Saku Koivu

Finnland  Saku Koivu
IIHF Hall of Fame, 2017

Geburtsdatum 23. November 1974
Geburtsort Turku, Finnland
Größe 178 cm
Gewicht 83 kg

Position Center
Nummer #11
Schusshand Links

Draft

NHL Entry Draft 1993, 1. Runde, 21. Position
Canadiens de Montréal

Karrierestationen

bis 1995 TPS Turku
1995–2009 Canadiens de Montréal
2004–2005 TPS Turku
2009–2014 Anaheim Ducks

Saku Antero Koivu (* 23. November 1974 in Turku) ist ein ehemaliger finnischer Eishockeyspieler. Der Center verbrachte den größten Teil seiner Karriere, die von 1990 bis 2014 andauerte, bei den Canadiens de Montréal in der National Hockey League und führte das Team dabei in zehn Spielzeiten als Mannschaftskapitän an. Von 2009 bis zu seinem Karriereende stand er bei den Anaheim Ducks unter Vertrag. Koivu, der seine Karriere 2001 wegen einer Krebserkrankung unterbrechen musste, gewann die Bill Masterton Memorial Trophy sowie die King Clancy Memorial Trophy und wurde mit der finnischen Nationalmannschaft im Jahr 1995 Weltmeister. Seine Karriere wurde im Jahr 2017 mit der Aufnahme in die IIHF Hall of Fame gekrönt.

Karriere

Saku Koivu war zunächst für TPS Turku aktiv, für die er im Verlauf der Saison 1992/93 in der finnischen SM-liiga debütierte. In seiner Premierensaison gewann der Stürmer mit der Mannschaft sogleich die finnische Meisterschaft, dieser Erfolg wurde zwei Jahre später wiederholt. Während dieser Zeit wurde Koivu 1995 zum Spieler des Jahres der SM-liiga gewählt, nachdem er eine ausgezeichnete Saison 1994/95 absolviert hatte. Der Linksschütze hatte sowohl die Hauptrunde als auch die Playoffs als erfolgreichster Punktesammler der Liga beendet und erhielt neben der Trophäe für den erfolgreichsten Scorer ebenfalls die Auszeichnung als wertvollster Akteur der Hauptrunde, den Playoffs sowie der gesamten Spielzeit überreicht. Im selben Jahr führte er die finnische Nationalmannschaft zu ihrem ersten Weltmeistertitel bei den Welttitelkämpfen.

Im Sommer 1995 transferierte der Center nach Nordamerika und schloss sich den Montréal Canadiens an, von denen der Finne bereits im NHL Entry Draft 1993 in der ersten Runde an insgesamt 21. Position ausgewählt worden war. Er wurde zwar kein Top-Scorer, doch er wusste, wie man eine Mannschaft führt, weshalb Koivu 1999 zum Kapitän der Habs ernannt wurde. Allerdings absolvierte der Finne aufgrund von Verletzungen in seiner ersten Saison mit dem „C“ auf der Brust lediglich 24 Partien.

Koivu (re.) im Trikot der Montréal Canadiens

Während der Saison 2001/02 wurde bei ihm Krebs diagnostiziert. Die Behandlung verlief positiv und bereits in den Playoffs kehrte er ins Team zurück. In der ersten Runde besiegten die Canadiens, angeführt durch Koivu, die auf Platz eins gesetzten Boston Bruins. Für sein Comeback wurde er im Juli 2002 mit der Bill Masterton Memorial Trophy ausgezeichnet. Im gleichen Jahr gründete Koivu die Saku Koivu Foundation, die sich mit dem Kampf gegen den Krebs auseinandersetzt. In der folgenden Saison stellte er mit 72 Punkten einen persönlichen Rekord auf.

Da die NHL-Saison 2004/05 aufgrund des Lockout ausfiel, kehrte Saku Koivu in seine Heimat zu TPS zurück, für die er die Saison bestritt. Sein Vater Jukka Koivu war zu diesem Zeitpunkt Trainer des Teams.

Die NHL-Saison 2005/06 fand wieder statt und Koivu erreichte mit Montréal die Playoffs. Doch im dritten Spiel der ersten Runde gegen die Carolina Hurricanes stieß Carolinas Justin Williams mit dem oberen Ende seines Schlägers ins Auge von Koivu. Koivu musste blutend vom Eis und wurde sofort ins Krankenhaus eingeliefert. Williams rief Koivu an und entschuldigte sich. Saku Koivu konnte in den Playoffs nicht mehr eingesetzt werden und unterzog sich nach der Saison einer Operation an seiner beschädigten Netzhaut. In der folgenden Saison nahm er wieder am Spielbetrieb teil.

2007 wurde er mit der King Clancy Memorial Trophy für Führungsqualitäten und soziales Engagement ausgezeichnet. Nach der Saison 2008/09 lief der Vertrag des langjährigen Kapitäns der Canadiens aus und Koivu entschied sich als Free Agent einen Vertrag bei den Anaheim Ducks zu unterzeichnen. Nach weiteren fünf Jahren in Anaheim erklärte Koivu seine aktive Karriere im September 2014 für beendet.[1]

International

Mit der finnischen Nationalmannschaft gewann er bei den Olympischen Spielen 1994, 1998 und 2010 Bronze und belegte beim World Cup of Hockey 2004 den zweiten Platz, wo er ins All-Star-Team gewählt wurde. Auch bei den Olympischen Spielen 2006 lief er, gemeinsam mit seinem Bruder Mikko, für Finnland auf und gewann die Silbermedaille.

Bei den Wahlen des Internationalen Olympischen Komitees, die während der Spiele in Turin stattfanden, gehörte Koivu zu den 15 Athleten, die sich um zwei freie Plätze in der Athletenkommission bewarben. Am 23. Februar 2006 wurde er zusammen mit der kanadischen Skilangläuferin Beckie Scott gewählt und gehört damit für acht Jahre dem IOC an. Er erhielt 412 von insgesamt 2003 abgegebenen Stimmen der teilnehmenden Athleten.

Im Jahr 2017 wurde Koivu in die IIHF Hall of Fame aufgenommen.

Erfolge und Auszeichnungen

International

  • 1994 Bronzemedaille bei den Olympischen Winterspielen
  • 1994 Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft
  • 1994 All-Star-Team der Weltmeisterschaft
  • 1995 Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft
  • 1995 All-Star-Team der Weltmeisterschaft
  • 1995 Bester Stürmer der Weltmeisterschaft
  • 1998 Bronzemedaille bei den Olympischen Winterspielen
  • 1998 Bester Vorlagengeber der Olympischen Winterspiele
  • 1999 Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft
  • 1999 All-Star-Team der Weltmeisterschaft
  • 1999 Bester Stürmer der Weltmeisterschaft
  • 1999 Bester Vorlagengeber der Weltmeisterschaft
  • 1999 Topscorer der Weltmeisterschaft
  • 2004 Zweiter Platz beim World Cup of Hockey
  • 2004 All-Star-Team des World Cup of Hockey
  • 2006 Silbermedaille bei den Olympischen Winterspielen
  • 2006 All-Star-Team der Olympischen Winterspiele
  • 2006 Bester Vorlagengeber der Olympischen Winterspiele
  • 2008 Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft
  • 2010 Bronzemedaille bei den Olympischen Winterspielen
  • 2017 Aufnahme in die IIHF Hall of Fame

Karrierestatistik

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1990/91 TPS Turku B-Jun.-SM-sarja 24 20 28 48 26
1990/91 TPS Turku A-Jun.-SM-sarja 12 3 7 10 6
1991/92 TPS Turku A-Jun.-SM-sarja 34 25 28 53 57 8 5 9 14 6
1992/93 TPS Turku SM-liiga 49 10 32 42 28 11 3 2 5 2
1993/94 TPS Turku SM-liiga 47 23 30 53 42 11 4 8 12 16
1994/95 TPS Turku SM-liiga 45 27 47 74 73 13 7 10 17 16
1995/96 Canadiens de Montréal NHL 82 20 25 45 40 6 3 1 4 8
1996/97 Canadiens de Montréal NHL 50 17 39 56 38 5 1 3 4 10
1997/98 Canadiens de Montréal NHL 69 14 43 57 48 6 2 3 5 2
1998/99 Canadiens de Montréal NHL 65 14 30 44 38
1999/00 Canadiens de Montréal NHL 24 3 18 21 14
2000/01 Canadiens de Montréal NHL 54 17 30 47 40
2001/02 Canadiens de Montréal NHL 3 0 2 2 0 12 4 6 10 4
2002/03 Canadiens de Montréal NHL 82 21 50 71 72
2003/04 Canadiens de Montréal NHL 68 14 41 55 52 11 3 8 11 10
2004/05 TPS Turku SM-liiga 20 8 8 16 28 6 3 2 5 30
2005/06 Canadiens de Montréal NHL 72 17 45 62 70 3 0 2 2 2
2006/07 Canadiens de Montréal NHL 81 22 53 75 74
2007/08 Canadiens de Montréal NHL 77 16 40 56 93 7 3 6 9 4
2008/09 Canadiens de Montréal NHL 65 16 34 50 44 4 0 3 3 2
2009/10 Anaheim Ducks NHL 71 19 33 52 36
2010/11 Anaheim Ducks NHL 75 15 30 45 36 6 1 6 7 6
2011/12 Anaheim Ducks NHL 74 11 27 38 50
2012/13 Anaheim Ducks NHL 47 8 19 27 18 7 1 2 3 6
2013/14 Anaheim Ducks NHL 65 11 18 29 46 13 0 1 1 8
A-Junioren-SM-liiga gesamt 46 28 35 63 63 8 5 9 14 6
SM-liiga gesamt 158 61 92 153 171 41 17 22 39 64
NHL gesamt 1124 255 587 832 809 80 18 41 59 62

International

Vertrat Finnland bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
1992 Finnland U18-EM 4. Platz 6 3 5 8 18
1993 Finnland U20-WM 5. Platz 7 1 8 9 6
1993 Finnland WM 7. Platz 6 0 1 1 2
1994 Finnland U20-WM 4. Platz 7 3 6 9 12
1994 Finnland Olympia 3. Platz, Bronze 8 4 3 7 12
1994 Finnland WM 2. Platz, Silber 8 5 6 11 4
1995 Finnland WM 1. Platz, Gold 8 5 5 10 18
1996 Finnland World Cup 5. Platz 4 1 3 4 4
1997 Finnland WM 5. Platz 6 2 2 4 2
1998 Finnland Olympia 3. Platz, Bronze 6 2 8 10 4
1999 Finnland WM 2. Platz, Silber 10 4 12 16 4
2003 Finnland WM 5. Platz 7 1 10 11 4
2004 Finnland World Cup 2. Platz 6 3 1 4 2
2006 Finnland Olympia 2. Platz, Silber 8 3 8 11 12
2008 Finnland WM 3. Platz, Bronze 6 0 3 3 4
2010 Finnland Olympia 3. Platz, Bronze 6 0 2 2 6
Junioren gesamt 20 7 19 26 36
Herren gesamt 89 30 64 94 78

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks

Commons: Saku Koivu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. espn.com: „Saku Koivu retires after 18 seasons“ (englisch, 10. September 2014, abgerufen am 13. September 2014)
Mannschaftskapitäne der Canadiens de Montréal

In der NHA (1909–1917):
Jack Laviolette (1909–1910) | Newsy Lalonde (1910–1911) | Jack Laviolette (1911–1912) | Newsy Lalonde (1912–1913) | Jimmy Gardner (1913–1915) | Howard McNamara (1915–1916) | Newsy Lalonde (1916–1917)

In der NHL (seit 1917):
Newsy Lalonde (1917–1922) | Sprague Cleghorn (1922–1925) | Billy Coutu (1925–1926) | Sylvio Mantha (1926–1932) | George Hainsworth (1932–1933) | Sylvio Mantha (1933–1936) | Babe Siebert (1936–1939) | Walter Buswell (1939–1940) | Toe Blake (1940–1948) | Bill Durnan (1948) | Émile Bouchard (1948–1956) | Maurice Richard (1956–1960) | Doug Harvey (1960–1961) | Jean Béliveau (1961–1971) | Henri Richard (1971–1975) | Yvan Cournoyer (1975–1979) | Serge Savard (1979–1981) | Bob Gainey (1981–1989) | Chris Chelios & Guy Carbonneau (1989–1990) | Guy Carbonneau (1990–1994) | Kirk Muller (1994–1995) | Mike Keane (1995) | Pierre Turgeon (1995–1996) | Vincent Damphousse (1996–1999) | Saku Koivu (1999–2009) | nicht vergeben (2009–2010) | Brian Gionta (2010–2014) | nicht vergeben (2014–2015) | Max Pacioretty (2015–2018) | Shea Weber (2018–2022) | Nick Suzuki (seit 2022)

1968 Provost | 1969 Hampson | 1970 Martin | 1971 Ratelle | 1972 Clarke | 1973 MacDonald | 1974 Richard | 1975 Luce | 1976 Gilbert | 1977 Westfall | 1978 Goring | 1979 Savard | 1980 MacAdam | 1981 Dunlop | 1982 Resch | 1983 McDonald | 1984 Park | 1985 Hedberg | 1986 Simmer | 1987 Jarvis | 1988 Bourne | 1989 Kerr | 1990 Kluzak | 1991 Taylor | 1992 Fitzpatrick | 1993 Lemieux | 1994 Neely | 1995 LaFontaine | 1996 Roberts | 1997 Granato | 1998 McLennan | 1999 Cullen | 2000 Daneyko | 2001 Graves | 2002 Koivu | 2003 Yzerman | 2004 Berard | 2005 – | 2006 Selänne | 2007 Kessel | 2008 Blake | 2009 Sullivan | 2010 Théodore | 2011 Laperrière | 2012 Pacioretty | 2013 Harding | 2014 Moore | 2015 Dubnyk | 2016 Jágr | 2017 Anderson | 2018 Boyle | 2019 Lehner | 2020 Ryan | 2021 Lindblom | 2022 Price | 2023 Letang

1988 McDonald | 1989 Trottier | 1990 Lowe | 1991 Taylor | 1992 Bourque | 1993 Poulin | 1994 Graves | 1995 Nieuwendyk | 1996 King | 1997 Linden | 1998 Chase | 1999 Ray | 2000 Joseph | 2001 Podein | 2002 Francis | 2003 Shanahan | 2004 Iginla | 2005 – | 2006 Kölzig | 2007 Koivu | 2008 Lecavalier | 2009 Moreau | 2010 Doan | 2011 Weight | 2012 Alfredsson | 2013 Bergeron | 2014 Ference | 2015 Zetterberg | 2016 Sedin | 2017 Foligno | 2018 Daniel & Henrik Sedin | 2019 Zucker | 2020 Dumba | 2021 Rinne | 2022 Subban | 2023 Backlund

Personendaten
NAME Koivu, Saku
ALTERNATIVNAMEN Koivu, Saku Antero (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG finnischer Eishockeyspieler
GEBURTSDATUM 23. November 1974
GEBURTSORT Turku, Finnland