlin, startet aber für den TSV Unterhaching und in der Deutschen Turnliga für die TuS Vinnhorst.[2] Er ist Sportsoldat im Range eines Stabsunteroffiziers bei der Sportfördergruppe der Bundeswehr.[3]

Auf nationaler Ebene war Dauser 2013 deutscher Vizemeister im Sprung und konnte 2014 im Mehrkampf sowie im Sprung jeweils die Bronzemedaille erringen. Mit der KTV Straubenhardt gewann Dauser 2015 den Deutschen Mannschaftsmeistertitel.

Im Jahr 2014 gehörte bei den Turn-Weltmeisterschaften in Nanning erstmals dem deutschen Kader an,[4] mit dem er im Finale des Mannschaftswettbewerbs den achten Platz belegte.[5]

Beim Challenge Cup 2014 in Anadia zeigte Dauser ein neues Turnelement am Barren. Die Riesenfelge Diamidov auf einen Holm mit Healy zurück auf die Oberarme wurde als „Dauser“ in die offiziellen Wertungsvorschriften als C-Teil aufgenommen. 2015 sicherte er sich in São Paulo seinen ersten Weltcupsieg.

Erstmals Deutscher Einzelmeister wurde Dauser 2016 bei den Deutschen Meisterschaften in Hamburg. Am Barren sicherte er sich die Goldmedaille vor dem deutschen Seriensieger Marcel Nguyen. Außerdem gewann er noch Silber am Reck.

Beim vorolympischen Turnier für die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro belegte er mit dem deutschen Team Platz eins, was gleichbedeutend war mit der Olympiaqualifikation für den Deutschen Turner-Bund. Am Barren wurde Dauser Dritter. Am 10. Juli 2016 wurde Lukas Dauser von Bundestrainer Andreas Hirsch für die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro nominiert.[6] Dort qualifizierte er sich zusammen mit Andreas Bretschneider, Fabian Hambüchen, Marcel Nguyen und Andreas Toba für das Finale im Mannschaftsmehrkampf.

Deutscher Mehrkampfmeister 2017

Im Jahr 2017 wurde er Vize-Europameister, Deutscher Mehrkampfmeister und sicherte sich im Gesamtweltcup die Silbermedaille.

Im Rahmen des Deutschen Turnfest im Juni 2017 in Berlin verletzte er sich bei einem Abgang von den Ringen am Knie (Kreuzbandriss, Außenmeniskus zertrümmert).

Sein Comeback gelang ihm 15 Monate später bei der Weltmeisterschaftsqualifikation in Stuttgart, die er im Mehrkampf gewann und sich das Ticket für die WM in Doha 2018 sicherte. Dort turnte er sich nach über einem Jahr zurück in die internationale Weltspitze mit zwei Finalplätzen im Mehrkampf und am Barren.

Vier Monate vor den Heimweltmeisterschaften 2019 brach sich Lukas Dauser einen Mittelhandknochen der rechten Hand am Barren. Nach Operation und Rehaphase schaffte er noch den Sprung ins WM-Team und turnte sich bei den Weltmeisterschaften 2019 in Stuttgart bis ins Finale am Barren.

Im August 2020 wechselte er zum DTB-Stützpunkt Halle.[7] Dort ist er beim Trainer Hubert Brylok in einer Trainingsgruppe mit Nick Klessing vom SV Halle[7] und Nils Dunkel vom MTV 1860 Erfurt.[8][9]

2021 gewann er bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio hinter Zou Jingyuan die Silbermedaille am Barren.[10][11] Dafür wurde er im November 2021 von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.[12] Außerdem erreichte er zusammen mit Nils Dunkel, Philipp Herder und Andreas Toba das Finale im Mannschaftsmehrkampf.

2022 gewann er bei den Turnweltmeisterschaften in Liverpool Silber am Barren und damit seine erste WM-Medaille.[13] 2023 wurde er in Antwerpen mit einer Punktzahl von 15,400 Weltmeister am Barren.[14]

2023 wurde Dauser Deutschlands Sportler des Jahres.[15]

Galerie

  • Am Boden
    Am Boden
  • An den Ringen
    An den Ringen
  • Am Barren
    Am Barren
  • Am Reck
    Am Reck
  • Am Pferd
    Am Pferd

Weblinks

Commons: Lukas Dauser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Münchner Merkur: Olympia-Silber glänzt in der Sonne: Turner Lukas Dauser trägt sich ins Goldene Buch der Marktgemeinde ein, 6. August 2021, abgerufen am 6. August 2021.
  2. Olympische Spiele: Dauser lässt den Lukas fliegen. In: deutsche-turnliga.de. 24. Juli 2021, abgerufen am 3. August 2021. 
  3. Turner Lukas Dauser blickt den Olympischen Spielen in Japan zuversichtlich entgegen: „Für eine Medaille muss alles passen“. In: merkur.de. 2. Juli 2021, abgerufen am 3. August 2021. 
  4. Lukas Dauser fährt nach Nanning. In: btv-turnen.de. 28. August 2014, archiviert vom Original am 30. Oktober 2014; abgerufen am 3. August 2021. 
  5. Turn-WM: Männer-Team auf Rang acht. In: dtb.de. 7. Oktober 2014, abgerufen am 3. August 2021. 
  6. Lukas Dauser holt bei "Deutschen"gleich zweimal Bronze. In: schwarzwaelder-bote.de. 8. September 2014, abgerufen am 3. August 2021. 
  7. a b Petra Szag: Neuer Trainingspartner für Nick Klessing: Lukas Dauser wechselt nach Halle – neuer Trainingspartner für Nick Klessing. In: MZ.de. 22. Juli 2020, abgerufen am 3. August 2021. 
  8. Dominante Turner aus Halle: Lohnender Standortwechsel. In: taz.de. 6. Juni 2021, abgerufen am 3. August 2021. 
  9. Spitzenturner Lukas Dauser verlässt Berlin: „Ein Verhältnis zwischen Athlet und Trainer kann sich festfahren“. In: rbb24.de. 21. August 2020, abgerufen am 4. August 2021. 
  10. Turnen: Dauser holt überraschend Olympia-Silber im Barren-Finale. In: sportschau.de. 3. August 2021, abgerufen am 3. August 2021. 
  11. „Das Größte auf dieser Welt“ – Dauser holt Silber am Barren. In: mdr.de. 3. August 2021, abgerufen am 3. August 2021. 
  12. Verleihung des Silbernen Lorbeerblattes, bundespräsident.de, 8. November 2021: Turnen: Lukas Dauser, Halle (Saale), Silber, Barren
  13. Turn-WM in Liverpool: Lukas Dauser turnt im Barren-Finale zu Silber. In: sportschau.de. Abgerufen am 7. November 2022. 
  14. https://olympics.com/en/news/2023-world-artistic-gymnastics-champs-all-results-scores-complete-list
  15. Herrmann-Wick, Dauser und Basketball-Weltmeister sind "Sportler des Jahres" In: sportschau.de
Deutschlands Sportler des Jahres

1947: Gottfried von Cramm | 1948: Gottfried von Cramm | 1949: Georg Meier | 1950: Herbert Klein | 1951: Paul Falk und Ria Baran-Falk | 1952: Karl Kling | 1953: Werner Haas | 1954: Heinz Fütterer | 1955: Hans Günter Winkler | 1956: Hans Günter Winkler | 1957: Manfred Germar | 1958: Fritz Thiedemann | 1959: Martin Lauer | 1960: Georg Thoma | 1961: Wolfgang Graf Berghe von Trips | 1962: Gerhard Hetz | 1963: Gerhard Hetz | 1964: Willi Holdorf | 1965: Hans-Joachim Klein | 1966: Rudi Altig | 1967: Kurt Bendlin | 1968: Franz Keller | 1969: Hans Fassnacht | 1970: Hans Fassnacht | 1971: Hans Fassnacht | 1972: Klaus Wolfermann | 1973: Klaus Wolfermann | 1974: Eberhard Gienger | 1975: Peter-Michael Kolbe | 1976: Gregor Braun | 1977: Dietrich Thurau | 1978: Eberhard Gienger | 1979: Harald Schmid | 1980: Guido Kratschmer | 1981: Toni Mang | 1982: Michael Groß | 1983: Michael Groß | 1984: Michael Groß | 1985: Boris Becker | 1986: Boris Becker | 1987: Harald Schmid | 1988: Michael Groß | 1989: Boris Becker | 1990: Boris Becker | 1991: Michael Stich | 1992: Dieter Baumann | 1993: Henry Maske | 1994: Markus Wasmeier | 1995: Michael Schumacher | 1996: Frank Busemann | 1997: Jan Ullrich | 1998: Georg Hackl | 1999: Martin Schmitt | 2000: Nils Schumann | 2001: Erik Zabel | 2002: Sven Hannawald | 2003: Jan Ullrich | 2004: Michael Schumacher | 2005: Ronny Ackermann | 2006: Michael Greis | 2007: Fabian Hambüchen | 2008: Matthias Steiner | 2009: Paul Biedermann | 2010: Sebastian Vettel | 2011: Dirk Nowitzki | 2012: Robert Harting | 2013: Robert Harting | 2014: Robert Harting | 2015: Jan Frodeno | 2016: Fabian Hambüchen | 2017: Johannes Rydzek | 2018: Patrick Lange | 2019: Niklas Kaul | 2020: Leon Draisaitl | 2021: Alexander Zverev | 2022: Niklas Kaul | 2023: Lukas Dauser

Siehe auch: Sportler des Jahres (Deutschland)
Normdaten (Person): GND: 1313838837 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 3431170351498664900007 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Dauser, Lukas
KURZBESCHREIBUNG deutscher Kunstturner
GEBURTSDATUM 15. Juni 1993
GEBURTSORT Ebersberg