5-cm-Flak 41

5-cm-Flak 41


5-cm-Flak 41 auf zweiachsigen Sonderanhänger mit Kreuzlafette

Allgemeine Angaben
Militärische Bezeichnung 5-cm-Flak 41
Herstellerbezeichnung Gerät 56 V2
Entwickler/Hersteller Rheinmetall, Düsseldorf
Entwicklungsjahr 1936
Produktionszeit 1940 bis ?
Stückzahl 60
Waffenkategorie Flugabwehrkanone
Technische Daten
Rohrlänge 3,342 m
Kaliber 5 cm
Kaliberlänge L/67
Kadenz 130 Schuss/min
Höhenrichtbereich −10° bis +90 Winkelgrad
Seitenrichtbereich 360°

Die 5-cm-Flak 41 war eine im Zweiten Weltkrieg entwickelte automatische Flugabwehrkanone der Wehrmacht, welche die Lücke zwischen der leichten und schweren Flugabwehr schließen sollte.

Geschichte

Die 5-cm-Flak 41 wurde ab 1936 entwickelt, um die Leistungslücke zwischen der 3,7-cm-Flak 36 und der 8,8-cm-Flak 18 zu schließen. Nachdem der erste Prototyp gefertigt war, erfolgte eine Erprobung bis zur Serienfertigung 1940. Hierbei wurden erst 25 Geschütze bestellt und dann der Auftrag auf 100 erhöht.

Ab November 1941 wurden 60 Geschütze an die Fronttruppen ausgegeben. Trotz einiger positiver Rückmeldungen von der Truppe wurde der Auftrag Ende 1940 gestoppt. Möglicherweise war eine Vorführung in der Reichskanzlei ausschlaggebend. Für diese war der Prototyp, für Rheinmetall überraschend, kurz vor dem Produktionsstopp abgeholt worden.[1] Nach einigen Quellen wird angegeben, dass es Probleme mit der Stabilität der Waffe beim Feuern und auch auf dem Transport gab.[2]

Die Truppe traf diese Entscheidung überraschend, man hatte doch trotz der geringen Stückzahl bereits eine Dienstanleitung für die Bedienung erstellt.

Im Januar 1944 waren noch 58 5-cm-Flak 41 bei der Luftwaffe im Dienst, im Januar 1945 nur noch 29 Stück.

Entwicklung

Im Rahmen der Wiederbewaffnung des deutschen Heeres Ende der dreißiger Jahre wurde den Herstellern der Flugabwehrgeschütze relativ schnell klar, dass zwischen den Bereichen im Luftraum, welche die leichte und schwere Flak abdeckte, eine Lücke in der Luftverteidigung existierte.[3] Die bereits entwickelten Flak im Kaliber 2-cm und 3,7-cm konnten bei der Wirkung des Geschosses im Ziel nicht weiter gesteigert werden. Die Möglichkeit, mehr Sprengstoff in diese Geschosse zu packen, war praktisch erschöpft. Aus diesem Grund bemühte sich das Unternehmen Rheinmetall bereits Anfang 1938 um einen Entwicklungsauftrag für ein Geschütz im Kaliber 5-cm.

Das Heereswaffenamt folgte der Argumentation und den Vorschriften und so kam es dazu, dass die Entwicklungsaufträge gleichzeitig an vier Firmen gingen. Die Firmen Krupp, Gustloff, Mauser und Rheinmetall begannen dann 1938, entsprechend einer vorgegebenen Spezifikation mit der Entwicklung. Über die Entwürfe von Krupp und Gustloff liegen keine Informationen vor. Das Gerät 56 M von Mauser und die Entwicklung von Rheinmetall (Gerät 56 V2), die zur 5-cm-Flak 41 wurde, sind dokumentiert und fotografisch belegt. Am 15. Januar 1939 wurde die Rheinmetall-Waffe auf dem Schießplatz Unterlüß präsentiert.

Nachdem nach einigen Nachbesserungen eine Funktionssicherheit der Waffe erreicht war entschied sich das Heereswaffenamt, die Fertigung einer Vorserie von 25 Geschützen in Auftrag zu geben. Die Krupp-Tochter Dürkopp in Bielefeld erhielt hierfür den Produktionsauftrag.[4]

Technik

Die Flak wog 3100 Kilogramm und konnte 2,2 Kilogramm schwere Sprenggranaten 9400 Meter hoch schießen. Sie wurde ortsfest oder als bewegliche Flak auf zweiachsigen Sonderanhänger 204 mit Kreuzlafette eingesetzt.[5]

Rheinmetall präsentierte einen Gasdrucklader, wie auch Mauser, und zu Beginn gab es bei Dauerfeuer Probleme, die erst Ende 1939 gelöst waren. Bei einer V° von 840 m/s und einer Schussfolge von 140 Schuss/min musste die gesamte Konstruktion gemäß Anforderung ohne legierten Stahl und ohne Spezialmaschinen auskommen. Da die Waffe keinen großen Rückstoß haben sollte, wurde eine Vorlaufabfeuerung verwendet.

Die kurze Zeit, welche den Flugabwehrgeschützen bei den inzwischen hohen Fluggeschwindigkeiten der modernen Flugzeugen blieb, um diese zu bekämpfen, erforderte eine große Richtgeschwindigkeit, leicht nachzuladende Munition und schnelle Einsatzbereitschaft. Diese Anforderungen wurden scheinbar zum Zeitpunkt der Präsentation nur vom Rheinmetall-Entwurf erfüllt.

Der senkrecht verriegelnde Geradezugverschluss hielt das Rohr während der Schussabgabe verriegelt. Zum schnellen Schwenken konnte das Seitenrichtgetriebe abgekoppelt werden. Technisch war die Waffe in der Lage, Dauerfeuer zu schießen, solange die Ladeschützen Patronenrahmen in den Ladetisch nachlegten. Das Abfeuern erfolgte durch den rechten Kanonier per Fußabfeuerung.[4]

Die Unterlafette war eine dreieckige Plattform mit zwei festen Auslegern für das Einhängen in den Sonderanhänger und zwei abklappbaren, seitlichen Auslegern.[2]

Literatur

  • Terry Gander, Peter Chamberlain: Enzyklopädie deutscher Waffen. 1939–1945. Spezialausgabe, 2. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02481-0.
  • Ian V. Hogg: Deutsche Artilleriewaffen im Zweiten Weltkrieg. 1. Auflage, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1978, ISBN 3-87943-504-9.
  • Karl R. Pawlas: Automatische 5-cm-Flak 41. In: Waffen-Revue. Nr. 24. Journal-Verlag Schwend GmbH, Schwäbisch Hall 1977, S. 3809 ff.

Einzelnachweise

  1. Pawlas S. 3815
  2. a b Hogg S. 239
  3. Hogg S. 237
  4. a b Pawlas S. 3809 ff.
  5. Chamberlain S. 144
Artillerie der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg
Flugabwehr

2-cm-Flak 282-cm-Flak 292-cm-Flak 302-cm-Flak 382-cm-Flak-Vierling 382-cm-Flak-Vierling 38/432-cm-Gebirgs-Flak 382-cm-Fla-Drillings-MG 151/203-cm-Flak 103/383-cm-Flakzwilling 3033,7-cm-SK C/30 in Einh.-Laf. C/343,7-cm-Flak 183,7-cm-Flak 363,7-cm-Flak 373,7-cm-Flak M423,7-cm-Flak 433,7-cm-Flak-Zwilling 434-cm-Flak 28 • 5-cm-Flak 41 • 8,8-cm-Flak 188,8-cm-Flak 36/378,8-cm-Flak 4110,5-cm-Flak 3810,5-cm-Flak 3912,8-cm-Flak 4012,8-cm-Flak-Zwilling 40

Kampfwagenkanonen

2-cm-KwK 303,7-cm-KwK 363,7-cm-KwK 38 (t)5-cm-KwK 385-cm-KwK 397,5-cm-KwK 377,5-cm-KwK 407,5-cm-KwK 428,8-cm-KwK 368,8-cm-KwK 4312,8-cm-KwK 44

Panzerabwehr

2,8-cm-schwere Panzerbüchse 413,7-cm-Pak4,2-cm-leichte Pak 414,7-cm-Pak 36 (t) • 4,7-cm-Festungs-Pak (t) • 5-cm-Pak 385-cm-KwK in Sockellafette I7,5-cm-Pak 97/387,5-cm-Pak 397,5-cm-Pak 407,5-cm-Pak 417,5-cm-Pak 507,62-cm-Pak 368-cm-Panzerabwehrwerfer 6008,8-cm-Pak 4312,8-cm-Pak 44

Infanterie- und
Gebirgsgeschütze

7,5-cm-leichtes Infanteriegeschütz 187,5-cm-Gebirgsgeschütz 187,5-cm-Infanteriegeschütz 377,5-cm-Infanteriegeschütz 427,5-cm-Gebirgsgeschütz 347,5-cm-Gebirgsgeschütz 3610,5-cm-Gebirgshaubitze 4015-cm-schweres Infanteriegeschütz 33

Rückstoßfreie Geschütze

7,5-cm-Leichtgeschütz 4010,5-cm-Leichtgeschütz 4010,5-cm-Leichtgeschütz 42

Granatwerfer

5-cm-Granatwerfer 365-cm-Maschinengranatwerfer M198-cm-Granatwerfer 34Kurzer 8-cm-Granatwerfer 42

Schwere Granatwerfer

10-cm-Nebelwerfer 3510-cm-Nebelwerfer 4012-cm-Granatwerfer 42220-cm-leichter-Ladungswerfer21-cm-Wurfmörser 6920-cm-Ladungswerfer38-cm-Ladungswerfer

Raketenartillerie

Henschel Hs 2977,3-cm-Propagandawerfer 418-cm-Raketen-Vielfachwerfer8,8-cm-Raketenwerfer 4315-cm-Do-Gerät15-cm-Nebelwerfer 4121-cm-Nebelwerfer 4228/32-cm-Nebelwerfer 4130-cm-Nebelwerfer 4230-cm-Raketen-Werfer 56Wurfrahmen 40

Feld-, mittlere und
schwere Geschütze

7,5-cm-Feldkanone 16nA7,5-cm-Feldkanone 187,5-cm-Feldkanone 387,5-cm-Feldkanone 7M857,5-cm-Feldkanone 7M5910-cm-Kanone 17Schwere 10-cm-Kanone 18Schwere 10-cm-Kanone 4210,5-cm-leichte Feldhaubitze 1610,5-cm-leichte Feldhaubitze 1810,5-cm-leichte Feldhaubitze 18M10,5-cm-leichte Feldhaubitze 18/3910,5-cm-leichte Feldhaubitze 18/4012,8-cm-Kanone 81/112,8-cm-Kanone 81/215-cm-lange schwere Feldhaubitze 1315-cm-schwere Feldhaubitze 1815-cm-schwere Feldhaubitze 3615-cm-schwere Feldhaubitze 4215-cm-Schnelladekanone C/2515-cm-Hochdruckpumpe „Tausendfüßler“15-cm-Kanone 1615-cm-Kanone 1815-cm-Kanone 3915-cm-Schnelladekanone C/2815-cm-Schnelladekanone C/28 in Mörserlafette17-cm-Schnelladekanone L/4017-cm-Kanone 18

Eisenbahngeschütze
(internationale Liste)

15-cm-Kanone (E) • 17-cm-Kanone (E) • 20,3-cm-Kanone (E) • 21-cm-Kanone 12 (E) • 24-cm-Kanone Theodor (E) • 24-cm-Kanone Theodor-Bruno (E) • 28-cm-Kanone Bruno (E) • 28-cm-Kanone 5 (E) • 38-cm-Kanone Siegfried (E) • 80-cm-Kanone (E)

Küstenartillerie und
Belagerungsgeschütze
(internationale Liste)

8,8-cm-Schnelladekanone C/308,8-cm-Schnelladekanone C/3110,5-cm-Schnelladekanone C/3212,7-cm-Schnelladekanone C/3420,3-cm-Schnelladekanone C/3421-cm-Mörser 1621-cm-Mörser 1821-cm-Kanone 3821-cm-Kanone 3924-cm-Haubitze 3924-cm-Haubitze 39/4024-cm-Kanone L/4624-cm-Kanone 324-cm-Kanone L/3524-cm-Schnelladekanone L/4024-cm-Schnelladekanone L/5028-cm-Haubitze L/1228-cm-Küstenhaubitze • 28-cm-Schnelladekanone L/40 • 28-cm-Schnelladekanone L/4528-cm-Schnelladekanone L/5028-cm-Schnelladekanone C/2828-cm-Schnelladekanone C/3430,5-cm-M.11-Mörser30,5-cm-Schnelladekanone L/5035,5-cm-Haubitze M138-cm-Schnelladekanone C/3440,6-cm-Schnelladekanone C/34 • 42-cm-Gamma Mörser • 60-cm/54-cm-Mörser „Karl“