Luc Robitaille

Kanada  Luc Robitaille
Hockey Hall of Fame, 2009

Geburtsdatum 17. Februar 1966
Geburtsort Montreal, Québec, Kanada
Größe 185 cm
Gewicht 93 kg

Position Linker Flügel
Nummer #20
Schusshand Links

Draft

NHL Entry Draft 1984, 9. Runde, 171. Position
Los Angeles Kings

Karrierestationen

1983–1986 Hull Olympiques
1986–1994 Los Angeles Kings
1994–1995 Pittsburgh Penguins
1995–1997 New York Rangers
1997–2001 Los Angeles Kings
2001–2003 Detroit Red Wings
2003–2006 Los Angeles Kings

Luc Jean-Marie Robitaille (* 17. Februar 1966 in Montreal, Québec) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler und derzeitiger -funktionär. Der linke Flügelstürmer absolvierte über 1500 Spiele in der National Hockey League, den Großteil davon für die Los Angeles Kings, für die er über 1000 Punkte erzielte und bei denen er mehrere Franchise-Rekorde hält. Den Stanley Cup gewann er 2002 mit den Detroit Red Wings sowie als Funktionär der Kings in den Jahren 2012 und 2014, denen er mittlerweile als Präsident vorsteht. Darüber hinaus fungiert er seit Februar 2017 als Aufsichtsratsvorsitzender der Eisbären Berlin.

Mit der kanadischen Nationalmannschaft gewann Robitaille den Canada Cup 1991 und wurde 1994 Weltmeister.

Karriere

Als Spieler

Trotz einer ordentlichen Saison mit den Hull Olympiques in der kanadischen Juniorenliga Ligue de hockey junior majeur du Québec sahen die Scouts eher Robitailles läuferische Schwächen als eventuelle Stärken und so dauerte es beim NHL Entry Draft 1984 bis zur neunten Runde, in der die Los Angeles Kings den Stürmer als 171. zogen. Schon in den nächsten beiden Jahren in Hull zeigte Robitaille mit 148 und 191 Punkten welches Potential in ihm steckte.

Zur Saison 1986/87 holten die Los Angeles Kings Robitaille in ihr Team und die Scouts wurden nun eines besseren belehrt. In 79 Spielen erzielte er 45 Tore und brachte es auf 84 Punkte. Dies brachte ihm die Calder Memorial Trophy als bester Rookie ein. Auch in den kommenden sieben Jahren in Los Angeles sollte er immer mehr als 40 Tore schießen. Jahr für Jahr war er einer der Top Scorer bei den Kings. Seine beste Saison hatte er 1992/93. Mit 125 Punkten stellte er eine bis heute gültige Saison-Bestmarke für einen Linksaußen auf. Er war auch der erste, dem es gelang Topscorer eines Teams zu werden, in dem Wayne Gretzky spielte. In dieser Saison schafften die Kings den Einzug ins Stanley-Cup-Finale, scheiterten dort aber an den Montréal Canadiens. Zur Saison 1994/95 gaben die Kings Robitaille im Tausch gegen Rick Tocchet und einen Draftpick an die Pittsburgh Penguins ab.

Nur eine Saison blieb er in Pittsburgh, bevor er zu den New York Rangers wechselte. Hier blieb er für zwei Spielzeiten, bevor ihn die Kings im Tausch für Kevin Stevens zurück nach Los Angeles holten.

Seine Rückkehr war nicht so triumphal wie man hätte erwarten können. Durch Verletzungen gehandicapt, konnte er nicht an die großen Leistungen vergangener Tage anknüpfen. Erst in seiner zweiten Saison 1998/99 könnte er wieder die Erwartungen der Fans erfüllen. 2001 als Free Agent konnte man seinen Wunsch einmal den Stanley Cup zu gewinnen in LA nicht erfüllen und so versuchte er sein Glück bei den Detroit Red Wings. Dort erreichte er endlich sein großes Ziel und gewann mit ihnen den Stanley Cup. In der stark besetzten Offensive der Red Wing trug er mit 30 Toren und 20 Assists einen respektablen Teil zum Meisterschaftssieg bei. Seine zweite Saison in Detroit verlief hingegen enttäuschend.

Zum dritten Mal kam er zur Saison 2003/04 nach Los Angeles zurück und konnte im Alter von 38 Jahren die Scorerliste der Kings anführen. Nach der Streiksaison 2004/05 ging er für die Kings in eine weitere Saison. In dieser konnte er den alten Rekord von Marcel Dionne mit 550 Toren für die Kings brechen. Sein letztes Spiel bestritt er am 17. April 2006 im HP Pavillon in San Jose, die Kings besiegten die Sharks mit 4:0. Robitaille blieb in diesem Spiel ohne Scorerpunkt.

Insgesamt erzielte Robitaille über 1000 Punkte im Trikot der Kings und rangiert damit in deren ewiger Scorerliste auf Position zwei hinter Marcel Dionne. Mit insgesamt 1394 Punkten nahm er zudem zum Zeitpunkt seines Karriereendes den 19. Platz in der ewigen NHL-Scorerliste ein.

Am 21. August 2006 gaben die Los Angeles Kings bekannt, dass Robitailles Nummer 20 am 20. Januar 2007 vor dem Spiel gegen die Phoenix Coyotes in einer Zeremonie offiziell gesperrt und die Nummer somit an keinen Spieler mehr vergeben wird. Ferner wurde er 2009 mit der Aufnahme in die Hockey Hall of Fame geehrt.

Als Funktionär

Bereits im Mai 2007 kehrte Robitaille als Funktionär zu den Kings zurück und übernahm dort die Position des President of Business Operations. In dieser Funktion gewann er mit den Kings 2012 und 2014 den Stanley Cup; ein Erfolg, der ihm mit dem Team als Spieler verwehrt blieb. Parallel zu seiner Tätigkeit in Los Angeles übernahm der Kanadier im Februar 2017 die Rolle des Aufsichtsratsvorsitzenden bei den Eisbären Berlin – beide Teams gehören der Anschutz Entertainment Group. Mit der Entlassung von Dean Lombardi im April 2017 übernahm Robitaille schließlich auch die Position des Präsidenten der Los Angeles Kings.

Erfolge und Auszeichnungen

International

Als Funktionär

  • 2012 Stanley-Cup-Gewinn mit den Los Angeles Kings
  • 2014 Stanley-Cup-Gewinn mit den Los Angeles Kings

Karrierestatistik

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1983/84 Hull Olympiques LHJMQ 70 32 53 85 48
1984/85 Hull Olympiques LHJMQ 64 55 94 149 115 5 4 2 6 27
1985/86 Hull Olympiques LHJMQ 63 68 123 191 91 15 17 27 44 28
1986 Hull Olympiques Memorial Cup 5 5 8 13 8
1986/87 Los Angeles Kings NHL 79 45 39 84 28 5 1 4 5 2
1987/88 Los Angeles Kings NHL 80 53 58 111 82 5 2 5 7 18
1988/89 Los Angeles Kings NHL 78 46 52 98 65 11 2 6 8 10
1989/90 Los Angeles Kings NHL 80 52 49 101 38 10 5 5 10 12
1990/91 Los Angeles Kings NHL 76 45 46 91 68 12 12 4 16 22
1991/92 Los Angeles Kings NHL 80 44 63 107 95 6 3 4 7 12
1992/93 Los Angeles Kings NHL 84 63 62 125 100 24 9 13 22 28
1993/94 Los Angeles Kings NHL 83 44 42 86 86
1994/95 Pittsburgh Penguins NHL 46 23 19 42 37 12 7 4 11 26
1995/96 New York Rangers NHL 77 23 46 69 80 11 1 5 6 8
1996/97 New York Rangers NHL 69 24 24 48 48 15 4 7 11 4
1997/98 Los Angeles Kings NHL 57 16 24 40 66 4 1 2 3 6
1998/99 Los Angeles Kings NHL 82 39 35 74 54
1999/00 Los Angeles Kings NHL 71 36 38 74 68 4 2 2 4 6
2000/01 Los Angeles Kings NHL 82 37 51 88 66 13 4 3 7 10
2001/02 Detroit Red Wings NHL 81 30 20 50 38 23 4 5 9 10
2002/03 Detroit Red Wings NHL 81 11 20 31 50 4 1 0 1 0
2003/04 Los Angeles Kings NHL 80 22 29 51 56
2004/05 Los Angeles Kings NHL nicht gespielt wegen Lockout
2005/06 Los Angeles Kings NHL 65 15 9 24 52
LHJMQ gesamt 197 155 270 424 256 20 21 29 50 55
NHL gesamt 1431 668 726 1394 1177 159 58 69 127 174

International

Vertrat Kanada bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
1986 Kanada Jun.-WM 2. Platz, Silber 7 3 5 8 2
1991 Kanada Canada Cup 1. Platz, Gold 8 1 2 3 10
1994 Kanada WM 1. Platz, Gold 8 4 4 8 2
Junioren gesamt 7 3 5 8 2
Herren gesamt 16 5 6 11 12

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Rekorde

NHL
  • 668 Tore als Linksaußen
  • 1.394 Punkte als Linksaußen
  • 125 Punkte in einer Saison als Linksaußen (1992/93)
Los Angeles Kings

Persönliches

Luc Robitaille hatte 1995 einen Kurzauftritt im Film Sudden Death, 2009 in der Episode „Zündstoff im Eis“ der Serie Bones – Die Knochenjägerin und 2013 in der achten Staffel von How I Met Your Mother.[1]

2006 veröffentlichte die schwedische Band Mando Diao in ihrem Album Ode to Ochrasy das Lied Welcome Home, Luc Robitaille, inspiriert von Robitaille, dem ehemaligen Lieblingsspieler des Sängers Gustaf Norén.

Da er mit der Amerikanerin Stacy Toten liiert ist, nimmt er für deren Sohn Steven R. McQueen die Rolle des Stiefvaters ein. McQueen ist der leibliche Sohn des Produzenten Chad McQueen.

Seit 2006 besitzt Robitaille neben der kanadischen auch die Staatsbürgerschaft der Vereinigten Staaten.

Weblinks

  • Luc Robitaille bei hockeydb.com (englisch)
  • Luc Robitaille in der Datenbank der Hockey Hall of Fame (hhof.com)

Einzelnachweise

  1. 'How I Met Your Mother' Adds Slew of Canadian Guest Stars for 'Robin Sparkles' Episode. Abgerufen am 1. März 2018 (englisch). 
Mannschaftskapitäne der Los Angeles Kings

Bob Wall (1967–1969) | Larry Cahan (1969–1971) | Bob Pulford (1971–1973) | Terry Harper (1973–1975) | Mike Murphy (1975–1981) | Dave Lewis (1981–1983) | Terry Ruskowski (1983–1985) | Dave Taylor (1985–1989) | Wayne Gretzky (1989–1992) | Luc Robitaille (1992–1993) | Wayne Gretzky (1993–1996) | Rob Blake (1996–2001) | Mattias Norström (2001–2007) | Rob Blake (2007–2008) | Dustin Brown (2008–2016) | Anže Kopitar (seit 2016)

Bester Neuprofi: 1933 Voss | 1934 Blinco | 1935 Schriner | 1936 Karakas

Calder Trophy: 1937 Apps | 1938 Dahlstrom | 1939 Brimsek | 1940 MacDonald | 1941 Quilty | 1942 Warwick

Calder Memorial Trophy: 1943 Stewart | 1944 Bodnar | 1945 McCool | 1946 Laprade | 1947 Meeker | 1948 McFadden | 1949 Lund | 1950 Gelineau | 1951 Sawchuk | 1952 Geoffrion | 1953 Worsley | 1954 Henry | 1955 Litzenberger | 1956 Hall | 1957 Regan | 1958 Mahovlich | 1959 Backstrom | 1960 Hay | 1961 Keon | 1962 Rousseau | 1963 Douglas | 1964 Laperrière | 1965 Crozier | 1966 Selby | 1967 Orr | 1968 Sanderson | 1969 Grant | 1970 Esposito | 1971 Perreault | 1972 Dryden | 1973 Vickers | 1974 Potvin | 1975 Vail | 1976 Trottier | 1977 Plett | 1978 Bossy | 1979 Smith | 1980 Bourque | 1981 Šťastný | 1982 Hawerchuk | 1983 Larmer | 1984 Barrasso | 1985 Lemieux | 1986 Suter | 1987 Robitaille | 1988 Nieuwendyk | 1989 Leetch | 1990 Makarow | 1991 Belfour | 1992 Bure | 1993 Selänne | 1994 Brodeur | 1995 Forsberg | 1996 Alfredsson | 1997 Berard | 1998 Samsonow | 1999 Drury | 2000 Gomez | 2001 Nabokow | 2002 Heatley | 2003 Jackman | 2004 Raycroft | 2005 – | 2006 Owetschkin | 2007 Malkin | 2008 Kane | 2009 Mason | 2010 Myers | 2011 Skinner | 2012 Landeskog | 2013 Huberdeau | 2014 MacKinnon | 2015 Ekblad | 2016 Panarin | 2017 Matthews | 2018 Barzal | 2019 Pettersson | 2020 Makar | 2021 Kaprisow | 2022 Seider | 2023 Beniers

Personendaten
NAME Robitaille, Luc
ALTERNATIVNAMEN Robitaille, Luc Jean-Marie (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG kanadischer Eishockeyspieler und -funktionär
GEBURTSDATUM 17. Februar 1966
GEBURTSORT Montreal, Québec, Kanada