BMW R 1200 R

BMW

Erste Serie (2007–2010) Werkscode 0378
R 1200 R (K27)
Hersteller BMW
Produktionszeitraum 2006 bis 2014
Klasse Motorrad
Bauart Naked Bike
Motordaten
Luft-/ölgekühlter Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor
Hubraum (cm³) 1.170 cm³
Leistung (kW/PS) 80 kW (109 PS) bei 7500 min−1
ab 2011 81 kW (110 PS) bei 7750 min−1
Drehmoment (N m) 119 Nm bei 6000 min−1
Höchst­geschwindigkeit (km/h) 220 km/h
Getriebe Sechsgang
Antrieb Kardanantrieb
Bremsen Festsattel-Doppelscheibenbremse mit jeweils vier Kolben vorn Ø 320 mm, Doppelkolben-Einscheibenbremse hinten Ø 265 mm
Radstand (mm) 1495 mm
Sitzhöhe (cm) 76 (niedrige Sitzbank)
80 (Komfortsitzbank)
83 (hohe Sitzbank)
Leergewicht (kg) 198 kg (trocken)
223 kg (fahrfertig)
Vorgängermodell R 1150 R
Nachfolgemodell R 1200 R (K53)

Die BMW R 1200 R (K27) ist ein Motorrad des Fahrzeugherstellers BMW. Der Roadster wurde am 7. Juli 2006 auf dem 6. Internationalen BMW Motorrad Bikermeeting in Garmisch-Partenkirchen erstmals als Nachfolger der R 1150 R vorgestellt und ist technisch weitgehend identisch mit dem Sporttourer R 1200 ST und dem Reise-Tourer R 1200 RT, jedoch ohne Verkleidung. Es wurde ab Anfang 2007 ausgeliefert.

Ab der Modellpflege im März 2011 wurde der schon in der HP2 Sport und ab 2010 in der R 1200 GS eingesetzte Zylinderkopf mit zwei oben liegenden Nockenwellen und vier radial angeordneten Ventilen verbaut. Des Weiteren wurden Cockpit und Scheinwerferhalterung, Vorderradgabel, Schalldämpfer, Felgen, Heck und Rückspiegel verändert. Unter der Bezeichnung R 1200 R Classic mit Drahtspeichenrädern und klassischer schwarz-weißer Lackierung wurde eine Variante mit leichter Retro-Anmutung angeboten.[1]

Zweite Serie (2011–2014) Werkscode 0400
alternative Beschreibung
BMW R1200R (2011) - Cockpit
Anzeige und Bedienelemente (Mj. 2011)

Mit dem Modelljahr 2015 wurde die R 1200 R (K27) Ende 2014 nach mehr als 50.000 Exemplaren[2] vom vollständig neukonstruierten Nachfolgemodell R 1200 R (K53) mit einem wassergekühlten Boxermotor abgelöst.

Ihre Technik wurde weitgehend für die 2014 eingeführte R nineT (K21) übernommen. Diese verfügt jedoch u. a. über eine Upside-down-Gabel statt einer Telelever, eine stark unterschiedliche Rahmenkonstruktion, andere Bremssättel und Abgaskomponenten.

Technische Daten

Der luft- und ölgekühlte Zweizylinder-Viertaktmotor erzeugt eine Nennleistung von 80 oder 81 kW (109 oder 110 PS). Die Nennleistung erfordert Treibstoff mit einer Klopffestigkeit von 98 Oktan. Erstmals setzte BMW Klopfsensoren zur Regelung des Zündzeitpunktes und zur Anpassung an Kraftstoffqualitäten ein. Der Boxermotor hat einen Hubraum von 1170 cm³ (Bohrung 101 mm, Hub von 73 mm). Das Verdichtungsverhältnis beträgt 12,0 : 1. Das Motorrad beschleunigt in 3,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h.

Der zweiteilige Rahmen besteht aus Vorder- und Heckrahmen mit mittragender Motor-Getriebe-Einheit. Die Fahrwerkseinstellung kann elektronisch über die Federvorspannung und Dämpfung in neun Stufen verändert werden. Der Kraftstofftank fasst 18 Liter, von denen ca. drei Liter Reserve sind, und ermöglicht eine maximale Reichweite von über 350 Kilometern. Bei einer konstanten Geschwindigkeit von 90 km/h verbraucht die Maschine 4,1 l/100 km. Wird mit einer konstanten Geschwindigkeit von 120 km/h gefahren, steigt der Verbrauch auf 5,5 l/100 km. Der Hersteller empfiehlt, Superplus/Super mit 95–98 Oktan zu tanken.

Das Motorrad hat vorne und hinten jeweils 17 Zoll große Gussräder aus Aluminium. Die Reifengröße vorn ist 120/70 ZR 17, hinten 180/55 ZR 17. Das Vorderrad wird an einem Telelever, das Hinterrad an einem Paralever geführt. Fahrfertig und vollgetankt wiegt die R 1200 R 223 kg. Die maximale Zuladung beträgt 227 kg. Als Serienausstattung (seit 2013 bei jedem BMW-Motorrad) wird ein teil-integrales Antiblockiersystem (ABS) und eine optionale Antriebsschlupfregelung mit der Bezeichnung Automatic Stability Control (ASC) angeboten.

Kritik

„Ein gelungenes Bike, das sogar GS-Treiber irritieren wird, lässt es sich doch trotz des breiten 180er Hinterreifens noch einen Tick leichter um die Kurve zirkeln. Dabei ist die ‚R‘ kein Heizgerät, sondern ein begeisterndes Vehikel für Genuss-Touren auf Land- und Bergstraßen.“

ADACmotorwelt 7/2007[3]

Literatur

  • Matthew Coombs (übertragen und bearbeitet von Udo Stünkel): Wartung und Reparatur BMW R 1200 GS / RT / ST / S / R - HC Vierventil-Boxer. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-7688-5309-5. 

Weblinks

Commons: BMW R1200R – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Produktseite von BMW
  • Rolf Henniges: BMWs Naked Bike mit neuem Look und neuem Boxer. In: Motorrad. Ausgabe 4/2011.

Einzelnachweise

  1. Pressemappe BMW Motorrad – Die neue BMW R 1200 R. Die neue BMW R 1200 R Classic. BMW Group, 29. Oktober 2010, abgerufen am 9. Februar 2024. 
  2. motorradonline.de vom 5. Februar 2015, abgerufen am 5. Juli 2019.
  3. BMW R 1200 R: Fahrbericht. In: ADACmotorwelt, Ausgabe 7/2007. Archiviert vom Original am 25. April 2014; abgerufen am 4. März 2018. 
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1973–1976

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„Strich-Siebener“
1976–1985

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Zweiventil-Boxer
1980–1997
Vierventil-Boxer (1. Generation)
1993–2006

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Vierventil-Boxer (2. Generation)
2004–2013

R 1200 SR 1200 STR 1200 GSR 1200 GS Adventure • R 1200 R • R 1200 RT

Vierventil-Boxer (R nineT)
2014-2023

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Wasser-Boxer (1. Generation)
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