BMW R 1200 ST

BMW

Werkscode K28, Typ-Nummer 0328
R 1200 ST
Hersteller BMW
Produktionszeitraum 2005 bis 2007
Klasse Motorrad
Bauart Sporttourer
Motordaten
Luft-/ölgekühlter Zweizylinder-Vierventil-Viertakt-Boxermotor
Hubraum (cm³) 1170 cm³
Leistung (kW/PS) 81 kW (110 PS) bei 7.500 min−1
Drehmoment (N m) 115 Nm bei 6.000 min−1
Höchst­geschwindigkeit (km/h) 230
Getriebe Sechsgang
Antrieb Kardanantrieb
Bremsen Zwei Vierkolben-Festsattel-Scheibenbremsen ⌀ 320 mm vorne, eine

Zweikolben-Schwimmsattelbremse ⌀ 265 mm hinten

Radstand (mm) 1502 mm
Maße (L × B × H, mm): 2165 × 890 × ?
Sitzhöhe (cm) 83 cm
Leergewicht (kg) 229
Vorgängermodell R 1150 RS
Nachfolgemodell R 1200 RS

Die BMW R 1200 ST ist ein halbverkleidetes Motorrad der Marke BMW mit einem Zweizylinder-Boxermotor. Der Sporttourer wurde am 2. Dezember 2004 auf der Bologna Motorshow vorgestellt[1] und bis 2007 im BMW-Werk Berlin hergestellt. Verkaufsstart war am 12. März 2005.[2] Die R 1200 ST war zwischen dem Reisetourer R 1200 RT und dem Roadster R 1200 R positioniert. Die Abkürzung ST steht für Sport Touring.

Allgemeines

Das Design war unter Motorradfahrern umstritten, besonders die Front mit „dem übereinander angeordneten, mit auffälliger Umrahmung eingefassten Doppelscheinwerfer“ fand keinen großen Zuspruch.[2]

Antrieb

Der luft- und ölgekühlte Boxermotor ist längs eingebaut und erzeugt aus zwei Zylindern mit 1170 cm³ Hubraum eine Nennleistung von 81 kW (110 PS) bei einer Drehzahl von 8.250 min−1 und ein Drehmoment von 112 Nm bei 6.800 min−1. Jeder Zylinderkopf hat eine kettengetriebene Nockenwelle, welche über Kipphebel zwei Einlass- und zwei Auslassventile ansteuert. Die zwei Zylinder haben eine Bohrung von ⌀ 101 mm Durchmesser, die Kolben einen Hub von 73 mm bei einem Verdichtungsverhältnis von 12:1. Der Viertaktmotor hat ein digitales Motormanagement (BMS-K), erstmals mit zwei Lambda-Sonden und mit Klopfsensoren, und eine Nasssumpf-Druckumlaufschmierung.

Das Motorrad beschleunigt in 3,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h[3] und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h.

Kraftstoffversorgung

Der Kraftstoff wird elektronisch geregelt über die Saugrohre eingespritzt und von einer Schubabschaltung unterstützt. Die Zündung erfolgt je Zylinder durch zwei transistorgesteuerte Zündkerzen. Der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch beträgt 5,1 Liter auf 100 km bei einer Geschwindigkeit von 120 km/h. Der Kraftstofftank hat ein Volumen von 21 Liter, davon sind vier Liter Reserve. Der Hersteller empfiehlt die Verwendung von bleifreiem Motorenbenzin mit einer Klopffestigkeit von mindestens 95 Oktan. Die Abgasnachbehandlung erfolgt durch einen geregelten Drei-Wege-Katalysator und erfüllt die Grenzwerte der Abgasnorm Euro-3.

Kritiken

„Die Nachfolgerin der R 1150 RS schockt mit einer Front, die eine wilde Mischung aus gotischem Kirchenfenster und Sciencefiction-Dekoration ist. Doch nehmen wir es vorweg: Was nach klingonischem Krankenfahrstuhl aussieht, bietet ganz handfeste Vorteile: Der H4-Doppelscheinwerfer strahlt nachts ganz famos, der Windschutz für den Oberkörper ist durch die oben knapp, in der Mitte recht bauchig geschnittene Halbschalenverkleidung hervorragend.“

Klaus Herder: bma[4]

„Die BMW R 1200 ST passt nicht mehr in die alten BMW-Kategorien. Schon das neue Design weist neue Wege. Sie ist nicht nur die Nachfolgerin der R 1150 RS. Sie vereint prima Touringqualitäten mit dem sportlichleichten Handling eines Naked-Bikes und der Hochgeschwindigkeitsstabilität eines Supersportlers.“

Ralf Kistner: bikeandmedia[5]

Literatur

  • Matthew Coombs (übertragen und bearbeitet von Udo Stünkel): Wartung und Reparatur BMW R 1200 GS / RT / ST / S / R - HC Vierventil-Boxer. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-7688-5309-5. 

Weblinks

Commons: BMW R1200ST – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Alex Edge: BMW to Debut New R1200RT and R1200ST at Bologna Show. In: Motorcycle Daily. 30. November 2004. (englisch)
  2. a b Norbert Kappes: Boxer, die dritte. In: Motorrad. Nr. 06, 2005, ISSN 0027-237X (motorradonline.de). 
  3. Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motosport.ch. In: motosport.ch. 19. Januar 2005.
  4. Klaus Herder: Fahrberichte. In: bma, Ausgabe 10/2005. 1. Oktober 2005, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 23. März 2015. 
  5. Ralf Kistner: Fahrbericht (Memento des Originals vom 23. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bikeandmedia.de. In: bikeandmedia.
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