Bryan Berard

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten  Bryan Berard

Geburtsdatum 5. März 1977
Geburtsort Woonsocket, Rhode Island, USA
Größe 188 cm
Gewicht 100 kg

Position Verteidiger
Schusshand Links

Draft

NHL Entry Draft 1995, 1. Runde, 1. Position
Ottawa Senators

Karrierestationen

1994–1995 Detroit Junior Red Wings
1995–1996 Detroit Whalers
1996–1999 New York Islanders
1999–2001 Toronto Maple Leafs
2001–2002 New York Rangers
2002–2003 Boston Bruins
2003–2004 Chicago Blackhawks
2005–2007 Columbus Blue Jackets
2007–2008 New York Islanders
2008–2009 Witjas Tschechow

Bryan Wallace Berard (* 5. März 1977 in Woonsocket, Rhode Island) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Eishockeyspieler, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1994 und 2009 unter anderem 639 Spiele für die New York Islanders, Toronto Maple Leafs, New York Rangers, Boston Bruins, Chicago Blackhawks und Columbus Blue Jackets in der National Hockey League auf der Position des Verteidigers bestritten hat. Berard, der im NHL Entry Draft 1995 als Gesamterster ausgewählt wurde, erhielt während seiner zehn Spielzeiten in der NHL im Jahr 1997 die Calder Memorial Trophy sowie im Jahr 2004 die Bill Masterton Memorial Trophy.

Karriere

Bryan Berard wurde im NHL Entry Draft 1995 von den Ottawa Senators als sogenannter „First Overall Pick“, also als erster des Drafts, ausgewählt. Er spielte noch ein weiteres Jahr in der Ontario Hockey League bei den Detroit Junior Red Wings. In der Zeit transferierten die Ottawa Senators die Rechte an Berard gemeinsam mit Martin Straka und Don Beaupre an die New York Islanders, die im Gegenzug Wade Redden und Damian Rhodes abgaben.

In der Saison 1996/97 absolvierte der Verteidiger seine erste Spielzeit für die Islanders in der National Hockey League. Er überzeugte mit seiner Leistung und wurde mit der Calder Memorial Trophy für den besten Neuprofi ausgezeichnet. 1998 war er Mitglied des US-Teams bei den Olympischen Winterspielen in Nagano.

Während der Saison 1998/99 wechselte er zu den Toronto Maple Leafs. Am 11. März 2000 kam es dann zu einem schweren Zwischenfall im Spiel gegen die Ottawa Senators. Bryan Berard bekam in der Hektik des Spiels einen Teil des Schlägers von Marián Hossa ins Auge. Schwer blutend musste er ins Krankenhaus eingeliefert werden, wo man die Diagnose stellte, dass er möglicherweise sein rechtes Auge verlieren würde. Trotz allem soll Berard seinen Freunden noch im Krankenhaus erklärt haben, dass er trotzdem wieder professionell Eishockey spielen würde. Insgesamt unterzog sich Bryan Berard in den folgenden zwölf Monaten sieben Operationen, sodass er mit Hilfe einer speziellen Kontaktlinse das von der NHL vorgeschriebene Minimum an Sehkraft erreichte, um wieder Eishockey spielen zu können.

Im April 2001 wurde Berard als Sportinvalide anerkannt und ihm wurde die Versicherungsprämie in Höhe von 6,5 Millionen US-Dollar überwiesen. Doch Berard wollte sich damit nicht abfinden. Er zahlte die 6,5 Millionen zurück und begann mit dem Training. Die Maple Leafs hatten sich in der Zeit viel um ihn gekümmert. Doch Bryan Berard hatte keinen Vertrag mehr und somit die freie Wahl zu welchem Team er gehen würde. Er entschied sich gegen die Maple Leafs und für die New York Rangers, da er Abstand von dem Zwischenfall gewinnen wollte und bei dem Meisterschaftskandidaten zu sehr unter Druck gestanden hätte. Berard unterschrieb einen Probevertrag in New York und überzeugte. Das Comeback in der NHL war somit perfekt. Daran, dass er nur ein eingeschränktes Sichtfeld hatte, musste er sich gewöhnen und stellte seinen Stil um. War er früher bekannt für seine Puckkontrolle, so versuchte er nun nicht mehr besonders lange den Puck zu halten, sondern schnell zum Mitspieler zu spielen. Auch in der Offensive musste er Einschränkungen hinnehmen. So konnte er heranstürmende Verteidiger manchmal nicht rechtzeitig sehen, was dann zum Puckverlust führte. Am 12. Januar 2002 schoss Berard sein erstes Tor nach seiner schweren Verletzung.

Das Jahr darauf spielte er bei den Boston Bruins und die Saison 2003/04 absolvierte er bei den Chicago Blackhawks. Er konnte sich von Jahr zu Jahr steigern. In Boston erreichte er in 80 Spielen 38 Punkte, während er ein Jahr später in Chicago in 58 Spielen 47 Punkte schaffte. Im Sommer 2004 wurde ihm, auf Grund seines geglückten Comeback, bei den NHL Awards die Bill Masterton Memorial Trophy verliehen, die der Spieler erhält, der Ausdauer, Hingabe und Fairness im und für den Eishockeysport zeigt.

Nach dem Lockout und dem Ausfall der NHL-Saison 2004/05 spielte Berard die folgende Saison bei den Columbus Blue Jackets, wo er für negative Schlagzeilen sorgte. Anfang 2006 wurde bekannt, dass er positiv auf anabole Steroide getestet wurde. Die NHL verzichtete auf eine Sperre, da es sich nicht um einen Test handelte, den sie in Auftrag gegeben hatte. Doch Berard wurde für eine Dauer von zwei Jahren für internationale Spiele durch die Internationale Eishockey-Föderation IIHF gesperrt.

Er wurde in der Saison außerdem immer wieder von Rückenproblemen geplagt, die ihn schließlich im Januar 2006 zu einer langfristigen Pause zwangen. Nach einer Rückenoperation im Oktober 2006 und der folgenden Rehabilitationsphase konnte er erst nach einem Jahr am 31. Januar 2007 sein Comeback bei den Blue Jackets feiern. Auf Grund mäßiger Leistungen wurde er aber Ende Februar auf die Waiver-Liste gesetzt, jedoch verpflichtete ihn kein Team. Kurz darauf erlitt er erneut eine Rückenverletzung und musste die Saison vorzeitig beenden.

Die Columbus Blue Jackets verlängerten seinen Vertrag im Sommer 2007 nicht und auch nach fast drei Monaten fand er kein neues Team. Die New York Islanders luden ihn schließlich Ende August ins Trainingscamp ein und er erhielt am 9. Oktober, kurz nach Saisonbeginn, einen Einjahresvertrag. Er absolvierte in der Saison 2007/08 54 Spiele für die Islanders, in denen er fünf Tore erzielte und 17 Tore vorbereitete. Sein Vertrag wurde aber nach dem Saisonende nicht verlängert und er erhielt einen Probevertrag bei den Philadelphia Flyers. Im November 2008 erhielt Berard einen Kontrakt bei Witjas Tschechow aus der Kontinentalen Hockey-Liga, bei denen er die Saison 2008/09 verbrachte.

Erfolge und Auszeichnungen

Karrierestatistik

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1991/92 Mount St. Charles Academy High School 15 3 15 18 4
1992/93 Mount St. Charles Academy High School 15 8 12 20 18
1993/94 Mount St. Charles Academy High School 15 11 26 37 4 4 3 3 6 6
1994/95 Detroit Junior Red Wings OHL 58 20 55 75 97 21 4 20 24 38
1995 Detroit Junior Red Wings Memorial Cup 5 1 3 4 6
1995/96 Detroit Whalers OHL 56 31 58 89 116 17 7 18 25 41
1996/97 New York Islanders NHL 82 8 40 48 86
1997/98 New York Islanders NHL 75 14 32 46 59
1998/99 New York Islanders NHL 34 4 11 15 26
1998/99 Toronto Maple Leafs NHL 38 5 14 19 22 17 1 8 9 8
1999/00 Toronto Maple Leafs NHL 64 3 27 30 42
2000/01 Toronto Maple Leafs NHL nicht gespielt wegen Augenverletzung
2001/02 New York Rangers NHL 82 2 21 23 60
2002/03 Boston Bruins NHL 80 10 28 38 64 3 1 0 1 2
2003/04 Chicago Blackhawks NHL 58 13 34 47 53
2004/05 Chicago Blackhawks NHL nicht gespielt wegen Lockout
2005/06 Columbus Blue Jackets NHL 44 12 20 32 32
2006/07 Columbus Blue Jackets NHL 11 0 3 3 8
2007/08 New York Islanders NHL 54 5 17 22 48
2008/09 Witjas Tschechow KHL 25 3 14 17 103
High School gesamt 45 22 53 75 26 4 3 3 6 6
OHL gesamt 114 51 113 164 213 38 11 38 49 79
NHL gesamt 619 76 247 323 500 20 2 8 10 10

International

Vertrat die USA bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
1995 USA Jun.-WM 5. Platz 7 0 1 1 36
1996 USA Jun.-WM 5. Platz 6 1 4 5 20
1997 USA WM 6. Platz 1 1 0 1 0
1998 USA Olympia 6. Platz 4 0 0 0 0
Junioren gesamt 13 1 5 6 56
Herren gesamt 5 1 0 1 0

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks

First-Overall-Draft-Picks der National Hockey League

NHL Amateur Draft: 1963 Monahan | 1964 Gauthier | 1965 Veilleux | 1966 Gibbs | 1967 Pagnutti | 1968 Plasse | 1969 Houle | 1970 Perreault | 1971 Lafleur | 1972 Harris | 1973 Potvin | 1974 Joly | 1975 Bridgman | 1976 Green | 1977 McCourt | 1978 Smith

NHL Entry Draft: 1979 Ramage | 1980 Wickenheiser | 1981 Hawerchuk | 1982 Kluzak | 1983 Lawton | 1984 Lemieux | 1985 Clark | 1986 Murphy | 1987 Turgeon | 1988 Modano | 1989 Sundin | 1990 Nolan | 1991 Lindros | 1992 Hamrlík | 1993 Daigle | 1994 Jovanovski | 1995 Berard | 1996 Phillips | 1997 Thornton | 1998 Lecavalier | 1999 Štefan | 2000 DiPietro | 2001 Kowaltschuk | 2002 Nash | 2003 Fleury | 2004 Owetschkin | 2005 Crosby | 2006 Johnson | 2007 Kane | 2008 Stamkos | 2009 Tavares | 2010 Hall | 2011 Nugent-Hopkins | 2012 Jakupow | 2013 MacKinnon | 2014 Ekblad | 2015 McDavid | 2016 Matthews | 2017 Hischier | 2018 Dahlin | 2019 Hughes | 2020 Lafrenière | 2021 Power | 2022 Slafkovský | 2023 Bedard

NHL Supplemental Draft: 1986 Olson | 1987 Jeffrey | 1988 McHugh | 1989 DePinto | 1990 McKee | 1991 McLean | 1992 Cross | 1993 Flinton | 1994 McCann

Alle Gesamtersten im NHL Amateur/Entry Draft | Alle Gesamtersten im NHL Supplemental Draft

Bester Neuprofi: 1933 Voss | 1934 Blinco | 1935 Schriner | 1936 Karakas

Calder Trophy: 1937 Apps | 1938 Dahlstrom | 1939 Brimsek | 1940 MacDonald | 1941 Quilty | 1942 Warwick

Calder Memorial Trophy: 1943 Stewart | 1944 Bodnar | 1945 McCool | 1946 Laprade | 1947 Meeker | 1948 McFadden | 1949 Lund | 1950 Gelineau | 1951 Sawchuk | 1952 Geoffrion | 1953 Worsley | 1954 Henry | 1955 Litzenberger | 1956 Hall | 1957 Regan | 1958 Mahovlich | 1959 Backstrom | 1960 Hay | 1961 Keon | 1962 Rousseau | 1963 Douglas | 1964 Laperrière | 1965 Crozier | 1966 Selby | 1967 Orr | 1968 Sanderson | 1969 Grant | 1970 Esposito | 1971 Perreault | 1972 Dryden | 1973 Vickers | 1974 Potvin | 1975 Vail | 1976 Trottier | 1977 Plett | 1978 Bossy | 1979 Smith | 1980 Bourque | 1981 Šťastný | 1982 Hawerchuk | 1983 Larmer | 1984 Barrasso | 1985 Lemieux | 1986 Suter | 1987 Robitaille | 1988 Nieuwendyk | 1989 Leetch | 1990 Makarow | 1991 Belfour | 1992 Bure | 1993 Selänne | 1994 Brodeur | 1995 Forsberg | 1996 Alfredsson | 1997 Berard | 1998 Samsonow | 1999 Drury | 2000 Gomez | 2001 Nabokow | 2002 Heatley | 2003 Jackman | 2004 Raycroft | 2005 – | 2006 Owetschkin | 2007 Malkin | 2008 Kane | 2009 Mason | 2010 Myers | 2011 Skinner | 2012 Landeskog | 2013 Huberdeau | 2014 MacKinnon | 2015 Ekblad | 2016 Panarin | 2017 Matthews | 2018 Barzal | 2019 Pettersson | 2020 Makar | 2021 Kaprisow | 2022 Seider | 2023 Beniers

1968 Provost | 1969 Hampson | 1970 Martin | 1971 Ratelle | 1972 Clarke | 1973 MacDonald | 1974 Richard | 1975 Luce | 1976 Gilbert | 1977 Westfall | 1978 Goring | 1979 Savard | 1980 MacAdam | 1981 Dunlop | 1982 Resch | 1983 McDonald | 1984 Park | 1985 Hedberg | 1986 Simmer | 1987 Jarvis | 1988 Bourne | 1989 Kerr | 1990 Kluzak | 1991 Taylor | 1992 Fitzpatrick | 1993 Lemieux | 1994 Neely | 1995 LaFontaine | 1996 Roberts | 1997 Granato | 1998 McLennan | 1999 Cullen | 2000 Daneyko | 2001 Graves | 2002 Koivu | 2003 Yzerman | 2004 Berard | 2005 – | 2006 Selänne | 2007 Kessel | 2008 Blake | 2009 Sullivan | 2010 Théodore | 2011 Laperrière | 2012 Pacioretty | 2013 Harding | 2014 Moore | 2015 Dubnyk | 2016 Jágr | 2017 Anderson | 2018 Boyle | 2019 Lehner | 2020 Ryan | 2021 Lindblom | 2022 Price | 2023 Letang

Personendaten
NAME Berard, Bryan
ALTERNATIVNAMEN Berard, Bryan Wallace (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Eishockeyspieler
GEBURTSDATUM 5. März 1977
GEBURTSORT Woonsocket (Rhode Island), Rhode Island