Terry McDermott

Dieser Artikel behandelt den Fußballspieler Terry McDermott. Zum Eisschnellläufer siehe Richard McDermott.
Terry McDermott
Personalia
Voller Name Terence McDermott
Geburtstag 8. Dezember 1951
Geburtsort Kirkby, England
Position Mittelfeld
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1969–1973 FC Bury 91 0(8)
1973–1974 Newcastle United 57 0(6)
1974–1982 FC Liverpool 232 (54)
1982–1984 Newcastle United 74 (12)
1984–1985 Cork City
1985–1986 APOEL Nikosia
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1977–1982 England 25 0(3)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2005–2008 Newcastle United (Assistent)
2008–2012 Huddersfield Town (Assistent)
2012–2014 Birmingham City (Assistent)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Terence „Terry“ McDermott (* 8. Dezember 1951 in Kirkby, Merseyside, England) ist ein ehemaliger englischer Fußballspieler, war dabei als Mittelfeldspieler in der erfolgreichen Mannschaft des FC Liverpool der 1970er- und 1980er-Jahre aktiv und absolvierte 25 Länderspiele für die englische Nationalmannschaft.

Sportlicher Werdegang

McDermott war in seiner Kindheit Anhänger des FC Liverpool, wurde jedoch von den Talentsuchern der lokalen Vereine an der Merseyside zunächst nicht entdeckt, so dass er sich stattdessen in jungen Jahren dem FC Bury anschloss. Seine ersten Schritte in der ersten englischen Liga machte er dann im Jahr 1973, nachdem er zuvor zu Newcastle United gewechselt hatte.

Mit Newcastle erreichte er 1974 das Endspiel im FA Cup, wo er dem FC Liverpool gegenüberstand. Newcastle verlor die Partie mit 0:3, wobei McDermott nur sechs Monate später bei dem Verein sein sollte, der an diesem Tag gewonnen hatte.

Liverpools Trainer Bob Paisley, der sich in seiner ersten Saison nach der Demission von Bill Shankly befand, holte McDermott im November 1974 zurück an die Merseyside. McDermotts Entwicklung startete in den ersten beiden Jahren nur sehr zögerlich. Er erarbeitete sich nur wenige Partien in der Mannschaft und konnte sich dabei nicht in die Stammformation spielen. Liverpool gewann im Jahr 1976 sowohl die englische Meisterschaft als auch den UEFA-Pokal, jedoch hatte McDermott in der Liga nicht genügend Einsätze, die für eine Medaille benötigt wurden. Zudem befand er sich nicht im Kader für die Europapokalspiele. Es mehrten sich daraufhin die Stimmen, die einen vorzeitigen Wechsel McDermotts prognostizierten. Dieser entschied sich jedoch dafür, in Anfield zu bleiben und war maßgeblich an den Erfolgen in der darauffolgenden Saison beteiligt.

McDermott war Stammspieler in der Liverpooler Mannschaft, die 1977 die englische Meisterschaft verteidigte. Sein Tor gegen den Lokalrivalen FC Everton im Halbfinale des FA Cups, ein Lupfer als Drehschuss von der Strafraumecke, wurde zudem von der BBC als Tor der Saison gewählt. Die Partie endete selbst mit 2:2 und Liverpool gewann das Wiederholungsspiel. Der gleichzeitige Erfolg im Halbfinale des Europapokals der Landesmeister führte dann im Mai 1977 zu zwei Finalteilnahmen im Wembley-Stadion und in Rom innerhalb von drei Tagen. Falls beide Endspiele gewonnen worden wären, hätte Liverpool ein historisches Tripel errungen, das noch keinem Verein zuvor gelungen war.

McDermott verlor mit Liverpool jedoch das FA-Cup-Finale gegen Manchester United und konnte dieses Ziel dann nicht mehr erreichen. Nur drei Tage später konnte McDermott mit seinem Treffer zum 1:0 zum Gewinn des Europapokals gegen Borussia Mönchengladbach beitragen, wobei Liverpool in dieser Begegnung mit insgesamt 3:1 die Oberhand behielt.

In der anschließenden Saison debütierte McDermott bei einem Remis gegen die Schweiz für die englische Nationalmannschaft.

Liverpool erreichte im Jahr 1978 erstmals das Finale im Ligapokal, das in mehrerer Hinsicht denkwürdig für McDermott enden sollte. Das erste Spiel im Wembley-Stadion gegen Nottingham Forest endete torlos, wobei McDermott ein Tor aberkannt wurde, nachdem der Schiedsrichter eine Abseitsstellung von Kenny Dalglish während des Torschusses von McDermott erkannt hatte. Beim Wiederholungsspiel im Old Trafford glich McDermott vermeintlich den zwischenzeitlichen 0:1-Rückstand aus. Jedoch wurde auch diesem Treffer seine Anerkennung verweigert, da der Schiedsrichter bei McDermotts Ballannahme auf Handspiel entschied. Forest gewann die Partie letztlich mit 1:0 und McDermott schwor nach der Partie in einem Interview, er hätte den Ball nicht mit dem Arm angenommen, sondern regelgerecht mit der Brust gestoppt. In der Nachbetrachtung stellte sich die Abseitssituation als vom Schiedsrichter korrekt bewertet heraus, wohingegen der Treffer im Wiederholungsspiel regelgerecht war.

Der Niederlage im Ligapokal folgte jedoch der erneute Erfolg im europäischen Landesmeisterwettbewerb, in dessen Finale der FC Brügge mit 1:0 besiegt wurde.

In der darauffolgenden Spielzeit erzielte McDermott eines der berühmtesten Tore, das als Musterbeispiel für Schnelligkeit und taktisches Verhalten bei Konterangriffen dienen sollte. In einem Meisterschaftsspiel in Anfield gegen Tottenham Hotspur befand sich Liverpool zunächst in der Verteidigung eines Eckballs. Dieser wurde durch einen Befreiungsschlag zum eigenen Flügelspieler Steve Heighway abgewehrt. Innerhalb nur weniger Sekunden landete der Ball im Tornetz von Tottenham, nachdem Heighway die Linie heruntersprintete und mit einer Flanke den in der Mitte in Position laufenden McDermott bediente, der den Angriff mit einem Kopfball abschloss. Das Spiel endete anschließend mit 7:0 für Liverpool.

Am Ende der Saison gewann Liverpool erneut die englische Meisterschaft und verteidigte diese im Jahr 1980, in dem McDermott von den Spielerkollegen zudem zu Englands Fußballer des Jahres gewählt wurde. Zudem war er im Kader Englands für die EM 1980 in Italien, wo er in zwei Gruppenspielen zum Einsatz kam.

Im Jahr 1981 gewann McDermott mit Liverpool nach einem Finalsieg gegen West Ham United erstmals den Ligapokal und war zudem in der Mannschaft, die im Endspiel des Europapokals der Landesmeister Real Madrid besiegte. Ein weiterer englischer Meistertitel folgte 1982, wobei seine Stellung in der Mannschaft an Bedeutung zu verlieren begann. Für die WM 1982 in Spanien wurde er dann auch nicht in den englischen Kader berufen und kehrte auch anschließend nicht mehr in die Nationalmannschaft zurück. Nach lediglich einer kurzen Einwechslung für Liverpool in der Saison 1982/83 verabschiedete sich McDermott dann von seinem langjährigen Verein.

McDermott kehrte zu Newcastle United zurück, wo er an der Seite seines ehemaligen Mannschaftskameraden Kevin Keegan agierte und mit den jungen Talenten Chris Waddle und Peter Beardsley in die First Division aufstieg. Er verließ daraufhin im Jahr 1984 den Klub, um sich dem irischen Verein Cork City für eine Spielzeit anzuschließen.

Als Keegan später Trainer in Newcastle wurde, berief er McDermott als Kotrainer in seinen Stab. Dort gelang ihnen die Rückkehr an die englische Spitze und sie verpassten 1996 hinter Manchester United nur knapp die Meisterschaft. Nachdem Keegan Newcastle dann verlassen hatte, diente McDermott eine weitere Saison unter Kenny Dalglish. McDermott verließ den Verein dann, als Dalglish später zurückgetreten war und sein Nachfolger Ruud Gullit seinen eigenen Kotrainer mitbrachte.

McDermott kehrte im Jahr 2005 nach Newcastle in derselben Funktion unter Graeme Souness zurück und behielt diese Tätigkeit auch nach dessen Entlassung unter dem späteren Interimstrainer Glenn Roeder.

Erfolge

Weblinks

  • Terry McDermott in der Datenbank von weltfussball.de


Europapokal
der Landesmeister

1956: Miloš Milutinović | 1957: Dennis Viollet | 1958: Alfredo Di Stéfano | 1959: Just Fontaine | 1960: Ferenc Puskás | 1961: José Águas | 1962: Bent Løfqvist / Ferenc Puskás / Alfredo Di Stéfano / Heinz Strehl / Justo Tejada | 1963: José Altafini | 1964: Vladimir Kovačević / Sandro Mazzola / Ferenc Puskás | 1965: Eusébio / José Augusto Torres | 1966: Flórián Albert / Eusébio | 1967: Jürgen Piepenburg / Paul Van Himst | 1968: Eusébio | 1969: Denis Law | 1970: Mick Jones / Ove Kindvall | 1971: Antonis Antoniadis | 1972: Johan Cruyff / Antal Dunai / Lou Macari / Silvester Takač | 1973, 1974: Gerd Müller | 1975: Eduard Markarow / Gerd Müller | 1976: Jupp Heynckes | 1977: Franco Cucinotta / Gerd Müller | 1978: Allan Simonsen | 1979: Claudio Sulser | 1980: Søren Lerby | 1981: Terry McDermott / Karl-Heinz Rummenigge / Graeme Souness | 1982: Dieter Hoeneß | 1983: Paolo Rossi | 1984: Wiktar Sokal | 1985: Torbjörn Nilsson / Michel Platini | 1986: Torbjörn Nilsson | 1987: Borislav Cvetković | 1988: Rui Águas / Jean-Marc Ferreri / Gheorghe Hagi / Rabah Madjer / Ally McCoist / Míchel / Petar Novák | 1989: Marco van Basten | 1990: Jean-Pierre Papin / Romário | 1991: Peter Pacult / Jean-Pierre Papin | 1992: Sergei Juran / Jean-Pierre Papin

Champions League

1993: Romário | 1994: Ronald Koeman / Wynton Rufer | 1995: George Weah | 1996: Jari Litmanen | 1997: Milinko Pantić | 1998: Alessandro Del Piero | 1999: Andrij Schewtschenko / Dwight Yorke | 2000: Mário Jardel / Raúl / Rivaldo | 2001: Raúl | 2002, 2003: Ruud van Nistelrooy | 2004: Fernando Morientes | 2005: Ruud van Nistelrooy | 2006: Andrij Schewtschenko | 2007: Kaká | 2008: Cristiano Ronaldo | 2009, 2010, 2011, 2012: Lionel Messi | 2013, 2014: Cristiano Ronaldo | 2015: Cristiano Ronaldo / Lionel Messi / Neymar | 2016, 2017, 2018: Cristiano Ronaldo | 2019: Lionel Messi | 2020: Robert Lewandowski | 2021: Erling Haaland | 2022: Karim Benzema | 2023: Erling Haaland

Englands Fußballer des Jahres der Football Writers’ Association (FWA)

1948: Stanley Matthews | 1949: Johnny Carey | 1950: Joe Mercer | 1951: Harry Johnston | 1952: Billy Wright | 1953: Nat Lofthouse | 1954: Tom Finney | 1955: Don Revie | 1956: Bert Trautmann | 1957: Tom Finney | 1958: Danny Blanchflower | 1959: Syd Owen | 1960: Bill Slater | 1961: Danny Blanchflower | 1962: Jimmy Adamson | 1963: Stanley Matthews | 1964: Bobby Moore | 1965: Bobby Collins | 1966: Bobby Charlton | 1967: Jack Charlton | 1968: George Best | 1969: Dave Mackay / Tony Book | 1970: Billy Bremner | 1971: Frank McLintock | 1972: Gordon Banks | 1973: Pat Jennings | 1974: Ian Callaghan | 1975: Alan Mullery | 1976: Kevin Keegan | 1977: Emlyn Hughes | 1978: Kenny Burns | 1979: Kenny Dalglish | 1980: Terry McDermott | 1981: Frans Thijssen | 1982: Steve Perryman | 1983: Kenny Dalglish | 1984: Ian Rush | 1985: Neville Southall | 1986: Gary Lineker | 1987: Clive Allen | 1988: John Barnes | 1989: Steve Nicol | 1990: John Barnes | 1991: Gordon Strachan | 1992: Gary Lineker | 1993: Chris Waddle | 1994: Alan Shearer | 1995: Jürgen Klinsmann | 1996: Éric Cantona | 1997: Gianfranco Zola | 1998: Dennis Bergkamp | 1999: David Ginola | 2000: Roy Keane | 2001: Teddy Sheringham | 2002: Robert Pires | 2003–2004: Thierry Henry | 2005: Frank Lampard | 2006: Thierry Henry | 2007–2008: Cristiano Ronaldo | 2009: Steven Gerrard | 2010: Wayne Rooney | 2011: Scott Parker | 2012: Robin van Persie | 2013: Gareth Bale | 2014: Luis Suárez | 2015: Eden Hazard | 2016: Jamie Vardy | 2017: N’Golo Kanté | 2018: Mohamed Salah | 2019: Raheem Sterling | 2020: Jordan Henderson | 2021: Rúben Dias | 2022: Mohamed Salah | 2023: Erling Haaland

Englands Fußballer des Jahres der Spielergewerkschaft PFA


Spieler-Wahl

1974: Norman Hunter | 1975: Colin Todd | 1976: Pat Jennings | 1977: Andy Gray | 1978: Peter Shilton | 1979: Liam Brady | 1980: Terry McDermott | 1981: John Wark | 1982: Kevin Keegan | 1983: Kenny Dalglish | 1984: Ian Rush | 1985: Peter Reid | 1986: Gary Lineker | 1987: Clive Allen | 1988: John Barnes | 1989: Mark Hughes | 1990: David Platt | 1991: Mark Hughes | 1992: Gary Pallister | 1993: Paul McGrath | 1994: Éric Cantona | 1995: Alan Shearer | 1996: Les Ferdinand | 1997: Alan Shearer | 1998: Dennis Bergkamp | 1999: David Ginola | 2000: Roy Keane | 2001: Teddy Sheringham | 2002: Ruud van Nistelrooy | 2003–2004: Thierry Henry | 2005: John Terry | 2006: Steven Gerrard | 2007–2008: Cristiano Ronaldo | 2009: Ryan Giggs | 2010: Wayne Rooney | 2011: Gareth Bale | 2012: Robin van Persie | 2013: Gareth Bale | 2014: Luis Suárez | 2015: Eden Hazard | 2016: Riyad Mahrez | 2017: N’Golo Kanté | 2018: Mohamed Salah | 2019: Virgil van Dijk | 2020–2021: Kevin De Bruyne | 2022: Mohamed Salah | 2023: Erling Haaland

Fan-Wahl

2001: Steven Gerrard | 2002: Ruud van Nistelrooy | 2003–2004: Thierry Henry | 2005: Frank Lampard | 2006: Wayne Rooney | 2007–2008: Cristiano Ronaldo | 2009: Steven Gerrard | 2010: Wayne Rooney | 2011: Raul Meireles | 2012: Robin van Persie | 2013: nicht vergeben | 2014: Luis Suárez | 2015: Alexis Sánchez | 2016: Riyad Mahrez | 2017: Harry Kane | 2018: Mohamed Salah | 2019: Eden Hazard | 2020: Sadio Mané | 2021–2022: Mohamed Salah | 2023: Marcus Rashford

Personendaten
NAME McDermott, Terry
ALTERNATIVNAMEN McDermott, Terence
KURZBESCHREIBUNG englischer Fußballspieler
GEBURTSDATUM 8. Dezember 1951
GEBURTSORT Kirkby, Merseyside