Ferrari F2001

Ferrari F2001
Michael Schumacher beim Großen Preis von Spanien 2001

Michael Schumacher beim Großen Preis von Spanien 2001

Konstrukteur: Italien Ferrari
Designer: Ross Brawn (Technischer Direktor)
Rory Byrne (Chefdesigner)
Aldo Costa (Leitung der Fahrwerkskonstruktion)
Nicolas Tombazis (Aerodynamik-Chef)
Vorgänger: Ferrari F1-2000
Nachfolger: Ferrari F2002
Technische Spezifikationen
Chassis: Monocoque in Sandwichbauweise: Kern aus Aluminium in Wabenstruktur, Deckschichten aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff
Motor: Ferrari Tipo 050, 3 Liter V10
Länge: 4.445 mm
Breite: 1.796 mm
Höhe: 959 mm
Reifen: Bridgestone
Benzin: Shell
Statistik
Fahrer: Deutschland Michael Schumacher
Brasilien Rubens Barrichello
Erster Start: Großer Preis von Australien 2001
Letzter Start: Großer Preis von Brasilien 2002
Starts Siege Poles SR
20 10 12 3
WM-Punkte: 193
Podestplätze: 26
Führungsrunden: 2102 über 3.259,534 km
Vorlage:Infobox Rennwagen/Wartung/Alte Parameter

Der Ferrari F2001 war der 34. Formel-1-Rennwagen der Scuderia Ferrari. Er nahm an allen 17 Rennen der Formel-1-Saison 2001 sowie den ersten drei Rennen der Formel-1-Saison 2002, teil und wurde von einem V10-Motor von Ferrari angetrieben. Mit diesem Rennwagen verteidigte Michael Schumacher seinen Weltmeistertitel sowie Ferrari die Konstrukteurswertung.

Technik

Ferrari-Typ-050-Motor
Basis-Informationen zum Ferrari F2001 anhand eines 1:18 Modellautos

Der F2001 wurde für die zu Saisonbeginn vorgeschriebenen Änderungen im Reglement entwickelt, die eine höher montierte Frontflügelpartie vorschreiben, um den Abtrieb zu verringern. Dies führte zu dem markanten „Droopsnoot“-Nasenbereich (was sich im Deutschen vielleicht am besten mit „Hängenase“ übersetzen lässt) und einem neuartigen, löffelförmigen Frontflügel. In dieser Saison wurden auch die Traktions- und Startkontrollsysteme wieder eingeführt, weshalb das Auto und sein Fahrwerk unter Berücksichtigung dieser Kriterien konstruiert wurden.

Ferrari verbaute wieder die vom Team bereits 1998 entwickelten Periskop-Auspuffanlagen und die kleinen Bargeboards (Seitenflügel), die schon ein Merkmal der Vorgängermodelle waren. Der F2001 war mit dem gleichen Getriebe wie seine Vorgänger ausgestattet. Die aerodynamische Effizienz und der Reifenverschleiß wurden jedoch gegenüber dem F300 (1998), F399 (1999) und F1-2000 (2000) erheblich verbessert.

Das Abstimmen der Autos auf die jeweiligen Strecken gestaltete sich einfacher und schneller als bei den Konkurrenten McLaren MP4-16 und Williams FW23. Der Ferrari war auch im Motorenbereich deutlich zuverlässiger als seine Konkurrenten.

Lackierung und Sponsoring

Der F2001 war, wie seine Vorgänger seit 1997 auch, in einem helleren Rot, als das klassische Rosso Corsa lackiert. Der Hauptsponsor war der Zigarettenhersteller Philip Morris mit seiner Marke Marlboro. Das zu dieser Zeit nicht weltweit gültige Tabakwerbeverbot in der F1, zwang die Teams bei einigen Rennen in Ländern, in denen das Verbot schon griff, auf teilweise recht kreative Änderungen der bestehenden Brandings auszuweichen[1].

Kleinere Sponsorenflächen gehörten Tic Tac, FedEx, Magneti Marelli, General Electric und TIM. Zudem waren auch Shell und der Reifenlieferant Bridgestone als Sponsor vertreten.

Am Wochenende direkt nach den Terroranschlägen vom 11. September verzichtete Ferrari für den Großen Preis von Italien als Zeichen der Anteilnahme auf jegliche Sponsorenwerbung. Die Fahrzeuge waren einfarbig rot lackiert, die Fahreranzüge ohne Aufnäher. Lediglich die Fahrzeugnase war in Gedenken an die Opfer und aus Anteilnahme schwarz lackiert.[2]

Fahrer

Das Fahrerduo Michael Schumacher und Rubens Barrichello änderte sich nicht. Zudem wurde keiner der beiden Fahrer in einem Rennen durch einen anderen Fahrer ersetzt. Einziger Testfahrer war Luca Badoer.

Saison 2001

Der F2001 war das dominierende Fahrzeug der Saison 2001. Mit ihm wurden 9 Siege eingefahren (alle von Schumacher), davon 3 Doppelsiege. In jedem Rennen war mindestens ein Fahrer auf dem Podest, sechsmal standen Schumacher und Barrichello gemeinsam auf dem Podium, und bei drei Rennen gelangen Doppelsiege.

Neben seiner Schnelligkeit zeichnete sich der F2001 auch durch seine Zuverlässigkeit aus. Lediglich sechsmal kam einer der Piloten nicht ins Ziel (zweimal Schumacher, viermal Barrichello), wobei Barrichello beim Großen Preis der USA erst in der vorletzten Runde ausfiel, aber noch als 15. gewertet wurde. Zuverlässiger war in dieser Saison lediglich Jean Alesi, der als Fahrer für Prost und Jordan in allen Rennen nur ein einziges Mal ausfiel.

Saison 2002

Ferrari startete mit dem F2001 in die Saison 2002. Bei den ersten beiden Rennen fuhren beide Fahrer noch das Vorjahresmodell. Beim dritten Rennen wechselte Schumacher bereits auf den F2002, Barrichello wechselte erst ein Rennen später auf den neuen Boliden.

Ergebnisse

Ferrari F2001
(Museo Ferrari, Maranello)
Fahrer Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 Punkte Rang
Formel-1-Saison 2001 179 1.
Deutschland M. Schumacher 1 1 1 2 DNF 1 2 1 2 1 1 2 DNF 1 1 4 2 1
Brasilien R. Barrichello 2 3 2 DNF 3 DNF 3 2 DNF 5 3 3 2 2 5 2 15* 5
Formel-1-Saison 2002 221/14¹ 1.
Deutschland M. Schumacher 1 1 3
Brasilien R. Barrichello 2 DNF DNF DNF
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

¹ Von den 221 insgesamt in dieser Saison erzielten Punkten wurden mit dem F2001 14 Punkte erzielt. Die restlichen 207 Punkte wurden mit dem F2002 eingefahren.

Trivia

Bei einer Auktion von Sotheby’s im November 2017 wurde der Ferrari F2001 mit der Chassisnummer 211 für 7,5 Millionen US-Dollar (= ca. 6,4 Millionen Euro) versteigert. Michael Schumacher gewann mit diesem Fahrzeug den Großen Preis von Monaco und errang seinen vierten Weltmeistertitel beim Großen Preis von Ungarn.[3][4][5]

Galerie

Literatur

  • Sabine Kehm (Hrsg.): MSC – Die Karriere von Michael Schumacher, erzählt anhand seiner Rennwagen. (= Offizielles Buch zur Michael Schumacher Private Collection). Offizin Scheufele, Stuttgart 2018, S. 86–87.
  • Claus Mühlberger, Michael Schmidt: 50 Jahre Michael Schumacher: Der Mensch – Die Karriere – Die Siege. (= auto motor und sport Edition – 50 Jahre Michael Schumacher). Motor Presse, Stuttgart 2018, ISBN 978-3-613-30890-9, S. 62–63.

Weblinks

Commons: Ferrari F2001 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Ferrari F2001. In: Ferrari.com (englisch)
  • Ferrari F2001. In: f1technical.net (englisch)
  • Ferrari F2001. In: conceptcarz.com (englisch)
  • Ferrari F2001. In: statsf1.com

Einzelnachweise

  1. Basile Davoine / Stefan Ehlen: Wie die Formel 1 das Tabakwerbeverbot umging. motorsport.com, 31. Dezember 2016, abgerufen am 6. Februar 2020. 
  2. Ferrari-Boliden ohne Werbung. Spiegel, 14. September 2001, abgerufen am 27. Mai 2020. 
  3. Ferrari F2001 (Chassis No. 211). In: RMSothebys.com. Abgerufen am 4. Dezember 2019 (englisch). 
  4. Jonas Fehling: Michael Schumacher: WM-Ferrari versteigert – mit Weltrekord. In: Motorsport-Magazin.com. 17. November 2017, abgerufen am 4. Dezember 2019. 
  5. Marko Knab: Michael Schumachers Ferrari F2001 zu Rekordpreis versteigert. In: Motorsport-Total.com. 18. November 2017, abgerufen am 4. Dezember 2019. 
Rennwagen von Ferrari

Frontmotor-Rennsportwagen: 118LM | 121LM | 125C | 125S | 159S | 166 MM | 166 S | 166 Spyder Corsa | 195S Spider | 195 Sport Touring Berlinetta Le Mans | 212 MM | Testa Rossa | 225S | 250MM | 250 Monza | 250S | 250TRI | 250 GT SWB Breadvan | 250 GT Berlinetta LWB | 250 GT Berlinetta SWB | 250 GTO | 275 GTB/4 NART Spyder | 290MM | 290S | 312 S | 315 Sport | 330 GTO | 330LM GTO | 330LMB | 330TRI | 335S | 340MM | 340 Mexico | 365 GTB/4 Competizione | 375MM | 375 Plus | 375 Plus Pinin Farina Cabriolet | 376S | 410 S | 412 S | 446S | 500 Mondial | 500 TR | 500TRC | 625LM Spider Touring | 625TF | 735S Spider | 750 Monza | 857S | 860 Monza

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Formel-2-Wagen: 166F2 | Dino 166 F2 | 212F2 | 500 | 553F2 Squalo | Dino 156F2

Andere Monoposti: Auto Avio Costruzioni | Lancia D50 | 166FL | 375 Indianapolis | 326MI | 412MI | 637

Formel-1-Rennwagen der Scuderia Ferrari

1950–1960: 125 | 125 F1 | 275F1 | 340F1 | 375F1 | 553 Squalo | 625F1 | 555 Supersqualo | D50 | 801 | Dino 246F1 | 156

1961–1970: Dino 246F1 | 156 | 158 | 1512 | 246 Tasman | 312F1 | 312B

1971–1980: 312B | 312B2 | 312B3 | 312T | 312T2 | 312T3 | 312T4 | 312T5

1981–1990: 126CK | 126C2 | 126C2B | 126C3 | 126C4 | 156/85 | F1/86 | F1/87 | F1-87/88C | 640 | 641

1991–2000: 642 | 643 | F92A | F92AT | F93A | 412T1 | 412T1B | 412T2 | F310 | F310B | F300 | F399 | F1-2000

2001–2010: F2001 | F2002 | F2003-GA | F2004 | F2004M | F2005 | 248 F1 | F2007 | F2008 | F60 | F10

2011–2020: 150° Italia | F2012 | F138 | F14 T | SF15-T | SF16-H | SF70H | SF71H | SF90 | SF1000

seit 2021: SF21 | F1-75 | SF-23

Formel-1-Rennwagen, mit denen die FIA-Fahrerweltmeisterschaft gewonnen wurde

Formel-1-Rennwagen, mit denen die, seit 1950 ausgetragene FIA-Fahrerweltmeisterschaft gewonnen wurde

Überblick: Liste der Formel-1-Rennwagen, mit denen die Fahrerweltmeisterschaft gewonnen wurde

1950–1960:
1950: Alfa Romeo Tipo 158 Alfetta | 1951: Alfa Romeo Tipo 158/159 | 1952: Ferrari 500 | 1953: Ferrari 500 | 1954: Mercedes-Benz W 196 | 1955: Mercedes-Benz W 196 | 1956: Ferrari D50 | 1957: Maserati 250F | 1958: Ferrari Dino 246F1 | 1959: Cooper T51 | 1960: Cooper T53

1961–1970:
1961: Ferrari 156 | 1962: BRM P57 | 1963: Lotus 25 | 1964: Ferrari 158 | 1965: Lotus 33 | 1966: Brabham BT19 | 1967: Brabham BT24 | 1968: Lotus 49B | 1969: Matra MS80 | 1970: Lotus 72

1971–1980:
1971: Tyrrell 003 | 1972: Lotus 72D | 1973: Tyrrell 006 | 1974: McLaren M23B | 1975: Ferrari 312T | 1976: McLaren M23D | 1977: Ferrari 312T2 | 1978: Lotus 79 | 1979: Ferrari 312T4 | 1980: Williams FW07

1981–1990:
1981: Brabham BT49C | 1982: Williams FW08 | 1983: Brabham BT52 | 1984: McLaren MP4/2 | 1985: McLaren MP4/2B | 1986: McLaren MP4/2C | 1987: Williams FW11B | 1988: McLaren MP4/4 | 1989: McLaren MP4/5 | 1990: McLaren MP4/5B

1991–2000:
1991: McLaren MP4/6 | 1992: Williams FW14B | 1993: Williams FW15C | 1994: Benetton B194 | 1995: Benetton B195 | 1996: Williams FW18 | 1997: Williams FW19 | 1998: McLaren MP4/13 | 1999: McLaren MP4/14 | 2000: Ferrari F1-2000

2001–2010:
2001: Ferrari F2001 | 2002: Ferrari F2002 | 2003: Ferrari F2003-GA | 2004: Ferrari F2004 | 2005: Renault R25 | 2006: Renault R26 | 2007: Ferrari F2007 | 2008: McLaren MP4-23 | 2009: Brawn BGP 001 | 2010: Red Bull RB6

2011–2020:
2011: Red Bull RB7 | 2012: Red Bull RB8 | 2013: Red Bull RB9 | 2014: Mercedes F1 W05 Hybrid | 2015: Mercedes F1 W06 Hybrid | 2016: Mercedes F1 W07 Hybrid | 2017: Mercedes-AMG F1 W08 EQ Power+ | 2018: Mercedes-AMG F1 W09 EQ Power+ | 2019: Mercedes-AMG F1 W10 EQ Power+ | 2020: Mercedes-AMG F1 W11 EQ Performance

2021–2023:
2021: Red Bull Racing RB16B | 2022: Red Bull Racing RB18 | 2023: Red Bull Racing RB19